Fliegende Objekte im Chiemgau unterwegs
Unbemannter Flug-Ballon über dem Chiemsee: Das steckt dahinter
Ein kleiner unscheinbarer weißer Ballon, flott am Himmel unterwegs und dennoch deutlich zu erkennen: Auswärtige Spionage oder nur ein harmloser Wetterballon?
Prien am Chiemsee - Anfang April, kalte Temperaturen, Sonne und zwischen den Wolken deutlich zu erkennen: Ein kleiner weißer Ballon, der in raschem Tempo über dem Chiemgau unterwegs ist.
Ein aufmerksamer Leser hat das Flugobjekt über Prien am Chiemsee fotografisch festgehalten, ehe es den Ballon weiter in Richtung München zog.
„Unbemannter Freiballon“
Zuständig für den Luftraum über dem Bayerischen Meer ist das Luftamt Südbayern. Um was genau es sich bei diesem Objekt genau handeln könnte, kann Wolfgang Rupp, Pressesprecher der Regierung von Oberbayern, im Namen des Luftamts sagen: „Den Fotos nach zu urteilen handelt es sich hierbei vermutlich um einen unbemannten Freiballon - wohl ein Wetterballon.“
Aufstiegsort des Ballons ausschlaggebend
Dem Betrieb eines unbemannten Freiballons gehe eine „erlaubnispflichtige Nutzung des Luftraums voraus und sei deshalb bei der zuständigen Landesluftfahrtbehörde zu beantragen. Die örtliche Zuständigkeit richte sich dabei nach dem Aufstiegsort des Ballons.
Vom Luftamt Südbayern, das für die Regierungsbezirke Oberbayern, Niederbayern und Schwaben zuständig ist, sei aktuell keine Erlaubnis erteilt worden, welche dem gesichteten Objekt zeitlich und räumlich zugeordnet werden könnte.
„Da derartige Objekte jedoch mitunter weite Strecken zurücklegen ist zu vermuten, dass der Aufstiegsorts des beobachteten Ballons außerhalb des Zuständigkeitsbereichs des Luftamts Südbayern liegt“, so Rupp weiter.
Ist ein Flug-Ballon gefährlich?
Die Flugbahn eines solchen Ballons könne nicht aktiv gesteuert werden: „Es kann aber vor dem Start mit Hilfe von Berechnungsprogrammen und der vorhandenen Wetterdaten die ungefähre Flugbahn des Ballons berechnet werden.“
Unfälle oder besondere Vorkommnisse im Zusammenhang mit dem Betrieb von unbemannten Freiballonen seien dem Luftamt bislang nicht bekannt.
Da Wetterballone üblicherweise schnell in Höhen von weit über 10.000 Meter aufsteigen, sei die Wahrscheinlichkeit von Kollisionen mit Luftfahrzeugen wie Flugzeugen am Erdinger Flughafen oder kleineren Maschinen gering.
mb