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An der Haustür bedroht, bedrängt, beleidigt

„Ungewöhnlicher Einsatz“ beschäftigt Polizei Freilassing: Jugendliche von 25 Personen verfolgt

Bundespolizei am Bahnhof
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13 Streifenwagenbesatzungen mussten anrücken.

Unbegreiflich und unglaublich: Ein harmloser Streit am Montagabend endete darin, dass zwei Jugendliche bis zu ihrem Zuhause von 25 Personen verfolgt wurden. Selbst als der Vater dazu kam, hörte die Gruppe nicht auf, an der Haustür zu randalieren. Sie beleidigten den 18- und 15-Jährigen, versuchten den Mann zu schlagen, zündeten Böller und zückten ein Messer. Am zweiten Tag nach dem Großeinsatz gibt die Polizei neue Details bekannt.

Freilassing - Ermittlungen gegen insgesamt 25 Personen im In- und Ausland würden eben eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, meint Thomas Dangl, stellvertretender Leiter der Freilassinger Dienststelle, am zweiten Tag nach der Tat. Auch deshalb zeichnet sich ab, dass die Ermittlungen aufwendig werden. Eine Vielzahl an Delikten steht im Raum, doch: „Wir können nicht allen Beteiligten alles vorwerfen“. Und: Herrin des Verfahrens ist die Staatsanwaltschaft Traunstein.

Die Beamten versuchen durch die Vernehmungen, eine möglichst genaue Chronologie der Ereignisse im Laufe der Ermittlungen zu erhalten. Waren alle 25 Personen Täter oder vielleicht nur fünf? Wer hat was gemacht? Was sagen die Geschädigten? Darüber sollen jetzt gesicherte Kenntnisse gesammelt werden. „Das war ein ungewöhnlicher Einsatz“, bestätigt Dangl.

Polizei verweist auf laufende Ermittlungen

Bei den bisher festgestellten Mitgliedern der Gruppe handelt es sich um Deutsche, Österreicher, Slowenen und Araber. Im Einsatz seien insgesamt 13 Streifenbesatzungen gewesen, auch die Bundespolizei habe sich beteiligt. Die Örtlichkeit, also wo die Prügelei ihren Ausgangspunkt genommen hat, will die Polizei nicht bekannt geben, „solange die Ermittlungen noch laufen“.

Der Vorfall hatte für einen Großeinsatz der Polizei gesorgt: Nach einem Streit mussten der 18-Freilassinger und sein 15-jähriger Kumpel vor der Gruppe flüchten. Schon zuvor hatten sie gegen das Fahrrad des Jugendlichen getreten. Doch das reichte ihnen nicht: Die 25 Personen verfolgten das Duo bis zur Wohnung des 18-Jährigen. Selbst als der Vater dazu kam, beruhigte sich die Situation nicht. Im Gegenteil: Sie beleidigten die Jugendlichen, versuchten den Vater zu schlagen, bedrängten die Drei und zündeten Böller.

Glückliches Timing

Fakt ist, dass man rund 25 Personen nicht mit zwei Streifenwagen entgegentreten kann. Darum wurde der Einsatz laut Dangl auch der Einsatzzentrale in Rosenheim mit der Bitte um Verstärkung gemeldet. Auf diese Einsätze hat wiederum die Bundespolizei in Freilassing Einsicht, die das automatisch als Ersuchen um Amtshilfe wertete, ohne dass eine konkrete Anforderung erfolgte.

Diese Amtshilfe sei üblich, so ein Sprecher der Bundespolizei. Außerdem würden am Abend auch mehr Bereitschaftskräfte der Bundespolizei zur Verfügung stehen, da die 24-Stunden-Kontrolle am Walserberg am Abend auf eine Spur zurückgefahren wird. Auch aus Bad Reichenhall und Laufen rückten Streifenwagen an, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen und nach den fliehenden Tätern zu fahnden.

Nicht am offiziellen Jugendtreff

Wie Dangl erklärt, fand der Streit nicht am offiziellen Jugendtreff der Stadt Freilassing, dem Werk 71 in der Reichenhaller Straße, statt, „sondern an einem Platz, wo sich die Jugend trifft“. Über den genauen Ort will der stellvertretende Dienststellenleiter noch keine Angaben machen. „Es war im Stadtgebiet“, teilt er mit.

Die Stadtverwaltung wollte sich nicht weiter zu dem Vorfall äußern und verwies auf die Ermittlungen. „Eine Einschätzung, ob es ähnliche Einsätze gegeben hat, kann am ehesten die Polizeiinspektion Freilassing geben“, hieß es in einer kurzen Stellungnahme. „Es ist nicht Aufgabe der Stadt, dieses Ereignis, dessen Eskalation sich dem Bericht nach im privaten Bereich abgespielt haben soll, zu kommentieren oder anzuheizen.“ (hud/ms)

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