„Alle Kinder sollen schwimmen lernen können“
Nach vier Jahren Pause und umfangreicher Sanierung: Teisendorfer Schwimmbad feierlich wiedereröffnet
Das Teisendorfer Schwimmbad öffnet nach vierjähriger Renovierung wieder seine Türen. Mit neuer Technik und frischem Outfit erwartet es seine Gäste. Doch das kühle Wetter verhindert den ersten Sprung ins Wasser.
Teisendorf – Sommer, Sonne, Badefreuden direkt vor der Haustür! Für die Teisendorfer hat sich dieser langgehegte Wunsch endlich erfüllt. Denn das Teisendorfer Schwimmbad wurde nach vier Jahren wiedereröffnet, komplett saniert, mit neuer Technik und in neuem Outfit. Der Festakt fand im Beisein geladener Gäste statt. Die Segnung wurde durch den evangelischen Pfarrer Ewald Seißler und den katholischen Diakon Robert Rehrl vorgenommen. „Das Schwimmbad soll ein Ort der Freude, der Erholung, der Begegnung und der Gemeinschaft sein“, sagte Pfarrer Seißler vor der Segnung, und Diakon Rehrl ergänzte: „Es sei ein gesegneter Ort, wo wir vom Alltag Abstand nehmen können.“ Danach segneten die Geistlichen die Anwesenden und bei einem Rundgang über das Gelände auch die Becken und Einrichtungen mit Weihwasser.
Zu der Einweihungsfeier waren zahlreiche Gäste gekommen, darunter Vertreter der Kommunalpolitik, Bürgermeister benachbarter Kommunen, des Planers und der ausführenden Firmen, der DLRG, die Schulleiterin der Grund- und Mittelschule Teisendorf, Michaela Märzendorfer, Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung und des Bauhofs sowie die Nachbarn des Schwimmbades. Man habe ihn oft gefragt, ob es notwendig sei, ein marodes Schwimmbad zu sanieren, „wo doch die Gemeinde schon eines hat!“ (in Neukirchen: Anmerkung der Redaktion), sagte Bürgermeister Thomas Gasser in seiner Ansprache und gab auch gleich die Antwort: „Ja, denn alle Kinder sollen schwimmen lernen können, das ist lebenswichtig, und dazu benötigt man eben Schwimmbäder“, so seine Antwort. Gasser gab einen kurzen Überblick zur Chronologie der Sanierung, seit das Schwimmbad 2020 geschlossen werden musste, weil es marode war. Die beim Baubeschluss 2022 geplanten Gesamtkosten von 5,3 Millionen Euro wurden nicht nur eingehalten, sondern um 200.000 Euro unterschritten. Dank der Fördermittel von Land, Bund und weiteren Institutionen sowie der Rückerstattung von Mehrwertsteuer belief sich der Anteil der Gemeinde letztendlich auf gut 2,8 Millionen. Gasser bedankte sich bei allen Akteuren für die gute Zusammenarbeit und die Disziplin beim Einhalten des Kosten- und Zeitrahmens.
Ein Großteil der genannten Kosten stecke in der Technik und im Erdreich, wusste der Planer Hagen Pohl vom Planungsbüro Pohl aus Tirol. Die technischen Anlagen seien komplett neu gemacht worden, ebenso wie die Verbindung zwischen Technik und Becken. Nicht zu vergessen sei auch die Beckenkonstruktion auf Tiefengründung. Hier seien durch die Firma Oeggl 1.800 Laufmeter duktile Gussrohre zur Stabilisierung des Beckens in den Untergrund eingelassen worden. Im Ergebnis, so der Planer, sei ein „kleines, aber feines Schwimmbad“ entstanden, gut zoniert je nach Nutzergruppe. Das Schwimmerbecken mit einer Wasserfläche von 315 Quadratmetern bietet ideale Bedingungen für Trainingseinheiten und Wettkämpfe. Das Nichtschwimmerbecken (115 Quadratmeter) ist der perfekte Ort für alle, die sich langsam ans Wasser gewöhnen, das Schwimmen lernen oder entspannt planschen möchten. Davon abgetrennt ist der Eltern-Kind-Bereich mit Kleinkinderbecken und Rutsche, Matschbereich und Spielplatz. Das große, schöne Areal bietet mit Tischtennisplatte, Fußballplatz und Beachvolleyballplatz viel Raum für sportliche Betätigungen. „Es hat uns Freude gemacht, mit euch allen zu arbeiten, es war immer angenehm und sachlich“, schloss der Planer seine Ausführungen. Den Dank gab Bürgermeister Gasser im Namen aller Beteiligten gerne zurück.
Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 3b aus Teisendorf mit Lehrerin Katharina Möhrle und 3W aus Weildorf mit Lehrerin Annika Detsch haben die Feier mit dem Baderegellied und dem Ententanz umrahmt. Sophia Bauer spielte auf der Ziach. Ursprünglich war geplant, dass die Kinder auch beim Anschwimmen mitmachen und als eine der ersten das neue Bad genießen. Dem hat das kühle Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Bei Temperaturen um die fünfzehn Grad haben nur einige mutige Gemeinderäte und eine Gemeinderätin den Sprung ins blaue, aber kühle Nass gewagt, um das Bad symbolisch seiner Bestimmung zu übergeben. Bürgermeister Thomas Gasser hatte keine Wahl. Er wurde als allererster Badegast überhaupt nach dem offiziellen Teil von den Gemeinderäten Georg Wetzelsperger und Alois Stadler (beide CSU) unter dem Applaus der Gäste vollständig bekleidet ins Becken geworfen und konnte so als Erster eine Bahn ziehen. Er nahm es mit Humor und Erleichterung, denn mit der Fertigstellung des Bades ist ein wichtiges Projekt für die Gemeinde erfolgreich beendet worden. Im Anschluss an die Feier lud die Gemeinde die Gäste zu einem kleinen Imbiss im Schwimmbadkiosk ein. Der neue Kioskpächter hatte das Büfett mit warmen und kalten Speisen zur vollen Zufriedenheit der Gäste vorbereitet.
Am Nachmittag konnte die Bevölkerung bei freiem Eintritt das Schwimmbad besichtigen und auch benutzen. Das kalte, regnerische Wetter vermasselte aber den allermeisten die ersten Badefreuden im neuen Schwimmbad. Bleibt zu hoffen, dass der Sommer dies mit vielen warmen Sonnentagen wettmachen wird. (kon)
