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Grausiger Fund in Berchtesgaden

Kurioser Rehriss: War es ein Wolf? Kadaver plötzlich verschwunden

Rehriss
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Das Reh wurde übel zugerichtet. Von einem Wolf?

9. Oktober: Im Berchtesgadener Ortsteil Oberau wird ein grausiger Fund gemacht. Ein Reh ist offenbar von einem wilden Tier gerissen worden. Vom hinteren Teil seines Körpers ist fast nichts mehr übrig. War wieder der Wolf auf Beutezug?

Berchtesgaden – Die Bild-Zeitung geht davon aus, dass es ein Wolf war und titelt mit „Wolf reißt Reh nahe Wohngebiet! Anwohner beunruhigt“. Doch ganz so einfach, wie es die Bild beschreibt, ist es nicht. Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) bestätigt auf Anfrage von BGLand24.de, dass ein totes und befressendes Wildtier, genauer gesagt ein Reh, aus dem Landkreis Berchtesgadener Land am 9. Oktober gemeldet wurde. „Am gleichen Tag wurde ein Mitglied des Netzwerks Große Beutegreifer mit der Begutachtung des Kadavers beauftragt.“ In der Regel übernehmen in der Region geschulte Mitarbeiter des Nationalparks die Beprobung und schicken sie an das Senckenberg Institut, die einzige Institution, die in Bayern zugelassen ist, Beprobungen für das LfU zu machen.

Kadaver ist plötzlich verschwunden

Doch nun nimmt der Fall eine kuriose Wende: Als der Mitarbeiter zur Begutachtung eintrifft, ist der Kadaver verschwunden. Gabi Thanbichler, die Wolfsbeauftragte des Bauernverbandes Traunstein und Berchtesgadener Land bestätigt uns ebenfalls des Riss des Rehs. „Dieser wurde ordnungsgemäß gemeldet. Am nächsten Tag wäre dann jemand zum Beproben gekommen. Das Tier war eigentlich abgedeckt, aber es war dann weg.“ Ob jemand das Reh weggeschafft hat oder es von einem anderen Tier verschleppt wurde, wird sich wohl nicht mehr klären lassen. Thanbichler möchte sich hierbei auch auf keine Spekulationen einlassen.

Gabi Thanbichler, Wolfsbeauftragte des Bayerischen Bauernverbandes für die Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land

Riss bleibt ungeklärter Fall

Somit bleibt der Riss ein ungeklärter Fall. „Da der Kadaver zum Zeitpunkt der Begutachtung nicht mehr auffindbar war, ist keine Bewertung der Todesursache möglich“, so das LfU. „Wir werden es nicht mehr rausfinden. Wenn es halt nicht mehr da ist, ist es nicht mehr da“, meint auch Thanbichler. Tierhalter sollten im Gebiet von Roßfeld und Zinken, wo das Reh aufgefunden wurde, vorsichtig sein. In dem Areal gibt es viele Weidetiere. Man sollte zumindest nachts das Vieh in die Bestallungen geben.

Erst im Juli gab es einen Ziegenriss in Marktschellenberg. Damals war das DNA-Ergebnis uneindeutig, ein Wolf ist aber als Verursacher wahrscheinlich. Der Zeitfaktor spielt bei der Beprobung eine entscheidende Rolle. Wenn ein Tier lange liegt und es zum Beispiel regnet, sind die Spuren ausgeschwemmt. Außerdem kann es in der Zwischenzeit zur Zweitnutzung durch andere Tiere kommen. Verunreinigungen sind die Folge. So listet das LfU ebenfalls im Juli ein totes Kalb im Berchtesgadener Land auf, bei dem an Fraßstellen DNA-Spuren von Hund und Rotfuchs festgestellt wurden. Kann ein Riss durch einen der großen Beutegreifer (Wolf, Bär und Luchs) klar nachgewiesen werden, steht Tierhaltern ein Schadensausgleich zu.

mf

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