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Partnerwechsel bei Korbi?

Große Freude in Freilassing: Wieder Störche auf dem Kamin der Lokwelt

Storchen-Webcam in Freilassing
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Auf der Webcam kann man die beiden Störche hautnah beobachten.

Ein bisschen ließen sie ja schon auf sich warten. Umso größer ist jetzt die Freude bei den Freilassingern: Im Storchennnest auf dem Kamin der Lokwelt residiert wieder ein hübsches Pärchen. Doch eines fällt auf: Einer der Störche trägt einen Ring. Hat Korbi etwa die Partnerin gewechselt?

Freilassing – Bereits seit einem Monat kann man die ersten Ströche im Rupertiwinkel beobachten, die aus dem sonnigen Süden zurückgekehrt sind. Doch der Nistplatz auf dem Kamin an der Lokwelt bleibt zunächst leer. Am Karfreitag ist es dann plötzlich so weit. Auf dem YouTube-Livestream sieht man, dass um 10.38 Uhr der erste Storch auf den Überresten des Nestes vom Vorjahr landet. „Korbi ist wieder da“, freut sich auch die Gemeinde in der Freilassinger Facebook-Gruppe.

Kurz darauf gesellt sich aber nicht das Annerl, sondern eine fremde, beringte Dame zu ihm. Auf ihrem Ring steht das Kürzel HES, das für die Schweiz steht. Im Chat wird sie deshalb nun Heidi genannt. Im Moment geht der Nestbau bei den beiden noch eher schleppend voran. Das Pärchen stochert bisher nur etwas herum und verschiebt einige Stecken. Wer denkt, dass Störche monogam leben, liegt falsch. Wirklich treu sind sie laut dem Naturschutzbund (NABU) nämlich nicht ihren Partnern, sondern nur ihren Nestern. Was den Partner betrifft, führen sie eher eine „Saisonehe“, wobei es aber durchaus auch vorkommen kann, dass ein Paar über mehrere Sommer zusammen findet.

Einer der Störche ist beringt. Das Kürzel HES verweist auf die Schweiz.

Die Nisthilfe wurde nach vergeblichen Nestbauversuchen installiert

Die Nisthilfe gibt es in Freilassing seit März 2022. Schon davor gab es Brutversuche von Störchen an der Lokwelt. 2020 versuchte sich ein junges Paar am Nestbau auf einem Oberleitungsmast. Doch wegen der Betriebssicherheit und auch zur Sicherheit der Tiere mussten die Zweige wieder entfernt werden. Im Jahr 2021 dann der erste Brutversuch auf dem aufgelassenen Kamin des Kesselhauses. Aber die Zweige wurden von einem Sturm heruntergeweht und der Brutversuch abgebrochen.

Auf Initiative des Biodiversitätsberaters am Landratsamt Berchtesgadener Land wurde schließlich durch eine lokale Schlosserei eine Nistplattform angefertigt. Die Stadtwerke Freilassing organisierten die Montage auf dem über 30 Meter hohen, denkmalgeschützten Bauwerk mit einer Hebebühne. Und tatsächlich bauten Störche noch im selben Frühjahr ein Nest und die Brut mit einem Jungvogel gelang.

Drohnenaufnahme von der Montage der Nisthilfe auf dem Kamin der Lokwelt im Jahr 2022

Doch dann das Ärgernis Ende 2022: Es wurde in Erwägung gezogen, die Nistunterlage zu entfernen, da sich das Nest direkt in der Einflugschneise des Salzburger Flughafens befindet und der Flugverkehr dadurch gefährdet sein könnte. Der Aufschrei des BUNDs Naturschutz, des Landesbunds Vogelschutz und in der Bevölkerung war groß. Doch dann die erlösende Nachricht im März 2023: Die Nisthilfe durfte bleiben. Die Störche seien nicht angelockt worden, sondern hätten sich auch ohne die Nisthilfe für den Standort entschieden, so Bürgermeister Markus Hiebl damals. Auch die Untere Naturschutzbehörde sah keine Gefährdung des Flugverkehrs gegeben. Und wieder kehrten die Störche im vergangenen Sommer zurück.

Bisher keine Zunahme der Geburten in Freilassing

Der Märchenname „Adebar“ stammt übrigens aus dem Niederdeutschen uns bedeutet so viel wie „einer, der das Glück trägt oder auch gebiert“. Ihrem Ruf als Babybringer sind die Freilassinger Störche jedoch bisher nicht gerecht geworden. Einen enormen Kindersegen für die menschliche Bevölkerung haben sie noch nicht wirklich gebracht, wie die Geburtenzahlen der vergangenen fünf Jahre belegen:

JahrGeburten in Freilassing
2019175
2020162
2021193
2022176
2023146

Dennoch haben die Störche aber sicher für eines gesorgt, nämlich für viel Freude beim Beobachten über die Webcam und aus der Ferne.

mf

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