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P-Seminar am Rottmayr Gymnasium

Spektakuläre Video-Aufnahmen: Laufener Schüler schicken Wetterballon in die Stratosphäre

Ein Teil der Gruppe des Projekts 2Sky4RGL und ein Wetterballon
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Ein Teil der Gruppe des Projekts 2Sky4RGL (von links): Steffi Kneidl, Joachim Beyhl, Paramjit Mietz und Leon Wintersteller

2Sky4RGL nennt sich das Physik-Projekt am Rottmayr Gymnasium. Das Ziel: Einen Wetterballon mit Kameras bis in die Stratosphäre aufsteigen zu lassen. Die Jugendlichen haben nur einen einzigen Versuch. Herausgekommen sind spektakuläre Aufnahmen, die wir Euch im Video zeigen.

Laufen - Wir treffen Paramjit Mietz, Leon Wintersteller, Steffi Kneidl und Joachim Beyhl wenige Tage vor dem Start. Sie sind Teil der Schülerinnen und Schüler des P-Seminars Physik am Rottmayr Gymnasium. „Wir sind stolz darauf, unsere Schule als erste (fast) bis ins Weltall zu bringen“, erklärt Paramjit Mietz.

Bei dem Projekt geht es darum, einen Wetterballon in die Stratosphäre steigen zu lassen und das Ganze zu filmen. Bei unserem Besuch laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Die Box, die am Wetterballon hängt, muss nun korrekt verkabelt werden. Der Ballon ist noch verpackt, weil er sehr empfindlich ist.

Die Stratosphäre ist eine der Schichten der Erdatmosphäre, die sich direkt über der Troposphäre und unter der Mesosphäre befindet. Sie erstreckt sich in etwa von zehn bis 50 Kilometern Höhe über der Erdoberfläche.

Aufteilung der Aufgaben

Los geht es mit den Planungen bereits im September, intensiviert werden sie im Dezember. „Die meiste Zeit haben wir damit verbracht, das Geld zu organisieren“, sagt Paramjit Mietz. Das Ballon-Set mit den Kameras alleine kostet schon 600 Euro. Eine Flasche Helium liegt bei 365 Euro. „Wir haben Firmen angeschrieben, ob sie Geld beisteuern oder etwas sponsern“, erklärt Leon Wintersteller.

Für die verschiedenen Aufgaben werden Gruppen gebildet: Die einen kümmern sich um das Logo, den Flyer sowie den Instagram-Account 2Sky4RGL, die anderen um Versicherungen. Wieder andere melden den Aufstieg des Ballons vorab den Behörden, etwa der Flugstelle im nahe gelegenen Salzburg.

GPS-Sender hilft beim Auffinden

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über Webseiten zu dem Thema und holen sich auch Tipps vom Gymnasium Berchtesgaden, das bereits ein ähnliches Projekt hatte. „Eigentlich ist es sehr einfach: Man mach Helium rein und dann fliegt der Ballon“, meint Paramjit Mietz.

Das Rechnen übernimmt ein Computer. Zwei Kameras, eine nach unten, die andere zur Seite filmend, nehmen die Fahrt auf. Gelenkt werden kann der Ballon allerdings nicht. Daher ist er auch mit einem GPS-Sender ausgestattet. Wenn der Ballon in der Stratosphäre platzt, ist er so nach dem Landen wieder auffindbar.

Nur ein einziger Versuch

Nur wenige Tage vor dem Start ist die Gruppe schon ein wenig aufgeregt, schließlich hat sie ja nur diesen einen, sehr empfindlichen Ballon. „Man muss beim Befüllen das Gas ganz vorsichtig und langsam hineinlassen“, betont Joachim Beyhl. „Die meiste Zeit wird der Aufstieg benötigen.“ Er rechnet dafür mit mehreren Stunden. Um den Wetterballon zu bergen, ist Franziska Kindermann gefragt. Die Lehrerin des P-Seminars ist nämlich die einzige in der Gruppe, die einen Führerschein besitzt. Ein kleines Schüler-Team wird sie bei der Bergung begleiten. Auch für sie ist es das erste Projekt dieser Art.

Das P-Seminar Physik mit seiner Lehrerin Franziska Kindermann (links)

Wetterballons werden der Redaktion immer wieder als unbekannte Flugobjekte oder vermeintliche Spionagemittel gemeldet. Damit bei der Sichtung des Ballons des P-Seminars niemand auf falsche Gedanken kommt, haben auch hier die Schülerinnen und Schüler vorgesorgt: „Wenn er gelandet ist und wir noch nicht da sind zum Bergen, hätten wir noch drauf stehen, dass es ein Schulprojekt ist“, versichert Leon Wintersteller.

Die Kameras liefern spektakuläre Aufnahmen

Wetterbedingt verschiebt sich der Start noch um ein paar Tage. Doch am 9. Juli ist es endlich so weit. Die Sonne lacht und es kann am Sportplatz losgehen. Der Ballon steigt und erreicht eine Höhe von etwa 30 Kilometern. Die beiden Kameras liefern spektakuläre Aufnahmen, wie man im Video sehen kann. „Wir sind selbst überrascht, wie gut es geworden ist“, sagt Paramjit Mietz im Nachgang.

Auf den Aufzeichnungen kann man deutlich den Sportplatz sowie die Stadt Laufen erkennen, später geht die Sicht bis zum Abtsdorfer See und schließlich bis zu den Alpen. An der höchsten Stelle fallen die Kameras temperaturbedingt aus. Der Wetterballon platzt und nach guten fünf Stunden in der Luft landet er mit einem Fallschirm in einem Feld in der Umgebung von Altötting. Die Bergung verläuft somit relativ einfach - zuvor hatten die Jugendlichen befürchtet, der Ballon könnte in einem See (für den Fall hat die Gruppe eine Versicherung abgeschlossen) oder im Gebirge landen.

Die Erleichterung, weil alles nach Plan gelaufen ist, ist groß. Das Video führen die Schülerinnen und Schüler des P-Seminars am Donnerstag (25. Juli) im Rahmen des Schulfests vor. Die Kameras und der GPS-Sender sind sogar intakt geblieben. Diese können bei nachfolgenden Projekten weiter von der Schule genutzt werden. (mf)

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