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Mit Fastensprediger Profanus Bieroklaus

Starkbieranstich in Neukirchen: Humor, Kritik mit Augenzwinkern und der Impulsator

Stoßen als erste mit dem Impulsator an: (v.l.n.r.): Thomas Gasser, Bernhard Löw, Georg Wetzelsperger, Thomas Prechtl
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ln Stoßen als erste mit dem Impulsator an: (v.l.n.r.): Thomas Gasser, Bernhard Löw, Georg Wetzelsperger, Thomas Prechtl

In Neukirchen wurde der Starkbieranstich mit viel Fantasie und Humor zelebriert. Neben humorvollen Darbietungen gab es auch Kritik an der lokalen Politik. Der Abend endete mit einem gemütlichen Beisammensein.

Neukirchen/Teisendorf – Die Neukirchner haben sich mit ihrem Starkbieranstich in diesem Jahr viel Zeit gelassen. Aber noch kurz vor Palmsonntag haben sie es dennoch geschafft, den Impulsator anzuzapfen und mit viel Fantasie, Humor, kommunalpolitischen Seitenhieben und Dorfgeschichten zum kaputt lachen entsprechend zu feiern. Das Publikum im vollbesetzten Saal bekam eine gelungene Fastenpredigt zu hören: Die Zuschauer konnten die Wiederbelebung der deutschen Flirtshow „Herzblatt“ mit Rudi Carell live miterleben und in den Stammtischgeschichten unter anderem erleben, wie sich eine taffe Trainerin beim Männer-Yoga durchsetzen und die Herren der Schöpfung in Schwung bringen kann.  

Unter den Gästen war viel lokale Prominenz, Bezirksrat, Bürgermeister, Gemeinderäte, Braumeister und Brauereimitarbeiter. Pfarrer Martin Klein war in doppelter Funktion dabei, zum einen als Vertreter der Geistlichkeit, zum anderen als Musikant, der den ganzen Abend wie gewohnt die Musikkapelle Neukirchen verstärkte. Unter der Leitung des stellvertretenden Dirigenten Sebastian Dufter sorgte diese musikalisch für beste Stimmung. Der erste Dirigent Andreas Zollhauser hatte an diesem Abend als Fastenprediger eine andere Aufgabe, bei seinem Stellvertreter waren die Musikanten in den besten Händen.

Der Impulsator fließt: Einblicke in den Starkbieranstich mit lokaler Prominenz

Die Begrüßung und Programmleitung lag wie im Vorjahr in den Händen von Thomas Prechtl. Der wichtigste Gast für ihn war der Impulsator, ein Bier, das ein „ein interessantes Geschmackserlebnis“ verspreche. Mithilfe von Google und KI hatte Prechtl eine Beschreibung des Fastengetränks zusammengestellt, die Braumeister Bernhard Löw etwas überraschte und die er in seiner Begrüßung noch etwas zurechtrückte. Es sei ein echter dunkler Doppelbock mit 7,5 Prozent Alkohol, „ein Bier, mit dem man auch Spaß haben kann“, so Löw. Zum Impulsator bemühte er auch einen Vergleich aus der Bibel und meinte „Wenn der Adam das Starkbier hätt besessen, hätte er nie vom Apfel gegessen“

Wie der Impulsator dieses Jahres wirklich schmeckt, konnten als erste Bezirksrat Georg Wetzelsperger, Bürgermeister Thomas Gasser und Ansager Thomas Prechtl erfahren. Sie stießen mit dem Braumeister auf einen schönen Starkbier-Abend an, nachdem Bürgermeister Gasser das Fass mit zwei routinierten Schlägen, ohne einen einzigen Spritzer angezapft hatte. Vorher hatte er den Saal noch mit einigen Flachwitzen, die er angeblich von Schülern gehört hat, zum Lachen gebracht. 

Fastenpredigt und politische Seitenhiebe: Profanus Bieroklaus nimmt die Gemeinde aufs Korn

Der Fastenprediger Pfofanus Bieroklaus kam mit einem Spielzeugpferd in den Saal „geritten“. Er habe sich fürs Pferd entschlossen, weil er so schneller von der Bergknappenstraße in den Festsaal l kommen und dabei auch noch die Neukirchner Rosserer unterstützen könne. Sein Rat, „einfach nachahmen“. In seine rote Kutte geschlüpft begann er gleich mit heftiger Kritik an der „Gmoa, die die „Neikira gor nima wert schätz’n duad“ und von sämtlichen notwendigen Investitionen bei den kommunalen Gebäuden hier absieht. Dazu gäbe es nur eine Lösung, „Die eigene Gmoa muas wieder her“. Das beste Datum zur Wiedererlangung der Eigenständigkeit sei der 01. Mai 2028, der 50. Jahrestag der Eingliederung Neukirchens in die Marktgemeinde Teisendorf.

Sendung Herzblatt: Die Kandidaten und der Showmaster (v.l.n.r.): Thomas Gasser (Kanidat 1), Thomas Precht (Showmaster). Fritz Gasser (Kandidat 2), Johann Ruascher (Kandidat 3).

Man wolle nächste Woche dazu den Antrag bei der Gemeinde stellen, meinte der Fastenprediger. Er verordnete den Kommunalpolitikern aller Fraktionen ein Gedächtnistraining, damit die Vergesslichkeit zurückgeht. Als Beispiel nannte er Landrat Bernhard Kern. Der haben bei acht Feuerwehrfesten im vergangenen Jahr jedes Mal den Leitsatz „Retten-Bergen-Löschen-Schützen“ falsch gesagt und beim Feuerwehrfest in Neukirchen der „Feuerwehr Oberteisendorf“ zum Jubiläum gratuliert. Oder der Gemeinderat und Marktbäcker Andreas Neumeier, der für den Höglwörther Seelauf anstatt der bestellten Bosna-Semmeln normale Semmeln geliefert hat. Seine Ausrede „Is bessa für die Aufnahme von Kohlenhydraten, wenn die Semme rund is weils da Körper bessa vatrogt“. Damit im Gemeinderat jede Fraktion einen Bürgermeister stellen kann, auch die Grünen, empfahl der Fastenpreiger, die Anzahl der Bürgermeister hochzuschrauben. Dann könnte sich einer um die Neukirchner Turnhalle, der andere um die Schule, einer ums Feuerwehrhaus, einer um die Presse- und Gartulationstermine kümmern. Und einer könnte sich von den Bürgern schimpfen lassen, dann wären die anderen nicht aufgehalten. 


Bei der Sonderausgabe von Herzblatt suchte Showmaster Rudi Carell alias Thomas Prechtl seine Kandidaten aus dem Publikum. Es waren dies Bürgermeister Thomas Gasser und die Gemeinderäte Fritz Gasser und Johann Rauscher. Die Kandidatin Nancy (Claudia Strehhuber) aus Neukrichen verlangte von den Partnern besondere Anforderungen wie Führungsqualitäten, Bürgernähe, Durchsetzungsvermögen und viel Geld.  Im Laufe des Gesprächs kristallisierte sich schnell heraus, dass es bei den Kandidaten eigentlich um die möglichen Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl 2026 geht und die Frage, wer sich am besten als Gemeindeoberhaupt eignet. Das Fazit war ernüchternd. Nancy hat ihr Herzblatt nicht gefunden und stellt fest, dass sie das mit dem Bürgermeister selber machen muss. Mit einem nachdenklichen „Die Bevölkerung hat’s 2026 wieder in der Hand“ beendete der Showmaster die Flirtshow. 

Die Männer-Yoga-Gruppe mit Trainerin Stephie bei der Übung „Maibaum“

Stammtischgeschichten und bayerisches Bieryoga: Unterhaltsame Dorfgeschichten

Dann gehörte die Bühne den Stammtischgeschichten in drei Teilen. Zuerst thematisierten die Bauhofmitarbeiter Herbert (Herbert Windfellner) und Michi (Michael Lindner jun.) den Diebstahl und das Wiederauffinden des Neukirchner Ortsschildes an der Sonnenstraße, eine wahre Begebenheit. Brotzeit machen, lange Diskussionen um den richtigen Platz des Schildes, Polizisten, die sich trotz GPS schwertun sorgten reich garniert mit Tratschgeschichten aus dem Dorf für unzählige Lacher. Nicht weniger lustig gings bei der Männer -Yoga-Stunde im zweiten Teil zu, wie Trainerin Stephie (Stephanie Prechtl) die acht Herren (Herbert Windfellner, Michael Lindner jun., Thomas Bock, Thomas Sturm, Daniel Schader, Philipp Schader, Marian Schmid und Andreas Bachmeier) beim Bayerischen Bieryoga mit Übungen wie Maibaum, Teisenberg, Windradl, Stammtisch oder Maß halten zu Verrenkungen hinriss. Was diese nicht hinderte, zwischendurch Dorfgeschichten zum Besten zu geben. Mit einem nachdenklichen Monolog, in dem Stephanie Prechtl nochmal die Sorgen und Wünsche der Neukirchner an die Politik zusammenfasste, endete die Stammtischgeschichten und ein intensives und lustiges Starkbierfest. Ans Nachhausegehen dachte aber noch niemand. Bei süffigem Impulsator, gutem Essen, vorbereitet und serviert von einem Helferteam der Neukirchner Vereine sowie guter Musik wurde es noch ein langer, gemütlicher Abend. (kon)

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