Stadtratssitzung über Zukunft
Ewigkeitsprojekt „Alte Post“ in Laufen könnte im kommenden Jahr starten
Es gibt mittlerweile zwei, möglicherweise drei Ewigkeitsprojekte in Laufen, doch eins könnte im kommenden Jahr in Angriff genommen werden, die „Alte Post“ in der Rottmayrstraße. Außerdem will die Stadt die Altstadtwirtschaft fördern.
Laufen - Zu Beginn war’s noch knapp. „Bitte nicht gleichzeitig aufs Klo gehen“, bat Bürgermeister Hans Feil seine Stadtratskollegen, denn damit wäre die Beschlussfähigkeit dahin gewesen. Doch wenig später gesellten sich zur Anfangs-Elf drei weitere Stadträtinnen hinzu, und so konnte alles Nötige beschlossen werden – völlig unproblematisch.
Bekanntermaßen gibt es in Laufens Altstadt zwei Ewigkeitsprojekte: die „Alte Post“ und der „Schifferwirt“. Mit dem Trödlerhaus, ebenfalls in der Rottmayrstraße, könnte ein drittes hinzukommen. Beim Schifferwirt ist das Licht am Ende des Tunnels bereits mehrmals wieder erloschen, bei der Alten Post könnte das Ehepaar Anna und Franz Niedermayer im kommenden Jahr loslegen. Vor rund sieben Jahren hatten sie das Objekt mit der Ludwigstraßen-Fassade, die so gar nicht in die Laufener Altstadt passen mag, gekauft. Nach letztem Stand sind im Erdgeschoss „Boarding-Räume“ vorgesehen, also Mietzimmer ohne Hotelbetrieb, und in den Obergeschossen Wohnungen.
100.000 Euro für Sofortsicherungsmaßnahmen
Wie alle Jahre im Dezember meldet die Stadt ihren Bedarf zur Städtebauförderung im Sanierungsgebiet Altstadt an. Bürgermeister Hans Feil sprach von einer vorangegangenen Abstimmung mit der Regierung von Oberbayern, die inzwischen strengere Maßstäbe an die Liste legt. „Die Meldung soll schon relativ konkret benennen, was umgesetzt werden kann.“ Abteilungsleiter Bernhard Graf erläuterte die Einzelpunkte, darunter 60.000 Euro für laufende Maßnahmen. Bereits bewilligt sind ebenso 208.000 Euro für das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK). Beim Schifferwirt habe man „sicherheitshalber“ 76.000 Euro für eine Machbarkeitsstudie mit aufgenommen, „falls doch jemand loslegt. Doch derzeit sieht es eher schlecht aus“, so Graf. Für Sofortsicherungsmaßnahmen stehen hier 100.000 Euro zur Verfügung.
Die lang diskutierte Neugestaltung des Marienplatzes wäre mit aufwändigen Kanal- und Leitungsarbeiten verbunden, inklusive eines Kreisverkehrs. Für Studie und Planung hat man im Folgejahr 26.000 Euro eingestellt. Doch Graf geht nicht davon aus, dass es im 24er Jahr schon losgeht. „Möglicherweise müssen wir es noch weiter schieben.“ Bei der Alten Post mit Gesamtkosten von rund 8 Millionen könnte bis zu einer Million an Förderung fließen.
Rund 40.000 Euro für unterschiedliche Programme
Beim ehemaligen Trödlerhaus Nummer 26 sei die Firma Scharl noch nicht so weit, dennoch stünden 200.000 Euro gleichsam „ins Blaue“ bereit. 20.000 Euro sind es 2024 für das kommunale Förderprogramm Altstadtgestaltung; ebenfalls 20.000 Euro sind im neuen kommunalen Geschäftsflächenprogramm eingeplant. Darüber werde man rechtzeitig informieren, versprach Bürgermeister Feil.
Passend zum Thema dann ein weiterer Tagesordnungspunkt. Spätestens zum 31. Dezember 2021 hätte die Sanierungssatzung für das festgesetzte Sanierungsgebiet „Altstadt“ aufgehoben werden müssen. Weil man damals noch nicht dazu bereit war, beschloss der Stadtrat eine Fristverlängerung bis Ende 2023. Doch das Büro PLANKREIS hat das ISEK noch nicht abgeschlossen, sodass nun erneut die Frist auf Ende 2024 verlängert wurde. Die Beschlüsse dazu erfolgten schließlich mit 14 zu null Stimmen.
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