Schutzhütte am Watzmann beschädigt
Randale, Vandalismus, Vermüllung in Alpen-Berghütten: Kommt die Video-Überwachung?
An der Schutzhütte am Watzmann wurde randaliert: Kein Einzelfall, wie das Bayerische Rote Kreuz und der DAV vermelden. Kaputte Scheiben oder Vermüllung bei Schutzhütten im Berchtesgadener Land sind keine Seltenheit mehr.
Schönau am Königssee – Kürzlich ist in der Schutzhütte am Watzmann-Hocheck die Tür zum abgesperrten Notlagerraum der Bergwacht Ramsau aufgebrochen worden, wo die Retter das nötigste Material für Schlechtwettereinsätze am Watzmanngrat vorhalten. Gestohlen wurde nichts, die Bergwacht war aber mit einer Polizistin der Alpinen Einsatzgruppe (AEG) vor Ort, hat den Fall aufgrund des Sachschadens zur Anzeige gebracht und die Tür provisorisch repariert, sodass sie wieder abgeschlossen werden kann.
Immer wieder kommt es zu solchen Fällen: „Wir haben jedes Jahr ähnlich gelagerte Fälle wie diese. Vermüllung ist ein wiederkehrendes Problem. Auch mit Vandalismus sind wir regelmäßig konfrontiert. Hier wurden etwa mehrfach hintereinander ein Fenster zerstört, bis dieses durch Holz ersetzt wurde. Im Winter etwa wird die Tür nicht verschlossen, woraufhin sich in der Hütte mehrere Kubikmeter Schnee ansammeln, die dann wiederum abschmelzen und die Substanz des Holzbodens nachhaltig beeinträchtigen“, informiert Pressesprecher Markus Leitner vom Bayrischen Roten Kreuz.
Vermüllung und Vandalismus nehmen zu
Der DAV vermeldete ebenfalls, dass Vandalismus an Berghütten zunimmt. Besonders schlimm traf es in dieser Saison die Alpenvereinssektion München-Oberland, die inzwischen Anzeige gegen Unbekannt erstattet hat. Häufige Ziele von Vandalismus sind laut DAV die von außen zugänglichen Winterräume der Hütten, die Bergsportlern eigentlich eine sichere Übernachtungsmöglichkeit bieten sollen - so ist es auch bei der Watzmannschutzhütte der Fall.
Auch der Nationalpark Berchtesgaden muss sich über Vandalismus ärgern: hier wurde eine Zählanlage, die sich neben dem Weg zum Torrener Joch im Jennergebiet befand, vom Pfosten gerissen, die Linse zerstört und ins Gebüsch geworfen. Das gleiche Schicksal teilte eine weitere Zählanlage, die sich am Weg zur Stubenalm im Watzmanngebiet befand, wo ebenfalls die Linse mit einem spitzen, harten Gegenstand zerstört wurde.
Die Nationalparkverwaltung erwägt, zukünftig die Bereiche im Umfeld dieser teuren, mit öffentlichen Mitteln beschafften Geräte mit Videoüberwachung auszustatten, um weitere eventuelle Beschädigungen aufzuklären. Auch das Bayrische Rote Kreuz berät sich derzeit zu möglichen Maßnahmen, die künftige Zerstörungen an den Berghütten verhindern soll. (jj)