Sofortmaßnahme eingeleitet
Bischofswieser Ache nagt an der B20 - langfristige Sanierung geplant
Erst kürzlich war der Fahrbahnabschnitt neben der Bischofswieser Ache, direkt an der B20, gesichert worden. Dann regnete es wieder stark. Jetzt droht die Straße, sich erneut in Richtung Fluss zu senken.
Bischofswiesen - Das Staatliche Bauamt Traunstein hat eine Sofortmaßnahme eingeleitet. „Wir haben es hier immerhin mit einer der Hauptverkehrsadern zu tun, der B20”, sagt ein Sprecher. Nun plant man die Kompletterneuerung des viel befahrenen Straßenstücks.
Bis zu 15.000 Fahrzeuge passieren an der Bundesstraße 20 die sogenannte Zickeikurve. Die Straße läuft parallel neben der Bischofswieser Ache. Beim Staatlichen Bauamt Traunstein war man nun gezwungen zu handeln, weil sich der zur Ache gerichtete Straßenteil gesenkt hatte, kurz nachdem eine Sicherung - samt Erneuerung der Böschung und Installation eines tonnenschweren Betonbalkens über mehrere Dutzend Meter - für abgeschlossen erklärt worden war.
Der zuständige Sprecher der Gebietsabteilung S1 beim Staatlichen Bauamt Traunstein sagt: „Die Böschung hat durch die starken Regenfälle in den vergangenen Tagen wieder nachgegeben.” Zudem habe das Hochwasser in der Bischofswieser Ache Ausspülungen an der Uferlinie verursacht.
Ampel regelt einseitige Befahrung
Die nun erfolgten Dringlichkeitsmaßnahmen sind ein erster Schritt auf dem Weg zur Erneuerung einer der wichtigsten Straßen, die den Berchtesgadener Talkessel mit dem Umland verbinden. „Wir mussten dringend handeln, da die Verkehrssicherheit gefährdet war”, heißt es auf Nachfrage.
Die Arbeiten im Flussbett laufen seit vorvergangener Woche. Die B20 ist aktuell an dieser Stelle nur einseitig befahrbar. Eine Ampel regelt momentan den Verkehr.
Maßnahmen zur Absicherung
Ein sachverständiger Geologe hatte die Baustelle vor Ort zwischenzeitlich begutachtet und Sofortmaßnahmen festgelegt. Zur Absicherung werden auf Höhe des Straßenabschnitts Wasserbausteine zur Ufer- und Böschungssicherung ins Flussbett eingebaut. Die Steine sollen weitere Ausspülungen an der Böschung verhindern und den Straßenabschnitt stabilisieren, um ein „weiteres Abrutschen zu vermeiden”, heißt es beim Staatlichen Bauamt Traunstein.
Betongleitwände sollen zudem als Absturzsicherung dienen. Voraussichtlich noch diese Woche sollen die Maßnahmen abgeschlossen sein. Anschließend wird der Verkehr zweispurig - mit Fahrbahneinengung - vorbeigeleitet.
Sanierung der Straße steht an
Fakt ist, dass die Straße schon bald erneuert werden muss. „Die jüngsten Rutschungen zeigen, dass eine umfassende Sanierung notwendig ist.“ Geplant sei, die Böschung in diesem Bereich von Grund auf neu aufzubauen - um eine langfristige Stabilität der Bundesstraße 20 zu gewährleisten.
Die Straße sei wichtig, weiß man beim Staatlichen Bauamt Traunstein. Das Vorhaben muss erst noch im Detail geplant werden. Bislang wurden die Maßnahmen auch noch nicht ausgeschrieben, „weshalb die Bauarbeiten voraussichtlich erst im nächsten Jahr stattfinden werden”, sagt der Sprecher. Ob es dann zu größeren Sperrungen kommen wird, kann der Sprecher zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht bestätigen. (kp)