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Warum nicht nur Touristen profitieren

Ab Sonntag: „Watzmann-Express“ fährt künftig bis zur Jennerbahn und zum Königssee

Die Vertreter des Landratsamtes, der beteiligten Gemeinden sowie des RVO freuen sich über den Start des verbesserten ÖPNV-Angebots.
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Die Vertreter des Landratsamtes, der beteiligten Gemeinden sowie des RVO freuen sich über den Start des verbesserten ÖPNV-Angebots.

Eine „echte Alternative zum Auto” und „mehr als nur ein Fortbewegungsmittel für Schüler und Rentner”: Mit einer deutlichen Erweiterung der Buslinie 840 Salzburg-Berchtesgaden-Königsee und der Ringlinie 843 Schönau will die Kommunalpolitik nicht nur Touristen überzeugen. Die Fahrpläne und Änderungen im Überblick.

Berchtesgaden/Schönau - Ohne Umstieg direkt von der Jennerbahn und dem Königssee bis zum Salzburger Hauptbahnhof, täglich im Stundentakt und teilweise sogar halbstündlich: Das wird ab Sonntag mit der Buslinie 840 möglich sein. Mit dieser Verdichtung und Angebotsausweitung erfüllt sich für den Landkreis ein zentraler Bestandteil des 2022 beschlossenen Nahverkehrsplans. Vor wenigen Wochen wurden bereits die Busverbindungen zwischen Freilassing, Saaldorf-Surheim und Laufen verbessert. Und schon im Sommer profitierten die Bürger von Bad Reichenhall, Piding, Anger und Teisendorf von einem neuen Fahrplan. Auch Schönau profitiert ab Sonntag, nach eigener Initiative, mit der neu gestalteten Ringlinie 843 vom verbesserten ÖPNV-Angebot im Landkreis.

Und so überrascht es nicht, dass sich am Freitagmittag Vertreter aus dem Landratsamt, der Regionalverkehr Oberbayern (RVO) und der beteiligten Gemeinden aus dem Talkessel bei einem Festakt auf der Jennerbahn mächtig stolz zeigten über das neue Angebot. „Sowohl für Touristen als auch für Einheimische gibt es eigentlich keine Ausreden mehr, den Bus nicht zu nutzen”, erklärte RVO-Niederlassungsleiter Andreas Datz. Auch in den anderen Reden wurde immer wieder betont, dass dem ÖPNV die Zukunft gehöre. „Alles andere ist alternativlos. Es muss schon das Ziel sein, dass langfristig gesehen nicht mehr jeder Haushalt ein Zweitauto hat”, meinte Berchtesgadens Bürgermeister Franz Rasp beispielhaft.

Bessere Verbindungen zu den Hauptbahnhöfen Berchtesgaden und Salzburg

Damit dieses Ziel erfüllt wird, soll das neue Angebot den (dauerhaften) Umstieg auf den Bus schmackhaft machen. Mit der Fahrplanverdichtung der Linie 840 sollen bessere Anschlüsse zu den am Hauptbahnhof Berchtesgaden ankommenden und abfahrenden Zügen sowie dem Regionalbusverkehr ermöglicht werden. Gleiches gilt für die Fahrt nach Österreich: Statt Parkplatzsuche und Parkplatzgebühren in Salzburg soll die umsteigefreie Fahrt den Verzicht auf das Auto erleichtern. Und mit der Endstation Hauptbahnhof bietet sich eine attraktive Möglichkeit zum Verreisen. Eine Fahrt vom Berchtesgadener Hauptbahnhof bis nach Wien wird somit innerhalb von vier Stunden möglich. Von der Jennerbahn bis nach Salzburg? Eine knappe Stunde, je nach Ausstieg.

Wir brauchen nicht volle Parkplätze, sondern volle Busse.

Landrat Bernhard Kern

„Wir brauchen nicht volle Parkplätze, sondern volle Busse”, brachte es Landrat Bernhard Kern den Zweck dieses neuen Angebots auf den Punkt. Denn vor allem im Sommer gab es bei der Fahrt zum Königssee zuletzt immer wieder Engpässe, die durch den neuen Fahrplan und eine höhere Taktung verhindert werden sollen. „Mit Blick auf die Deutsche Bahn, auf Schneechaos und Streiks sehen wir alle, wie wichtig gute Anbindungen sind. Wir müssen ein attraktives Angebot schaffen und nun dafür sorgen, dass es auch am Wochenende angenommen wird”, so Kern.

Die neuen Fahrpläne:

Hier geht es zum neuen Fahrplan der Linie 840 (Jennerbahn - Königssee - Unterstein - ZOB Berchtesgaden - Marktschellenberg - Salzburg).

Hier geht es zum neuen Fahrplan der Linie 843 (Ringlinie Schönau, es gibt mit A und B zwei Varianten).

Einheitspreise bei Einzelfahrten der Linie 843

Zur neugestalteten Ringlinie 843 Schönau merkte er an, dass diese nicht nur für Gäste, sondern auch für Einheimische verbessert wurde. Alle Fahrten erschließen ab Sonntag den Königssee, den Hauptbahnhof sowie das Zentrum von Berchtesgaden - ohne Umstieg. Die Taktung wird auf eine stündliche und zeitweise eine halbstündliche Bedienung deutlich ausgeweitet. Während der Sommersaison fahren die Busse sogar nur im 30-Minuten-Takt. Und die Kosten sinken für Einzelfahrten: Im Gemeindegebiet Schönau bis einschließlich Berchtesgaden Zentrum werden einheitlich für Erwachsene zwei Euro fällig, Kinder bis 14 Jahre müssen ein Euro zahlen. Schönau profitiert beim neuen Fahrplan des “Watzmann-Express” außerdem von einer neuen Bushaltestelle im Ortsteil Unterstein

Schönaus Bürgermeister Hannes Rasp war dementsprechend erfreut über das neue Angebot. „Diese Taktung erreicht beinahe städtisches Niveau, und das in einer so kleinen Gemeinde. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung”, lobte er. Nicht nur das neue Angebot, sondern auch die neuen einheitlichen Ticketpreise seien ein wichtiges Zeichen, damit Busfahren als „einfach und günstig” wahrgenommen werde. Auch wenn er die Weitsichtigkeit der Angebotserweiterung betonte: Mit einer digitalen Bezahlung der Tickets hatte Rasp noch einen Wunsch für die Zukunft.

Neuer Wind durch Verkehrsverbund?

In dieses Thema könnte die Gründung eines neuen Verkehrsverbundes zusammen mit Salzburg und dem Landkreis Traunstein neuen Wind bringen. Aktuell werden die Linien eigenwirtschaftlich von den Verkehrsunternehmen betrieben. Dementsprechend gibt es auch bei den Fahrplänen, Anschlüssen und Preisen einen Flickenteppich. Ein flächendeckender Einheitstarif? Fehlanzeige. Auch deshalb betonten die Verantwortlichen am Freitag, dass mit dieser Angebotserweiterung ein großer Schritt gemacht wurde, der Weg zu einem flächendeckenden und einheitlichen Angebot aber noch ein langer und steiniger sein wird. 

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