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Lagerhalle brannte komplett nieder

Flammen-Inferno bei Surheim: Die Feuerwehr zum Marathon-Einsatz und was zur Ursache bekannt ist

Harald Langwieder, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Surheim
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Harald Langwieder, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Surheim, am Tag nach dem Brand.

Kilometerweit war die Rauchsäule zu sehen: Am Mittwoch (21. Juni) ist in Kleingerstetten bei Surheim eine Lagerhalle komplett niedergebrannt. Feuerwehrkommandant Harald Langwieder war mit uns am Ort des Geschehens und erzählt vom schwierigen Einsatz und der Brandursache.

Saaldorf-Surheim – „Die Halle musste komplett ausgeräumt und abgerissen werden“, erklärt Harald Langwieder, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Surheim. Wir treffen uns mit ihm am Ort des Geschehens. Es riecht immer noch stark nach Rauch. Von der Halle sind nur noch drei Metallpfeiler übrig. Gegenüber liegen verkohlte Holzbalken und durchnässte Hackschnitzel. Der Anhänger, in dem sich Hühner befanden, ist zerstört. Die meisten konnten gerettet und bei einem Nachbarn untergebracht werden, aber der Gockel und zwei oder drei Hühner haben es leider nicht heraus geschafft, meint Langwieder. Eine kleine Hütte, eine Art Vereinstreff, steht nur zwei Meter neben der Halle. Sie konnte zum Glück vor der Zerstörung bewahrt werden.

Von der Halle ist nichts mehr übrig. Auch die Bäume dahinter hat es erwischt. Rechts der Wagen, in dem sich die Hühner befanden.

Zehn Stunden Einsatz

Ein Mitglied des Hüttenstammtisches hatte am Mittwoch (21. Juni) gegen 16 Uhr Rauch im oberen Bereich der Halle entdeckt und die Feuerwehr alarmiert. Mit dem Einsatzstichwort „B4 – Brand Scheune oder Stallung“ wurden die Freiwilligen Feuerwehren aus Surheim, Saaldorf, Freilassing, Laufen und Ainring nach Kleingerstetten gerufen. Die Freilassinger Florianijünger waren aber bereits bei einem Unfall auf der B20 im Einsatz, sodass zu Beginn zwei Tankfahrzeuge fehlten. Diese konnten jedoch bald nachkommen.

Die Stelle ist schwer zugänglich, denn die Halle befindet sich auf einer Wiese mit vielen Bäumen. Nur eine schmale Straße führt dorthin. - Für die Einsatzfahrzeuge nicht befahrbar. „Wir haben dann von 50 bis 100 Metern Entfernung aus eine Wasserleitung von den Tankfahrzeugen gelegt“, so Langwieder. 20.000 Liter standen aus den Fahrzeugen zur Verfügung. „Kurz darauf haben wir eine Leitung von einem Hydranten in Kleingerstetten zum Brandobjekt gelegt.“ Als erstes galt es, ein Übergreifen des Feuers auf die Hütte zu verhindern. In der Hütte standen noch Gasflaschen und ein Grill, die Langwieder selbst zuvor noch schnell in Sicherheit gebracht hatte. „Wir konnten die Hütte durch den massiven und schnellen Einsatz von Wasser vor den Flammen bewahren.“

In der Halle stand ein landwirtschaftliches Arbeitsgerät, das vom Feuer völlig zerstört wurde. Erst vor wenigen Tagen hatte der Besitzer sowohl 200 Kubikmeter Hackschnitzel als auch gepresste Heuballen eingelagert. Beim Löschen kam es daher immer wieder vor, dass sich Holz und Heu neu entzündeten. Die Hitzeentwicklung sei enorm gewesen. Die Rauchsäule war kilometerweit zu sehen. Der Einsatz dauerte ganze zehn Stunden, bis 2 Uhr in der Nacht. „Wir mussten die Halle räumen und mit einem Bagger das Gerüst abbrechen, damit nichts mehr herunterfällt“, erklärt der Kommandant.

Die Vereinshütte konnte gerettet werden.

Feuchtes Heu als Brandursache

Während des Einsatzes wurde auch die Brandursache klar: Feuchtes Heu. Wenn dieses zu gären beginnt, kann es sich entzünden. Besonders brisant: Der Besitzer der Halle hatte auf seinem Hof ebenfalls Ballen desselben Heus gelagert. Die Feuerwehr maß auch hier die Temperatur. Schnell war klar, dass es ebenso kurz davor war, zu verbrennen. „Dieses Heu haben wir dann auch ausgeräumt“, so Langwieder. Es liegt nun auf der Wiese neben den verbrannten Überresten der Halle. Man kann deutlich die dunklen Flecken erkennen. Zudem haben Polizei und Feuerwehr Bauern in Gausburg und Eham informiert, die am selben Tag Heu eingebracht hatten. Dadurch konnten weitere Brände verhindert werden.

Die Halle musste komplett abgetragen werden. Rechts die Heuballen, die kurz vor dem Entzünden standen.

Waldbrandgefahr auch in Surheim Thema

Auch einige Lärchen, die hinter der Halle standen, hat der Brand vernichtet. „Das war schon ein bisschen brenzlig bei den Nadelbäumen. Aber bei den benachbarten Laubbäumen musste man nicht so viel Angst haben, dass das übergreift“, sagt Langwieder. Am Tag des Brandes herrschten Trockenheit, Hitze und starker Wind. Die Regierung von Oberbayern warnt vor Waldbrandgefahr. Daher erfährt sie auch bei der Surheimer Feuerwehr momentan erhöhte Aufmerksamkeit. Erst vor drei Tagen habe es einen Anruf gegeben, dass Kinder im Reitholz Feuer gemacht hatten, um zu grillen. „Das haben wir nachgelöscht. Wir sind da gerade sehr vorsichtig bei Waldbränden oder bei Freiflächen mit Getreide.“

Die Regierung von Oberbayern empfiehlt allen Bürgern Verhaltensregeln. In Wäldern und in einer Entfernung von weniger als 100 Metern davon gilt:

  • Kein Feuer oder offenes Licht anzünden oder betreiben!
  • Keine offenen Feuerstätten errichten oder betreiben!
  • Keine Bodendecken abbrennen und keine Pflanzen oder Pflanzenreste flächenweise absengen!
  • Keine brennenden oder glimmenden Sachen wegwerfen und nicht rauchen!

In einzelnen Regionen Oberbayerns, etwa in Mühldorf, sind inzwischen sogar Drohnen im Einsatz, um Waldbrände frühzeitig erkennen zu können.

mf

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