Debatte im Landtag zu Exen in Schulen
Koller: „Mir ist es wichtig, dass wir die jungen Leute auf die Leistungsgesellschaft vorbereiten“
Der Bayer. Landtag hatte sich in dieser Woche unter anderem mit zwei Dringlichkeitsanträgen der SPD-Fraktion sowie von Bündnis 90/Die Grünen zu beschäftigen.
Pressemeldung MdL Michael Koller im Wortlaut:
München/Berchtesgadener Land – Darin beantragten die Oppositionsparteien die flächendeckende Abschaffung von Stegreifaufgaben an den bayerischen Schulen. SPD und Grüne fanden, die unangekündigten Leistungsnachweise seien nicht mehr zeitgemäß und fördern kein langfristiges Lernen und Verstehen von Inhalten. Die Grünen forderten in ihrem 6-Punkte Antrag unter anderem individualisierte Prüfungen. Die Stressreduktion der Schülerinnen und Schüler sollte berücksichtigt und Prüfungsangst reduziert werden.
Eine hitzige Debatte mit vielen Zwischenrufen und die Anträge zu pauschal und fachlich unzureichend. Er dankte der bayerischen Kultusministerin Anna Stolz dafür, dass sie einen Dialog gestartet habe, in welchem sie intensiv mit der gesamten Schulfamilie, mit Lehrern, Schülern und Eltern, die Prüfungskultur an den Schulen verändern und weiterentwickeln möchte – und zwar ergebnisoffen. Dabei wies er klar darauf hin, dass man den Schulen vor Ort mehr zutrauen sollte und nicht mehr Vorschriften im Landtag beschließen muss.
Für den Bildungspolitiker aus Berchtesgaden ist aber vor allem klar, dass er die Kinder und Jugendlichen zu starken Persönlichkeiten gemeinsam mit ihren Eltern erziehen will. „Mir ist es wichtig, dass wir die jungen Leute auf die Leistungsgesellschaft, auf den Druck, der in der Berufswelt auf den jungen Leuten lastet, vorbereiten“, machte Koller seine Position klar.
Für ihn sei der vom Ministerium angestoßene Dialog-Prozess der richtige Weg und moderne Politik – nicht von oben herab, sondern miteinander. „Manche tun so, als gäbe es nur die klassischen schriftlichen Prüfungen und als ginge es nur mit Druck und Angsteinflößen; so ist es aber nicht. Man bewertet Projekte. Es gibt die Projektarbeit, mündliche Prüfungen und schriftliche Leistungsnachweise. Es gibt ein breites Portfolio. Dieses können kompetente Lehrerinnen und Lehrer nach ihrem besten Wissen und Gewissen nutzen.“
Abschließend macht er anhand seiner persönlichen Erfahrungen als Schüler und Lehrer deutlich. „Wir müssen aber immer im Blick behalten, die jungen Leute zu fördern und zu fordern. Dieses Prinzip müssen wir beibehalten. Wir wollen Herz, Hand und Charakter der jungen Leute bilden, und das muss man mit allen Möglichkeiten, die es gibt.“, so Michael Koller.
Mit dieser Meinung war Koller letztlich nicht alleine im Plenum. Die Regierungsfraktionen aus CSU und FREIEN WÄHLERN lehnten die Anträge mit einer breiten Mehrheit ab. (Pressemitteilung Abgeordnetenbüro Michael Koller)