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Wartezeiten bis zu vier Stunden

Tunnelsanierung auf der Tauernautobahn – Betroffene Gemeinden schimpfen

A8 Rosenheim Hinweis auf A10 Tunnelsanierung
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Bereits auf der A8 wird bei Rosenheim auf die Tunnelsanierung auf der Tauernautobahn hingewiesen, vielen meinen, der Hinweis erfolge zu spät.

Die Tourismuswirtschaft schimpft: „Warum Baustellenpause im Sommer? Warum nicht im Winter, wenn die Wertschöpfung in Salzburg bleibt“.

Salzburg/Werfen - Ein Megastau und Wartezeiten bis zu vier Stunden am Wochenende auf der Tauernautobahn wegen der Tunnelsanierung zwischen Werfen und Golling lassen vor allem bei Politik und Wirtschaft die Alarmglocken schrillen. Dabei geht es nicht so sehr um die Transitreisenden, die jetzt auf der Heimfahrt von Italien oder Kroatien die Tauernautobahn nutzen, sondern um einheimische Pendler, die unter der Woche oft bis zu zwei Stunden vom Pongau in die Stadt brauchen. Noch mehr in Alarmstimmung ist allerdings in der Tourismusbranche, denn wenn Touristen in Salzburg nicht nur durchfahren, sondern zum Skifahren bleiben, dann sind ihnen lange Staus bei der An- und Abreise nicht zumutbar.

In einem offenen Brief wiederholen die betroffenen Gemeinden im Tennengau, als auch die Seilbahnwirtschaft und der Raiffeisenverband Salzburg zahlreiche Fragen an den Autobahnbetreiber Asfinag, unter anderem, warum die Baustelle zwar im Juli und August 2024 zurückgebaut werde, nicht aber in den Wintermonaten, „wenn die gesamte Wertschöpfung im Land bleibt“, so Kuchls Bürgermeister Thomas Freylinger, „stattdessen wird die A10 im Sommer geöffnet, wenn ein Großteil der Touristen Österreich nur als Transitland nutzt“.

Die Asfinag hatte diese Frage bereits im Vorfeld mit den Verkehrszahlen beantwortet, bei rund 40.000 Fahrzeugen im Sommer pro Richtung und pro Tag ist eine Tunnelsperre gesetzlich nicht mehr möglich, im Winter liegt die Zahl mit rund 30.000 Fahrzeugen pro Tag deutlich darunter. Dass Winterurlauber vermehrt mit der Bahn anreisen werden, glauben die Gemeinden entlang der Tauernautobahn nicht, „vor allem die Tagestouristen können und werden nicht auf den öffentlichen Verkehr umsteigen“. Die Ausweichroute für Einheimische über den Pass Lueg ist im Winter nicht immer befahrbar, bei starken Schneefällen muss diese wichtige Verbindung zwischen dem Tennengau und dem Pongau immer wieder gesperrt werden. 

Arbeiten rund um die Uhr?

Die Asfinag-Baumanager versicherten noch vor dem Beginn der Tunnelsanierung, dass die insgesamt zehn Röhren zwischen Golling und Werfen „in der kürzest möglichen Bauzeit“ saniert werden. Deshalb werde „voraussichtlich großteils am Tag und in der Nacht gearbeitet“. Das genügt den Bürgermeistern nicht, sie fragen, warum es keinen Dreischicht-Betrieb gibt, also das Arbeiten rund um die Uhr, damit wäre ihrer Meinung nach eine kürzere Bauzeit möglich gewesen.

Erst Tunnels, dann Fahrbahn

In den geplanten zwei Jahren Bauzeit werden „nur“ die fünf Tunnels mit insgesamt zehn Röhren saniert, nicht aber die Fahrbahnen zwischen den Tunnels, die sind erst ab 2026 an der Reihe, „wir sprechen also nicht von zwei Jahren, sondern von vier Jahren durchgehender Sanierungszeit“, so Freylinger in dem offenen Brief. Das räumt ein Asfinag-Sprecher zwar ein, außerhalb der Tunnels seien bei Baustellen aber immer zwei Fahrspuren in jede Richtung vorhanden. 

Umleiten auf andere Autobahnen

Die Fronten sind verhärtet, Politik und Wirtschaft fordern eine sofortige Anpassung der Baustelle, also am besten erst einmal nur zwei Tunnels sanieren statt fünf am Stück, das würde den Stau entflechten, glaubt auch der zuständige Verkehrslandesrat Stefan Schnöll, dessen Ressort allerdings die Baustelle genehmigt hatte. Asfinag-Baumanager Andreas Fromm hatte mit „Gefahr im Verzug“ argumentiert, „die technischen Anlagen im Tunnel sind über 30 Jahre alt, wenn wir nichts tun und die Belüftungsanlage oder andere Sicherheitseinrichtungen fallen immer öfters aus, müssen wir den Tunnel ganz sperren“. Er glaubt, dass der Urlauberverkehr nun abnehmen werde, aber bei schönem Herbstwetter nutzen doch viele die Wochenenden für einen Kurztrip in den Süden, auch der „Tag der Deutschen Einheit“ fällt heuer urlaubstechnisch günstig auf einen Dienstag.

Eine Alternative ist nach Ansicht der Kritiker auch das Umleiten der Transittouristen auf die Brennerautobahn oder die Pyhrnautobahn, ob die Tiroler ein „noch mehr Verkehr“ hinnehmen werden ist eher unwahrscheinlich, das stört den Wirtschaftskammer-Präsidenten von Salzburg, Peter Buchmüller, nicht, „ich bin nur für Salzburg zuständig“. Indessen wird bereits auf der A8 am Rosenheimer Kreuz auf die Tunnelsanierung nach dem Walserberg auf der A10 hingewiesen. Die Asfinag bietet auf der Website www.asfinag.at/a10 auch eine Echtzeit-Reisezeit an und meint, Autofahrer müssten eben flexibler sein und dann fahren, wenn weniger Stau ist.

hud

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