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Abriss in der Salzburger Straße geplant

Entspannt sich die Wohnungssituation in Berchtesgaden? Neubauprojekt steht in den Startlöchern

Ein mehrstöckiges Wohngebäude mit einer pinken Fassade, Holzbalkonen und einer Hecke im Innenhof.
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Der Abriss des Wohnbauwerks in der Salzburger Straße könnte schon im Sommer starten.

In eine der wichtigsten Baumaßnahmen im öffentlichen Wohnsektor von Berchtesgaden kommt neuer Schwung. Das Wohnbauwerk Berchtesgaden Land bestätigt, dass die markanten Häuser an der Salzburger Straße geräumt wurden und frühestens im Juni abgerissen werden. Von den Neubauten sollen vor allem einheimische Mieter profitieren. Das sind die weiteren Pläne für das Projekt.

Berchtesgaden - Mit der Ende Januar erfolgten Räumung der Häuser an der Salzburger Straße ist der Weg nun frei für das bislang größte Neubauprojekt des Wohnbauwerks Berchtesgadener Land. Nachdem hier in den vergangenen Jahren neben ehemaligen Stamm-Mietern auch Asylbewerber und Geflüchtete untergebracht waren, sollen die Gebäude voraussichtlich ab Juni abgerissen werden. Das Mietverhältnis mit dem Landkreis endet Ende Februar. Auf dem rund 4000 Quadratmeter großen Gelände entsteht dann ein Ensemble mit 65 Wohnungen, die vor allem Einheimischen zur Verfügung stehen sollen. 

Bereits vor drei Jahren hatte das Wohnbauwerk Berchtesgadener Land begonnen, Verträge mit Bestandsmietern zu kündigen. Auch, weil das Landratsamt auf der Suche nach Unterkünften für Geflüchtete war. Das Wohnbauwerk ermöglichte, die leerstehenden Wohnungen anzumieten. Hintergrund war der hohe Bedarf an Wohnraum für Geflüchtete, die unter anderem aus Jordanien, dem Kongo, Nigeria, Uganda und Tansania nach Deutschland kamen. Knapp 60 Personen fanden hier zeitweise eine Unterkunft.

Ein Fragezeichen bleibt

Der Vertrag mit dem Landkreis wurde mehrmals befristet verlängert, läuft jedoch spätestens Ende Februar aus, wie Florian Brunner vom Wohnbauwerk auf Nachfrage bestätigt. Der Geschäftsführer sagt, dass bis Ende Januar sämtliche ursprüngliche Mieter der Häuser an der Salzburger Straße in anderen Gemeinden untergebracht wurden, darunter Berchtesgaden, Schönau am Königssee, Bischofswiesen sowie in der Kreisstadt Bad Reichenhall. Dabei habe man sich „intensiv darum bemüht, den Wünschen der Mieterschaft hinsichtlich Ort, Lage, Wohnungsgröße und Mietpreis bestmöglich nachzukommen”, erklärt er. 

So sehen die derzeitigen Planungen aus.

Der Mietvertrag mit dem Landkreis sei im Rahmen einer Leerstandvermeidung nutzbarer Wohnungen „und zur Deckung von Fixkosten” zuletzt bis zum Ablauf Ende Februar verlängert worden, so Brunner. Abhängig vom Fortgang des Bebauungsplanverfahrens, der laufenden Abbruchplanung sowie der Ausschreibung und Vergabe der Arbeiten kann der Abbruch des Bestandsgebäudes „frühestens im Juni” dieses Jahres beginnen. Der Vertrag mit dem Landkreis könnte aber „bedarfsweise verlängert” werden, teilt der Geschäftsführer mit. Ob also erneut zugewiesene Personen in das vor dem Abbruch stehende Haus einziehen, ist aktuell nicht geklärt.

Drei Gebäude

Das Wohnbauwerk als größter Vermieter im Landkreis plant, drei neue Gebäude zu errichten. Insgesamt sollen diese 65 Wohnungen umfassen: vom Ein-Zimmer-Appartement bis zur familienfreundlichen Maisonette-Wohnung. Eine Besonderheit ist die sogenannte „Tauschverpflichtung“. Neue Mieter müssen vor Einzug vertraglich zusichern, bei veränderten Lebensumständen - etwa dann, wenn Kinder ausziehen - in eine entsprechend kleinere Wohnung innerhalb des Quartiers umzuziehen. Auf diese Weise soll eine ausgewogene Alters- und Familienstruktur gewährleistet werden, ohne dass Bewohner ihr vertrautes Umfeld verlassen müssen.

Geplant sind ein sechsstöckiger Hauptbau sowie zwei weitere Gebäude mit drei beziehungsweise vier Stockwerken. Gemeinsam sollen sie auf einer großen Tiefgarage mit rund 80 Stellplätzen fußen – ein deutlicher Fortschritt gegenüber der aktuellen Situation, in der Stellplätze rar sind. Bereits im Sommer 2024 gab das Wohnbauwerk erste Details zum Projekt bekannt, denn in Berchtesgaden wird händeringend nach neuem Wohnraum gesucht.

Erste Schätzungen gehen von Gesamtkosten von über 20 Millionen Euro aus. Doch: Die Prognose ist mittlerweile zwei Jahre alt. Eine Kostenanpassung ist also durchaus zu erwarten. Das Münchner Architekturbüro Arc Architekten ist mit der Planung beauftragt. Neben der Hanglage erschweren schmale Zufahrtswege die künftigen Bauarbeiten. Klar ist schon jetzt: Die Baumaßnahme in Berchtesgaden gilt als eine der wichtigsten Baumaßnahme im öffentlichen Wohnsektor. (kp)

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