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„Irreparablen Schäden für die Wirtschaft“

Fünf Tunnel werden gleichzeitig saniert – Jahrelanges Chaos auf Tauernautobahn

Sanierung Tunnel Tauernautobahn Salzburg
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Auf der Tauernautobahn (A10) im Salzburger Land herrschte am Wochenende reines Chaos.

Salzburg/Golling – Die Sanierung von fünf Autobahntunnels zwischen Golling und Werfen und die einspurige Verkehrsführung in nur einer Röhre haben am Wochenende den Verkehr auf der Tauernautobahn zum Erliegen gebracht. Wer dort am Wochenende unterwegs war, erlebte blankes Chaos und teils irre Wartezeiten:

Update, 13.26 Uhr – Wirtschaftskammer fordert Neuorganisation

Die Wirtschaftskammer und in ihr vor allem der Tourismus warnt schon jetzt vor „irreparablen Schäden für die Wirtschaft“ und fordert eine Neuorganisation des gesamten Sanierungsprojektes und eine Baustellenpause für den Wintertourismus, die länger als die Sommerpause sein soll.

Der Transitverkehr in Richtung Süden solle über die Phyrnautobahn (Graz) und die Brennerautobahn (Innsbruck) umgeleitet werden, „wir werden uns den Wirtschaftsstandort sicher nicht ruinieren lassen“, wettert der Präsident der Salzburger Wirtschaftskammer, Peter Buchmüller.

Erstmeldung:

Sowohl am Samstag, als auch am Sonntag war der Stau vor allem wegen der vielen Urlaubsrückkehrer in Richtung Norden 25 Kilometer lang, die Wartezeit bis zur Einfahrt in den 14 Kilometer langen Baustellenbereich betrug bis zu vier Stunden. Kritik kommt jetzt auch von den Bürgermeistern der Anliegergemeinden, auch die Bundesstraßen waren blockiert, sie fordern eine rasche Lösung. Verkehrslandesrat Stefan Schnöll meint indes, massive Staus würden reduziert wenn nicht fünf Tunnels auf einmal saniert würden. Die Asfinag bleibt bei ihrem Konzept, „Engstelle bleibt Engstelle“, egal, wie lange der Baustellenbereich danach ist. 

Dass ein 14 Kilometer langer, einspuriger Abschnitt auf der wichtigsten Nord-Süd-Verbindung eine Herausforderung wird war den Managern des Autobahnbetreibers Asfinag bewusst. Sie versicherten jedoch noch unmittelbar vor dem Einrichten der Baustelle, dass es keine Alternative gebe. Nun werden sie möglicherweise eine Alternative finden müssen, denn nicht nur die Bürgermeister der betroffenen Anliegergemeinden drängen auf eine Änderung der Baustellenregelung, sondern auch Verkehrslandesrat Stefan Schnöll. Wie diese Änderung aussehen soll sagt er allerdings nicht, er meint nur, die Asfinag habe den Transitverkehr unterschätzt und möglicherweise solle man doch nicht fünf Tunnels auf einmal sanieren. Genau das hatte aber die Asfinag als die beste Lösung präsentiert, denn eine etappenweise Sanierung würde die Bauzeit insgesamt auf bis zu fünf Jahre verlängern, statt jetzt zwei Mal zehn Monate, im Juli und August 2024 wird die Baustelle ruhen.

„Schnöll hat alle Warnungen ignoriert“

Die oppositionelle SPÖ nutzt das Chaos um die Schuld Verkehrslandesrat Schnöll in die Schuhe zu schieben, „Schnöll hat alle Warnungen ignoriert, jetzt haben wir die Misere“, so die SPÖ-Verkehrssprecherin Sabine Klausner. Sie verlangt, dass sich die Asfinag und Schnöll „sofort“ mit den betroffenen Gemeinden zusammensetzen und das Sanierungskonzept überarbeiten, „und dabei auch die gleichzeitige Sanierung von fünf Tunnels überdenken“.

Gemeinden macht Lkw-Verkehr zu schaffen

Dass die Asfinag das Gesamtkonzept überdenkt und statt fünf Tunnels am Stück jetzt doch nur zwei Tunnels saniert, ist unwahrscheinlich, noch dazu, weil der Stau vor dem Nadelöhr der gleiche sein wird, „und dann würde die Bauzeit ja noch länger dauern, vielleicht fünf bis sechs Jahre“, gibt Werfens Bürgermeister Hubert Stock zu Bedenken. Er wünscht sich von der Landespolitik zumindest eine Durchfahrtssperre auf der Bundesstraße für den Schwerverkehr, dieser habe die Gemeinde unter der Woche sehr stark belastet. „Am Sonntag war es ein wenig besser, weil eben der Lkw-Verkehr weggefallen ist“. Auch die Abfahrtssperren von der Autobahn, die über den Sommer gegolten hatten, müssten wieder aktiviert werden.

„Engstelle ist Engstelle“

 Asfinag-Sprecher Christoph Pollinger bestätigt, dass es noch diese Woche mit der Verkehrsbehörde Gespräche geben werde um zum Beispiel im Bereich der Ausfahrt Pass Lueg Verbesserungen zu erreichen, „aber wir bleiben beim Ablaufplan, weil dieser alternativlos ist“. Nach dem Ende des Sommerreiseverkehrs werde sich die Situation entspannen. Vor der Einfahrt in den Baustellenbereich wurde der Verkehr am Wochenende in beiden Richtungen zum Teil blockweise abgefertigt, „das macht man, damit es in den Tunnels keinen Stau gibt, sondern der Verkehr dort abfließen kann“. Gearbeitet werden im Übrigen rund um die Uhr, auch um die eingesetzten Maschinen optimal einzusetzen.

hud

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