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Für 265 Millionen Euro zu „High Tech Anlagen“

Tauernautobahn wird für zehn Monate zum Nadelöhr – Sanierung beginnt Mitte September

A10 Brücke zwischen Hiefler- und Ofenauertunnel
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In der Nacht von Montag (11. September) auf Dienstag beginnt das Einrichten des Gegenverkehrsbereichs und der Baustelle, hier zwischen dem Hieflertunnel und dem Ofenauertunnel, dem letzten Tunnel der A10 vor Salzburg.

Die Tauernautobahn, eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen Salzburg und dem Pongau, wird ab dem 12. September für zehn Monate erhebliche Verkehrseinschränkungen erleben. In diesem Zeitraum werden die ersten fünf von insgesamt zehn Tunnels saniert.

Salzburg/Golling/Werfen - Die Tauernautobahn wird ab Dienstag (12. September) für zehn Monate zu einem Nadelöhr, dann werden die ersten fünf Röhren von insgesamt fünf Tunnels saniert, nach einer Baustellenpause im Sommer 2024 werden die zweiten fünf Röhren auf einen „High-Tech-Stand“ gebracht, im Juni 2025 sollen die Tunnels dann wieder frei befahrbar sein. Um ein Verkehrschaos auf dem stark befahrenen Abschnitt zwischen Golling und Werfen zu vermeiden, soll für Pendler das Umsteigen auf Busse und Bahnen forciert werden, so dürfen zum Beispiel Linienbusse den Pannenstreifen befahren, außerdem wurden P+R-Plätze stark vergrößert, damit sich mehr Fahrgemeinschaften bilden können. 

Die Autobahnen in Österreich sind auch Datenautobahnen, das heißt die Asfinag bietet auch Datennetze an, hier unterhalb einer Brücke zwischen Hiefler- und Ofenauertunnel.

Stark befahrene Strecke

Die Tauernautobahn von Golling in Richtung Werfen ist mit rund 20.000 Fahrzeugen auch außerhalb des Sommers ein stark befahrener Abschnitt, ist er doch die direkte Verbindung in den Pongau, also Bischofshofen und St. Johann, aber auch weiter in den Pinzgau, also nach Zell am See. Die ersten fünf Tunnels von Salzburg kommend stammen allerdings zum Teil aus den 1970-er Jahren, obwohl die Technik immer wieder nachgerüstet wurde, ist sie nun am Ende ihrer Lebenszeit angekommen. Rund 265 Millionen Euro wird der Autobahnbetreiber Asfinag für die Sanierung in die Hand nehmen, „einen Teil der Bauarbeiten wie zehn neue, größere Betriebsgebäude für die Technik haben wir bereits in der ersten Bauphase fertiggestellt“, so Projektleiter Hanspeter Treichl. In der Nacht auf Dienstag werden die Gegenverkehrsbereiche eingerichtet, alleine das dauert inklusive Abnahme fünf Tage. Dann sind insgesamt 10,4 Kilometer Tunnelröhren – und die kurzen Strecken ohne Tunnels dazwischen - nur mehr mit Gegenverkehr befahrbar. 

„Tunnel, mehr als ein schwarzes Loch“

„Für viele Autofahrer ist ein Tunnel einfach nur ein schwarzes Loch, in Wirklichkeit sind das High-Tech-Anlagen, in denen schon jetzt Unmengen an technischen Geräten verbaut sind“, so Treichl. In den sanierten Tunnels werden dann 800 Kilometer neue Kabel verlegt sein und 400 spezielle Kameras, die zum Beispiel zu langsam fahrende Fahrzeuge oder Pannen erkennen und in der Meldezentrale in St. Michael sofort entsprechende Tunnelsperren auslösen. In den Tunnelröhren werden dann auch sogenannte Ohren eingebaut, also hochsensible Mikrofone, die bei ungewöhnlichen Geräuschen wie zum Beispiel Bremsen oder Reifenquietschen ebenfalls sofort eine Reaktion der Tunnelwarte auslösen.

„Sie brauchen 10 Minuten länger“

Zurück zur Baustelle ab Dienstag: Der Verkehr wird im 14 Kilometer langen Baustellenabschnitt von Golling kommend erst auf der Richtungsfahrbahn Salzburg geführt, das heißt im Ofenauer- und Hieflertunnel werden erst die Röhren in Richtung Villach saniert. Dann wechselt der Verkehr auf die Richtungsfahrbahn Villach und noch einmal zurück. Die entsprechenden Verzögerungen werden aktuell ständig in der Asfinag-App, aber auch auf LED-Anzeigen entlang der Autobahn angezeigt. Drei Baufirmen aus dem Raum Graz werden die Tunnelsanierungen abwickeln, „wir haben österreichweit 200 Tunnels und die Firmen haben hier große Erfahrungen“, so Treichl.

Damit Pendler nicht im Stau stehen, dürfen Linienbusse am Pannenstreifen an die Tunnel-Baustelle heranfahren, laut Asfinag sollte aber auch für die Rettungsgasse noch genug Platz bleiben.

Die Planungen für die 20-monatige Baustelle dauern schon drei Jahre an, „wenn wir jetzt nichts tun würden und technische Anlagen wie die Belüftung fallen dann irgendwann dauerhaft aus, müssten wir den Tunnel sperren“. Der Ofenauer- und der Hieflertunnel wurden zwar 2004 und 2009 schon einmal saniert, damals sei es aber nur um einen Wassereintritt gegangen. Der Katschbergtunnel und der Tauerntunnel genügen den Sicherheitsstandards noch, versichert Asfinag-Geschäftsführer Andreas Fromm, „aber in den nächsten sieben bis zehn Jahren werden wir auch hier eine Generalsanierung in

Wintersportorte fürchten um Tagesgäste

Im Vorfeld der Tunnelsanierung hatten die Wintersportorte im Pongau mehrmals versucht, auch im Winter Baustellenpausen wie im Sommer zu erreichen, vergeblich. Veronika Scheffer vom Skigebiet Altenmarkt-Zauchensee befürchtet einen Gästerückgang von 25 Prozent, vor allem Tagesgäste an den Wochenenden könnten sich von Staus vor der Tunnelbaustelle abschrecken lassen. Die Asfinag versichert, dass mehrmalige Bau-Unterbrechungen die gesamten Bauarbeiten nicht nur um Jahre verlängern, sondern auch entsprechend verteuern würden.

hud

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