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Skischulen trotzdem im Dauereinsatz

Auch wenn Schnee fehlt: Hochsaison zum Fasching auf den Pisten Berchtesgadens

Grüne Wiesen im Hochschwarzeck: Im Bergsteigerdorf Ramsau wird schon seit längerem nicht mehr gefahren (links im Bild). Viel los am Götschen. Dort stehen in der Faschingswoche mehrere Skikurse auf dem Programm (rechts).
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Grüne Wiesen im Hochschwarzeck: Im Bergsteigerdorf Ramsau wird schon seit längerem nicht mehr gefahren (links im Bild). Viel los am Götschen. Dort stehen in der Faschingswoche mehrere Skikurse auf dem Programm (rechts).

Die Faschingswoche zählt für Skischulen traditionell zur Hauptgeschäftszeit. Trotz des Mangels an Schnee und milder Temperaturen finden sich viele Begeisterte auf Skiern. Die Skischulen im Talkessel von Berchtesgaden setzen alles daran, den Betrieb aufrechtzuerhalten und die Kurse fortzuführen, selbst wenn die Herausforderungen groß sind. Die Nachfrage nach Skikursen bleibt ungebrochen.

Berchtesgaden – Vergangene Woche funktionierte Skifahren am Obersalzberg – zwar eingeschränkt, aber immerhin: Es funktionierte, weiß Kevin Fegg, einer der Leiter der Wintersportschule Berchtesgaden. „Wir hatten ein beschneites Schneeband und darauf fanden unsere Kurse statt.”

Hochsaison in der Faschingswoche auf den Pisten Berchtesgadens

Das verbliebene Schneeband ist ein Überbleibsel der künstlichen Beschneiung, die am Obersalzberg möglich ist. 13 Schneelanzen und -kanonen sind im Anfängerskigebiet verteilt. Für absolute Beginner reicht die weiße, aus Schnee bestehende Abfahrt allemal. Zu Fegg kommen viele Gäste aus dem Österreichischen – zum Erlernen des Skifahrens. Das liegt auch daran, dass dort gerade Ferien sind. 

„Mit den Fortgeschrittenen weichen wir auf andere Skigebiete aus, wenn die Bedingungen nicht gut sind”, sagt Kevin Fegg. Ein solches ist etwa der Götschen in Bischofswiesen. „Aktuell laufen bei uns die Kurse noch”, sagt die Bischofswiesenerin Katy Hölzl. Mit Skiern und allem, was dazugehört, kennt sich die ehemalige Profi-Skirennläuferin aus: 2009 war sie Weltmeisterin im Riesenslalom. Sie betreibt am Götschen ihre gleichnamige Skischule. Aktuell fahren bei ihr Kinder im Anfängerkurs und Gäste Berchtesgadens.

Zwar weniger als in schneereichen Jahren. „Wenn im Tal schon Frühling herrscht, denkt nicht jeder mehr ans Skifahren”, sagt Katy Hölzl. So wie Kevin Fegg vom Obersalzberg hangelt man sich derzeit durch die Woche - man denkt „von Tag zu Tag”. Denn warmer Wind und Regen sind unerbittlich. Katy Hölzl hofft, „dass es diese Woche noch klappt, alle Skikurse durchzuziehen.” Ob der Schnee nochmal wiederkommt, ist fraglich. Normalerweise hat Hölzls Skischule bis Ende März geöffnet.  

Schnee fehlt – aber Skischulen trotzdem im Dauereinsatz

Ein Blick in die Natur offenbart: Zur Zeit ist es mehr Frühling als Winter. Die Aussichten sind trüb, die Wiesen sind grün. Am Hochschwarzeck im Bergsteigerdorf Ramsau gibt es schon seit Längerem keinen Skibetrieb mehr. Dort setzt man auf Naturschnee. Und der fehlt aktuell überall. Auch zum Beschneien sei es mittlerweile viel zu warm, weiß Kevin Fegg. Aber die Anmeldungen für die Woche seien eben durchaus stattlich. Und Urlauber seien aktuell viele da, die das Skifahren erlernen wollen. 

Auch im Skigebiet Jenner bestätigt man das. Hunderte Dänen seien aktuell in der Region zu Gast, heißt es bei der Skischule Treffaktiv. Erst vor Kurzem hatte die Berchtesgadener Bergbahn AG bekannt gegeben, künftig den Alpinskibetrieb ab der kommenden Saison zu beenden. Doch die Nachfrage für Skikurse am Fuße des Berges ist weiterhin gut, sogar besser als in Vor-Corona-Zeiten, heißt es auf telefonische Anfrage.

„Die Kinder sind wirklich happy, wenn sie überhaupt mal auf den Skiern stehen und fahren können”, sagt Kevin Fegg. Alle gebuchten Kurse werden durchgezogen. Absagen gab es keine. Deutlich weniger Gäste kommen derzeit aber in Form von Tagesgästen, sagt Fegg – was auch die Aussage von Ex-Profiskifahrerin Katy Hölzl bestätigt. 

„Dürfen Köpfe nicht in den Dreck stecken“

Auch in der Oberau finden, wie geplant, alle Kurse statt, bestätigt Eddy Balduin, Leiter der Skischule Berchtesgaden-Oberau. Seit 22 Jahren ist er Teil der Skischule. „Die Pisten auf dem Roßfeld sind aktuell in Ordnung”, sagt er. Für Anfänger und Fortgeschrittene eigneten sich diese noch gut. Vergangene Woche waren dritte und vierte Schulklassen zu Gast. Obwohl heuer wohl eines der schneeärmsten Jahre ist, kamen während der Berlin-Ferien mehr Gäste als die Jahre zuvor, sagt er. Als „Berlin-Woche” bezeichnet Balduin die nachfragestarke Zeit.

Selbst wenn momentan das Gras – insgesamt im Ort – den natürlichen Schnee überwiegt: Bei der Skischule Berchtesgaden-Oberau hat man in den Wochen zuvor vorgesorgt und Schneedepots geschaffen. Dabei geholfen haben die bis zu 30 Skilehrer, die Balduin jetzt in der Hochsaison beschäftigt. Das Roßfeld gilt als Berchtesgadens schneesicherstes Gebiet auf einer Höhe von bis zu 1500 Metern. Eine Beschneiung existiert dort nicht. „Wir punkten schon immer mit unserem Naturschnee”, sagt Eddy Balduin. Und nur weil weniger Schnee liegt als gewöhnlich, „dürfen wir jetzt nicht die Köpfe in den Dreck stecken”, sagt er. 

Wie die Zukunft wird, kann keiner sagen. Derzeit arbeitet man so gut wie irgendwie möglich. Solange Schnee existiert und die Nachfrage groß ist, wird weiter Ski gefahren. Spätestens dann in der nächsten Saison wieder.

kp

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