Eine große Herausforderung
Tunnel-Sanierung an Tauernautobahn geht weiter – mit diesen neuen Maßnahmen
Die Sommerferien in Bayern und Westösterreich sind vorbei und damit beginnen wieder die Arbeiten in insgesamt fünf Tunnelröhren der Tauernautobahn von Golling bis Werfen. Auf einer Gesamtlänge von 14 Kilometer ist die Tauernstrecke dann nur jeweils einspurig befahrbar. Jetzt soll eine frühere Tempo-Drosslung vor der eigentlichen Baustelle helfen, auch das Auffahren auf die Autobahn soll bei Überlastung verboten sein.
Salzburg – Ab Dienstag, dem 10. September 2024 bis Ende Juni 2025 läuft die zweite Phase der Tunnelerneuerung an der Tauernautobahn (A10), also des Ofenauer- und Hieflertunnels, sowie den drei kürzeren Röhren der Tunnelgruppe Werfen. Wegen des Protests der Anwohnergemeinden haben sich der Autobahnbetreiber Asfinag, sowie die betroffenen Gemeinden und das Land Salzburg auf ein Bündel an Maßnahmen geeinigt:
So soll insbesondere an verkehrsstarken Tagen das Tempo des ankommenden Verkehrs schon weiter vor der Baustelle mehr als bisher gedrosselt werden. So wird ab Kuchl – also 17 Kilometer vor der eigentlichen Baustelle – der Verkehr bereits auf 100 km/h gedrosselt, an besonders starken Reisetagen gilt 100 km/h bereits ab Puch – 25 Kilometer vor der Baustelle – und dann 80 km/h ab Kuchl. „Das bringt mehr Verkehrssicherheit und harmonisiert vor allem den Verkehrsfluss, denn weniger Bremsmanöver und gleichmäßigere Geschwindigkeiten verringern die Staulängen“, verspricht Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl. Dadurch würde der Verkehrsfluss erhöht, „dennoch werden sich Staus nicht vermeiden lassen“.
„Weiterer Versuch“
Vor der Baustellen-Sommerpause war vor allem der für den Verkehr zuständige Landesrat Stefan Schnöll immer stärker in die Schusslinie geraten, die von ihm verordneten Abfahrtssperren brachten für die Kommunen entlang der Tauernautobahn wie Hallein, Kuchl und Golling keine spürbare Entlastung, deutsche Urlauber wussten längst, wie sie die Kontrollen an den Abfahrten umgehen bzw. umfahren konnten. Schnöll sieht das neue „Paket“ jetzt als „weiteren Versuch an, die Situation während der Baustellenphase zu verbessern“.
Für den Bürgermeister der Gemeinde Pfarrwerfen – vor der Baustelle vom Süden kommend – Bernhard Weiß, ist es besonders wichtig, dass die Abfahrt Werfen in Richtung Salzburg so lange und so oft als möglich zur Verfügung steht. „Das ist für die Pongauer Pendler wichtig und verhindert überdies zusätzlichen Verkehr auf der Bundesstraße“. Allen Beteiligten sei aber klar, dass die nächsten Wochen im September bis Anfang Oktober erfahrungsgemäß eine große Herausforderung werden, da die Urlauberrückreise noch nicht abgerissen ist.
Kürzere Rotphasen bei der Blockabfertigung
Geplant ist auch, die Rotphasen bei der Blockabfertigung zu überprüfen, dieses blockweise Einfahren in die Tunnelröhren soll Staus in den zum Teil über zwei Kilometer langen Tunnels und damit Angstreaktionen von Autofahrern vermeiden.
„In der ersten Bauphase war die gefühlt zu lange Rotschaltung oft ein kritisiertes Thema“, so der Bürgermeister, klar sei aber auch, dass man noch vor dem Beginn der Wintersaison eventuell noch nachbessern müsse. Zudem soll, ähnlich wie in Italien, die Auffahrt auf die Autobahn aus dem Landesstraßennetz gesperrt werden, wenn die Autobahn schon überlastet oder verstaut ist. (hud)