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Austausch wegen erheblicher Mängel

Daylight-Effekte bei der neuen Riesenwasserrutsche im Erlebnisbad Ainring 

Erlebnisbad Ainring
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Das auch außerhalb der Gemeinde beliebte Erlebnisbad Ainring. Die große Wasserrutsche muss nun erneuert werden.

Die Riesenwasserrutsche im Erlebnisbad Ainring ist in die Jahre gekommen. Wegen erheblicher Mängel müssen die Rutsch-Elemente komplett ausgetauscht werden. Das bringt zur Freude aller Besucher auch ganz neue Attraktionen mit sich.

Ainring – Dass die Riesenwasserrutsche im Erlebnisbad erneuert werden muss, stand schon im Februar auf der Tagesordnung des Gemeinderats. In der letzten Sitzung vor der Sommerpause (23. Juli) ging es nun darum, welche Variante weiterverfolgt wird. Christian Hinterstoißer vom gleichnamigen Ingenieurbüro in Anger stellte in der Sitzung die verschiedenen Möglichkeiten vor.

Die Riesenwasserrutsche wurde im Jahr 1996 aufgestellt. Jährlich findet an ihr eine externe Prüfung auf Verkehrssicherheit und Gebrauchstauglichkeit statt. Bei der Prüfung am 30. Mai 2023 wurden so erhebliche Mängel festgestellt, dass der Prüfer empfahl, die stark beschädigten und mehrfach reparierten Rutsch-Elemente komplett auszutauschen. Die Haupttragkonstruktion soll dabei aus wirtschaftlichen Gründen erhalten bleiben. Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben im Februar 2024 zu.

Edelstahl oder Kunststoff?

Zunächst ging es um die Frage des Materials, also Edelstahl oder glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Während Edelstahl langlebiger sowie witterungsbeständiger ist und eine einheitliche Form gewährleistet, ist GFK kostengünstiger. Bademeister Thomas Enzinger hob die guten Erfahrungen mit der bisherigen GFK-Rutsche hervor. „Die hält auch schon 30 Jahre.“ Der Flugrost an der kleinen Wellenrutsche aus Edelstahl mache deutlich mehr Arbeit.

Ein weiterer Vorteil von Kunststoff: Der Einbau von Attraktionen, wie man sie heute in jedem neuen Bad findet, ist deutlich einfacher. Hinterstoißer erklärte, dass vor allem sogenannte Daylight-Effekte besonders beliebt seien. Hierbei wird in die Röhren-Elemente Akrylglas eingebracht. Durch die natürliche Sonneneinstrahlung werden so verschiedene Lichteffekte erzeugt. Eine weiteres Highlight wäre eine Halbschale aus Acrylglas, durch die man die Menschen auf der Rutsche von außen beziehungsweise unten beobachten kann. „Ich würde das sehr empfehlen, weil das Rutschen so attraktiver wird“, so der Ingenieur.

Zwei Bahnen schwierig umzusetzen

Die neue Rutsche wird wie die bisherige 107 Meter lang sein. Bei einer einläufigen Version wären 120 Kubikmeter Wasser pro Stunde nötig, was die bereits vorhandene Pumpe leisten könnte. Schwieriger wäre es hingegen, wenn die Rutsche zwei Bahnen hätte. Zum einen wäre die Wassermenge knapp, zum anderen müsste man dann auch die Fundamente aufgrund des Mehrgewichts zusätzlich stärken.

Der Auslauf soll weiter an den Beckenrand versetzt werden.

Hinterstoißer schlug zudem vor, den Auslauf von der Mitte an den Rand des Beckens zu verlegen, um die Wasserfläche besser nutzen zu können. Auf die Kosten hätte das kaum Auswirkungen. Auch eine Sensorampel am Start sei inzwischen aus Sicherheitsgründen gang und gäbe. Per Zeitmessung könne man dann auch die Rutschgeschwindigkeiten vergleichen.

Die Diskussion

Gernot Althammer (CSU) erkundigte sich zur Garantieleistung. Die üblichen viereinhalb bis fünf Jahre könne man auf zehn Jahre verlängern, erklärte Hinterstoißer, wobei es auf die Wartungsfugen keine Garantie gebe. Dr. Friedhelm Schneider (Grüne) und Dr. Christoph Werner (CSU) äußerten ihre Sicherheitsbedenken bei der Verlegung des Auslaufs an den Beckenrand. Bademeister Enzinger fand das hingegen unproblematisch: „Auch jetzt gehen die Leute nur nach einer Seite weg.“

„Oben macht ein Tunnel schon Sinn wegen der Sicherheit und der Attraktion, unten verstehe ich das nicht ganz. Wir sind immer noch ein Freibad“, meinte Sven Kluba (CSU). Daher wollte er wissen, um wie viel sich die Kosten ohne Tunnel reduzieren würden. Bürgermeister Martin Öttl nannte hierzu 38.000 Euro Ersparnis. Stefan Eberl (FWG) hielt das Acrylgas hingegen für ein besonderes Erlebnis und ein Alleinstellungsmerkmal. „Das hat außer uns noch keiner.“

Mehrheitlich angenommen und zur Ausschreibung freigegeben wurde schließlich die Variante der einbahnigen GFK-Rutsche mit je einem Tunnel im oberen und unteren Bereich sowie einer durchsichtigen Halbschale im Mittelteil. Die Erneuerung der Rutsch-Elemente sowie die Ausbesserungen an der Stahlkonstruktion wird voraussichtlich 414.000 Euro netto betragen. Der Austausch soll in der Saisonpause 2024/25 stattfinden. Zum Saisonstart im Frühjahr 2025 kann dann der neue Rutsch-Spaß beginnen. (mf)

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