Zuständigkeit ungeklärt
Gefährliche Situation? Schüler am Berchtesgadener Gymnasium parken direkt an der B305
Die Parksituation am Berchtesgadener Gymnasium wird als problematisch bezeichnet. Schüler parken ihre Autos entlang der Bundesstraße 305. Doch: Die Gemeinde sieht sich nicht in der Pflicht, Abhilfe zu schaffen.
Berchtesgaden – Die Parksituation am Gymnasium von Berchtesgaden sorgt für Gesprächsstoff. Entlang der stark befahrenen Bundesstraße 305 parken immer mehr Schüler ihre Fahrzeuge – eine Entwicklung, die in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Schönau am Königssee von einem Rat als problematisch bezeichnet wurde. „Dort ist es sehr gefährlich“, sagte dieser. Fakt ist: Es gibt keinen einzigen offiziellen Schülerparkplatz an der Schule.
Auf Nachfrage erklärte Anton Kurz, Geschäftsleiter des Marktes Berchtesgaden, dass das Parken an der B305 grundsätzlich zulässig sei. „Das ist rechtlich kein Problem“, betont Kurz. Bislang sei es an dieser Stelle auch noch zu keinem Unfall gekommen. Eine Parkraumüberwachung an der Bundesstraße muss daher nicht stattfinden. Dennoch: Der Wendeplatz in der Nähe des Gymnasiums, der ebenfalls häufig als Parkplatz genutzt wird, wird regelmäßig vom Zweckverband kommunale Verkehrsüberwachung Südostbayern kontrolliert.
Das eigentliche Problem liegt jedoch woanders: Während die offiziellen 25 Parkplätze für Lehrkräfte an der Schule reserviert sind, gibt es für Schüler keine eigenen Stellflächen, sagt Geschäftsleiter Kurz. Zwar können Lehrkräfte auch auf die eigens zur Verfügung stehenden, zusätzlichen 20 Parkplätze am Salzbergwerk ausweichen, für die Schüler besteht diese Option jedoch nur mit zusätzlichen verbundenen Kosten. In der Verwaltung des Gymnasiums von Berchtesgaden heißt es: „Die Schüler haben die Möglichkeit, eine Parkkarte zu erwerben“. Maximal 60 Schüler hätten altersbedingt überhaupt die Möglichkeit mit dem Auto zu kommen. Wegen möglicher Kosten weichen viele dennoch auf die Freiflächen am Straßenrand der Bundesstraße 305 aus – eine Praxis, die besonders bei Schulveranstaltungen oder Feiern teils zu chaotischen Zuständen führen kann, wie auch Kurz bestätigt. Um vom Auto zur Schule zu gelangen, müssen die jungen Fahrer an der Bundesstraße entlang gehen.
Teils chaotische Zustände bei Schulveranstaltungen - Gemeinde: rechtlich zulässig
Die Gemeinde selbst sieht sich in dieser Frage nicht in der Verantwortung. Auch bei der Schule verweist man darauf, dass die Situation mit der Polizei von Berchtesgaden abgeklärt sei. „Es ist also nicht Sache der Gemeinde, da etwas zu tun“, stellt Kurz klar. Sollte eine Regelung notwendig werden, müsste dies sowieso über das Straßenbauamt Traunstein erfolgen. Eine schriftliche Anfrage vergangene Woche blieb dort bislang unbeantwortet. Trotz der bislang unauffälligen Unfallstatistik bleibt die Situation heikel. Die Bundesstraße gilt als stark befahren. Fakt ist: Die Zahl der parkenden Schülerautos hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen – und damit auch die Diskussion um mögliche Gefahren. (kp)