Bauarbeiten an der Münchner Bundesstraße sind Geschichte
„Schnelle Bauarbeiten“ abgeschlossen: Fast-Autobahn zwischen Freilassing und Salzburg fertig
Mit einem gut aufgelegten Verkehrslandesrat und einem ebenso froh gestimmten Bürgermeister ist am Dienstag (27. Juni) der Ausbau der Münchner Bundesstraße offiziell abgeschlossen worden. Inoffiziell sind die vier Fahrspuren bereits seit Dezember 2022 fertig, seither wurden nur noch die Geh- und Radwege fertiggestellt.
Salzburg – In einer betont heiteren Runde haben Stadt- und Landpolitiker am Dienstag (27. Juni) im Gasthof Brandstätter den Ausbau der Münchner Bundesstraße offiziell abgeschlossen. „Nach einer gefühlten Ewigkeit ist der Ausbau nun fertig“, sagte etwa Salzburgs Bürgermeister Harry Preuner und meinte damit aber nicht die Bauarbeiten selbst, sondern die vorausgehenden Verhandlungen zwischen Stadt und Land sowie den Grundstückseigentümern.
„Erst ging es um Zuständigkeiten, dann um die Frage wer wie viel zahlt und am Ende stand auch noch ein Haus im Weg“, gemeint ist ein Fertigteilhaus gegenüber der Tankstelle – der Radweg wurde jetzt um das Haus herum angelegt. Freuen würden sich jetzt auch die Freilassinger „und einige Salzburger, die in Freilassing wohnen, weil es anscheinend noch billiger ist, aber das wird sich vielleicht auch noch ändern“, so Preuner, der die aktuellen Immobilienpreise in Freilassing nicht wirklich kennen muss.
Er bedankte sich ausdrücklich bei den Baufirmen und deren Arbeitern, „von vielen Lieferingern habe ich gehört, wie reibungslos alles funktioniert hat“. Dann fragte er, nicht ganz ernst gemeint, in Richtung des städtischen Baudirektors: „Haben wir unseren Anteil eigentlich schon bezahlt?“ Gemeint ist der 1,2 Millionen-Euro-Anteil für die überbreiten Geh- und Radwege.
„Ohne Radweg sechsspurige Autobahn“
Dass bei Neubau von Straßen mittlerweile auch Radwege wichtig sind, bewies nicht nur die Teilnahme an der offiziellen Eröffnung durch Baustadträtin Anna Schiester von den Grünen sondern auch Manfred Gebhard von der Straßenbauverwaltung des Landes: „Von der Landesgrenze weg bis Salzburg-Mitte gibt es nun einen 4,5 Meter breiten Geh- und Radweg, normalerweise sind Radwege 2,5 Meter breit, aber immer mehr Radfahrer sind mit Anhängern unterwegs und da braucht es eben mehr Platz“.
2014, im zweiten Bauabschnitt bis zum früheren Merkurmarkt, habe es beim Bau zahlreiche Verzögerungen gegeben. Im jetzt offiziell eröffneten dritten Abschnitt bis Salzburg-Mitte sei alles im Zeitplan verlaufen – auch wenn man zahlreiche Hauptleitungen erst von der Fahrbahn auf die Gehsteigseite verlegt hat.
Insgesamt sei der Ausbau der Straße inklusive den beidseitigen Radwegen 23 Meter breit, „also ohne die Radwege hätten wir auf dieser Breite eine sechsspurige Autobahn untergebracht“, so Gebhard scherzhaft. Zwei weitere Besonderheiten des Radweges auf der nördlichen Seite sind, dass er zum einen um ein Fertigteilhaus herumführt weil man sich mit den Eigentümern nicht einigen konnte und dass er auf dem Areal des ehemaligen Bierbrunnes unterhalb des Hauses führt.
Das Abwasser der ausgebauten Bundesstraße führt in zwei Retentionsbecken am Rande des Fertigteilhauses und fließt dann gereinigt in den Mühlbach, dieser wiederum dann in die Saalach. Fünf Grundstücke mussten abgelöst werden, alles ohne Enteignung. Die 600 Meter lange Strecke hat am Ende knapp fünf Millionen Euro gekostet, dazu kommen 1,2 Millionen Euro der Stadt für die beiden überbreiten Radwege.
Josef Kapik: „Jetzt ist es mit den Staus vorbei“
Die Schnelligkeit der Bauarbeiter lobte auch Freilassings Zweiter Bürgermeister Josef Kapik: „Überall wo eine Baustelle ist gibt es Behinderungen und dass es während Bauarbeiten Staus geben wird hat man als Freilassinger gewusst“, nun habe man dafür eine erstklassige Verbindung zwischen Freilassing und Salzburg: „Jetzt ist es auch mit den Staus vorbei“.
Kommt jetzt auf Freilassinger Seite die nächste Baustelle, dann auf der Münchner Straße? „Nein“, sagt Kapik, „man kann nicht alles abhängen, jetzt haben wir erst einmal die Reichenhaller Straße gesperrt.“ Sanierungspläne für die offensichtlich desolate Münchner Straße im Bereich vom Kreisverkehr bis zur Industriestraße habe es zwar schon gegeben, diese seien aber wegen der wichtigeren Reichenhaller Straße zurückgestellt worden.
Die Münchner Bundesstraße mit rund 30.000 Fahrzeugen pro Tag wurde in drei Etappen ausgebaut: 2007 zwischen dem Grenzübergang Saalbrücke und der Eugen-Müller-Straße, fortgesetzt wurde der vierspurige Ausbau dann 2014 zwischen der Eugen-Müller-Straße und der Bichlfeldstraße auf Höhe des ehemaligen Merkurmarktes. Der Baustart für die restlichen 650 Meter über den Lieferinger Spitz hinaus bis zum Kreisverkehr Salzburg-Mitte zog sich in die Länge, da entweder kein Geld vorhanden war oder Grundstücke fehlten.
hud