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10-6-4 Variante bevorzugt

In Zukunft 20 Klassen in Ainring: So sollen diese auf die drei Grundschulhäuser verteilt werden

Grundschule Mitterfelden
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Die Grundschule Ainring besteht aus den Schulhäusern in Feldkirchen, Mitterfelden und Thundorf. Hier im Hintergrund das Gebäude von Mitterfelden.

10-6-4 lautet die Variante, mit der nun weiter geplant werden soll. Das heißt, dass in einem Schulhaus zehn und in den anderen sechs beziehungsweise vier Klassen untergebracht werden sollen. Während in Thundorf alles gleich bleibt, bedeutet dies für Mitterfelden und Feldkirchen deutliche Veränderungen.

Ainring – Die Grundschule braucht mit ihren drei Schulhäusern in Mitterfelden, Feldkirchen und Thundorf mehr Räume. Der Grund: Steigende Schülerzahlen und die Verpflichtung, bis 2026 Räumlichkeiten für die Ganztagsbetreuung anzubieten. Die Regierung von Oberbayern hat der Erweiterung auf 20 Klassenräume bereits zugestimmt.

Welches Schulhaus wie viele Räume bekommen könnte, wurde am Dienstagabend (18. Juni) im Gemeinderat vorgestellt und diskutiert. Das Ingenieurbüro Magg Architekten war hierfür mit einer Variantenstudie beauftragt worden und hatte in Zusammenarbeit mit der Verwaltung den Bestand aufgenommen und ein grobes Raumprogramm erstellt.

Zwei mögliche Varianten

Daraus ergaben sich zwei mögliche Varianten, die jeweils Veränderungen bei den Standorten Mitterfelden und Feldkirchen mit sich brächten. Thundorf würde bei seinen vier Klassen bleiben:

  1. Variante 8-8-4: Diese Option sieht je acht Klassen in Mitterfelden und Feldkirchen vor. Es gab jedoch bei der Aufteilung in zwei gleich große Standorte Einwände vom Schulamt und von der Schulleitung, da jedes Schulhaus eine eigene Verwaltung bräuchte, sprich mehr Räume sowie mehr Personal. Die Schülerzahlen rechtfertigen jedoch keine zweite Verwaltungskraft.
  2. Variante 10-6-4: Bei dieser Version hätte Mitterfelden zehn Klassen statt bisher vier, Feldkirchen nur noch sechs anstatt neun Klassen. Die Verwaltung favorisierte die zweite Variante.

Zehn Klassen in Feldkirchen sind nicht möglich, da die Sporthalle nicht genügend Kapazität bietet. In Mitterfelden hingegen stehen die beiden Sporthallen der Mittelschule und der Grundschule zur Verfügung. Zudem würde in diesem Fall ein Anbau in Mitterfelden dennoch nicht ausbleiben.

Mitterfelden würde ein neues Gebäude bekommen

Mitterfelden würde auf dem Pausenhof ein neues dreistöckiges Gebäude bekommen. Im Erdgeschoss sollen sich hier neben der Mensa mit Ausgabenküche auch Räume für Musik- und Religionsunterricht sowie eine große, zentrale Garderobe befinden. Auf den oberen Stockwerken soll es neben den jeweils vier Klassenzimmern einen großräumigen Mehrzweckbereich geben. Vorbild ist hier das „Münchner Lernhauskonzept“.

Außen wird es einen überdachten Freibereich geben. Durch die acht neuen Klassenräume werden im Bestand zwei Räume frei für Lehrer-, Rektorenzimmer und die Verwaltung. Der Schulbetrieb kann während der Bauzeit aufrecht erhalten werden. Die Kosten für den Neubau liegen bei etwa sieben Millionen Euro. Mögliche Umbauten im Bestand sind hier noch nicht mit eingerechnet.

In Feldkirchen gäbe es nur einen kleinen baulichen Eingriff

Da insgesamt etwa neun Millionen für die Entstehung neuer Klassenräume angesetzt sind, blieben bei dieser Variante noch zwei Millionen Euro für den Standort Feldkirchen übrig. „Feldkirchen wäre dann die abgespeckte Variante“, erklärte Markus Eichenseher von Magg Architekten. Hier würden die neun vorhandenen Klassen auf sechs reduziert werden. Die neu gewonnen Räume könnten dann für die Ganztagsbetreuung genutzt werden.

Zudem soll es einen Computer- und einen Multifunktionsraum sowie ein kleines Büro geben (die Verwaltung wäre ja dann in Mitterfelden). Die einzelnen Garderoben sollen auch hier zu einer zentralen zusammengefasst werden. Es gäbe nur einen relativ kleinen baulichen Eingriff, nämlich einen außenstehenden Aufzug, um die Barrierefreiheit herzustellen. Ein weiterer Aufzug für den zweiten Trakt oder eine Rampe wären auch denkbar.

Kluba: „Feldkirchen sollte nicht beschnitten werden“

Sven Kluba (CSU) erinnerte daran, dass es seinerzeit sogar zwölf Klassen in Feldkirchen gegeben habe. Er könne nicht nachvollziehen, dass in Mitterfelden nun der Hauptstandort geschaffen werden soll. „Ich bin der Meinung, dass Feldkirchen da zusammengestrichen wird. Feldkirchen sollte nicht beschnitten, sondern gestärkt werden.“ Während in Mitterfelden in einen nicht sehr großen Pausenhof hineingebaut werde, sei in Feldkirchen genug Platz. Auch könne man vielleicht den Zwischengang sanieren und dort anbauen. Eichenseher entgegnete, dass es in Feldkirchen zu wenig Intensivräume für einen modernen Schulbetrieb gebe. „Da braucht man mehr Platz als früher.“ Eine Baumaßnahme sei bei laufendem Betrieb nicht umsetzbar. Containerunterbringung könnte die Folge sein. Bürgermeister Martin Öttl verwies darauf, dass die Ganztagsbetreuung das Ziel sei. Die Änderung würde eine wesentliche Verbesserung für den gesamten Ort bringen.

Das Grundschulgebäude in Feldkirchen

Martin Strobl (FW) bezeichnete Klubas Einwände als „sehr populistisch“. Unterbringung in Containern wäre eine Belastung. Außerdem hätten sich die Anforderungen an eine Schule komplett verändert. „Klasse an Klasse gibt es nicht mehr. Wir müssen diesen Veränderungen Rechnung tragen.“ Kluba griff Strobls Populismus-Vorwurf auf: „Ich bin erstaunt über diese Wortwahl. Ich habe nur meine Meinung gesagt.“ Im späteren Verlauf der Sitzung äußerte er erneut seinen Unmut darüber, dass solche Vorwürfe inzwischen „Zeitgeist im Gemeinderat“ seien, sobald eine andere Meinung verlautbart werde.

Feldkirchener Kinder sollen weiterhin dort zu Schule gehen können

Ernst Peter (CSU) erkundigte sich nach Fördergeldern. „Es gibt die Schulbauförderung mit einem kleinen Aufschlag für zusätzliche Räume. Und der Bund reicht über die Länder Fördermittel weiter. Das sind 4500 Euro pro zusätzlich geschaffenem Platz“, so Kämmerer Thomas Schlosser, der zugleich zur Eile mahnte, da die Maßnahmen bis 2027 abgerechnet sein müssen.

„Mir ist wichtig, dass jedes Kind aus Feldkirchen auch dort zur Schule gehen kann“, erklärte Christoph Werner (CSU) und prangerte das Verkehrschaos rund um die Schule an. „Die Unübersichtlichkeit an dieser Stelle ist eine Katastrophe. Eine Reduzierung wäre auch eine Entzerrung.“ Dass die Feldkirchener Kinder weiterhin im Ort zur Schule gehen werden, hielt die Schulleiterin Gerlinde Birner für möglich. Nach Mitterfelden müssten dann eher diejenigen gehen, die ohnehin mit dem Bus aus Ainring, Ulrichshögl, Perach und Hammerau kommen.

Für Alois Lechner (FW) gab es drei Punkte, die für diese Variante sprechen: Mitterfelden sei der größte Ortsteil, die Verkehrssituation in Feldkirchen würde verbessert und eine Containerschule sei für die Kinder nicht lustig. Für die 10-6-4 Variante gab es schließlich mit einer Gegenstimme von Sven Kluba breiten Zuspruch. Mit dieser Variante sollen nun die Planungen fortgesetzt werden.

mf

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