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Projekt kostet rund 300.000 Euro

Erweiterung des Friedhofs in Altenbeuern: Neue Bestattungsformen sollen möglich werden

Auch ein Rosengarten, wie hier im Beispielfoto, ist bei der Erweiterung des Friedhofs in Altenbeuern für Bestattungen vorgesehen.
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Auch ein Rosengarten, wie hier im Beispielfoto, ist bei der Erweiterung des Friedhofs in Altenbeuern für Bestattungen vorgesehen.

Bei der Erweiterung des Friedhofs in Altenbeuern sind nun auch alternative Bestattungsmöglichkeiten vorgesehen. Doch wie hat der Marktgemeinderat Neubeuern darüber entschieden?

Neubeuern – Der Marktgemeinderat Neubeuern beschäftigt sich seit einiger Zeit mit der Erweiterung des Friedhofs in Altenbeuern: Nach einer Machbarkeitsstudie und einer Bürgerbeteiligung wurde der Planungsentwurf freigegeben. Einstimmig votierte der Rat dafür.

Michael Hartl vom Friedhofskompetenzzentrum in Rosenheim präsentierte den Plan: „Die Gemeinde ist mit dem Wunsch an uns herangetreten, einen Friedhof zu schaffen, welcher neue Bestattungsformen vorsieht.“

Bestattungen an Gemeinschaftsbäumen, im Staudengarten, auf der Wiese, in einem Rosengarten und am Wasser sind ab 2024 am „Hiererberg“ möglich. Mit dem Friedhofsreferenten Konrad Stuffer (CSU) und Bürgermeister Christoph Schneider (Unabhängige Neubeurer) erfolgten bei einer Begehung vor Ort noch Änderungen gegenüber der Machbarkeitsstudie, berichtete Hartl.

Fünf Gemeinschaftsbäume mit je 20 Grabstätten

„Die Zuwegung wurde vielseitiger gestaltet“, so der Experte. „Der ‚Hiererberg‘ liegt zwischen einem gut frequentierten Parkplatz, dem Beurer Hof und einer Metzgerei, sodass wir Ausweichmöglichkeiten benötigen, um Trauerfeiern nicht zu stören“, ging Hartl ins Detail. Ansonsten solle der Friedhof, der etliches Potenzial an Grabstellen bietet, Zug um Zug entwickelt werden.

Geplant sind vorläufig fünf Gemeinschaftsbäume mit je 20 Grabstätten. Hier werden Urnen im Kreis um einen Baum bestattet. Der Baum dient Angehörigen als Bezugspunkt und als Sinnbild für Erneuerung, den Naturkreislauf sowie die Verbindung zwischen Himmel und Erde.

Partnergrabstelle – Urnenplatz neben Verstorbenem bleibt frei.

Im Staudengarten ist ein Beet mit 95 Grabstätten vorgesehen. Gartenfreude ist das Thema dieses Areals. Die Wahl einer Partnergrabstelle ist hier möglich. Dabei bleibt ein Urnenplatz neben dem beziehungsweise der Verstorbenen frei.

Auf der Wiese sind elf Kreise mit je 20 Grabstätten geplant. Die Grabstellen liegen dabei auf einer gemähten Wiesenfläche oder einer Blumenwiese. Besucher erreichen diese über gemähte Wege.

Im Rosengarten entstehen vier Bereiche mit insgesamt 397 Gräbern. Für die Bestattung von Blumen- und Rosenliebhabern eignen sich Rabatten mit Rosen und Lavendel. Eingefasste Rosenbeete flankieren den Bestattungsort. Auch hier ist die Wahl einer Partnergrabstelle möglich. Für die Bestattung am Wasser entstehen fünf Bereiche mit gesamt 100 Urnengräbern. Diese Bestattungsform bietet eine Alternative zu fernen Seebestattungen.

Trauerpostkasten – Briefe werden jährlichem Osterfeuer übergeben

Um der Erinnerung Ausdruck zu verleihen, schafft ein Trauerpostkasten für die Trauenden die Möglichkeit, ihre Sorgen und Wünsche auf Papier festzuhalten. Die Briefe werden einem jährlichen Osterfeuer übergeben.

Auch das Entzünden von Kerzen, das für viele Trauernde ein tröstliches Ritual ist, wird berücksichtigt. Für Kinder wurden Formen entwickelt, wie sie sich spielerisch mit der Trauer auseinandersetzen können.

Viele Marktgemeinderäte lobten den Plan. Wie Bürgermeister Schneider berichtete, sprachen ihn gerade ältere Bürger darauf an, wann es endlich mit der Erweiterung losgehe. „Bürger wollten schon Grabstellen reservieren“, fügte er an.

Rund 300.000 Euro, je nach Eigenleistungen der Gemeinde, kostet das Projekt. Hartl betonte, dass die Kosten relativ schnell wieder refinanziert werden. Laut Meinung des Marktgemeinderats darf der alte Friedhofsteil nicht unter der Erweiterung leiden. Laut Hartl habe sich gezeigt, dass Erweiterungen die Bestandsfriedhöfe oft aufwerten. Der Rat hofft nun auf die schnelle Genehmigung durch das Landratsamt, um die zweieinhalb Monate dauernde Baumaßnahme baldmöglichst umsetzen zu können.

eri/CLH

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