„Vespa-Treffen“ und „Feierabend-Straßenfeste“
Bürgerdialog in Freilassing: Neue Pläne zur Belebung der Innenstadt
Die Stadt Freilassing hat große Pläne. Bei einem Bürgerdialog wurden ein Vespa-Treffen und regelmäßige Straßenfeste angekündigt. Ziel ist es, mehr Leben in die Innenstadt zu bringen.
Freilassing – Ganze 15 Interessierte kamen am Donnerstagnachmittag zum zweiten Bürgerdialog, eigentlich kein Wunder bei herrlichem Sonnenschein und 20 Grad außerhalb des Rathaussaales. Für die Teilnehmer lohnte es sich allerdings, sie erfuhren als erstes, dass die Stadt am Sonntag, dem 22. Juni ein Vespa-Treffen in der Hauptstraße organisieren will. Zudem soll es von Mai bis Oktober an jedem zweiten Donnerstag im Monat eine Art Feierabend-Straßenfest mit Gastronomie, Musik und Theater geben, „viele Freilassinger oder die, die hier arbeiten, sollen am Abend in der Innenstadt zusammenkommen können“, umreißt Daniel Beutel das Ziel der Aktion.
Thema des zweiten Bürgerdialogs war eigentlich: „Was wird gebaut, und warum?“, eine Frage, für die Bauunternehmer Max Aicher sicherlich nicht zum Bürgerdialog hätte kommen müssen, er war wohl eher neugierig auf die Fragen der Besucher und deren Reaktionen auf Bauvorhaben. Rund zwei Stunden referierte Bürgermeister Markus Hiebl über die zahlreichen Vorhaben der Stadt, nahm sich aber auch viel Zeit für die Fragen, die sich nicht nur um Bauvorhaben drehten.
Für die Innenstadt versprach Hiebl neue Bänke, neue Abfalleimer und neue Fahrradständer, die noch in diesem Jahr vor der Generalsanierung gekauft und aufgestellt werden sollen. „Macht das Sinn, neue Bänke vor der Sanierung aufzustellen, wenn dann wieder andere Bänke kommen?“, stellt sich Hiebl gleich selbst die Frage und gibt die Antwort: „Ja, denn alles kann dann anderswo im Stadtgebiet aufgestellt werden“. Für die Generalsanierung der Hauptstraße werde ein Wettbewerb ausgerufen, zuvor müssen aber noch Wasserleitungen ausgetauscht werden, die noch aus den Jahren 1945 und 1948 stammen und immer öfter leck werden.
Mehr Leben in die Innenstadt
Seit Jahren versuchen alle Städte, so auch Freilassing, die Innenstädte zu beleben, denn die tausenden Salzburger, die täglich nach Freilassing zum Einkaufen kommen, haben vermutlich noch nie etwas von einer Fußgängerzone gehört, geschweige denn die Geschäfte dort besucht. Das soll sich mit zwei Aktionen ändern, die Daniel Beutel von der Stadtverwaltung vorstellte: „Wir werden am 22. Juni dieses Jahres das erste Vespa-Treffen in der Innenstadt organisieren“. Kleiner Wermutstropfen für die Fans der italienischen Roller: auch am Vespa-Tag bleibt die Fußgängerzone eine Fußgängerzone, „aber wir werden Sternfahrten einplanen“, verspricht Beutel.
Das zweite Leben-Einhauchen-Format wird eine Art „Feierabend-Straßenfest“ werden, es soll von Mai bis Oktober an jedem zweiten Donnerstag vor allem Einheimische und Berufspendler in die Innenstadt locken, geboten werden Gastronomie, Musik und Theater, „auch die Geschäfte in der Hauptstraße wollen bis 20 Uhr offenhalten“. Das Motto soll sein: „Bevor sie nach Hause fahren, machen Sie doch noch einen Abstecher in die Innenstadt“.
Eine Teilnehmerin des Bürgerdialoges regte an, ob die Stadt nicht nach dem Vorbild des Salzburger Straßentheaters auch heimischen Theatergruppen eine Plattform bieten könne. Ein anderer Besucher meinte, dass es früher geheißen habe, man brauche nicht nach Bad Reichenhall fahren, weil dort nichts los sei, mittlerweile höre er oft ‚Fahren wir noch nach Bad Reichenhall, in Freilassing ist ja nichts los‘“. Wie immer bei Festen wollen die einen Remmi Demmi und möglichst viel Action und laute Musik, während andere sich auch mal unterhalten wollen, so auch die Anregung eines Besuchers des Bürgerdialogs. Beutel versprach, beim Fein-Tuning der Aktion darauf Rücksicht zu nehmen. (hud)
