150 Einsatzkräfte der Feuerwehr im Einsatz
„Da fängt Beton zum Schmelzen an“ – Aufatmen nach Inferno in Ramsau
Vier leichtverletzte Personen und ein Sachschaden im sechsstelligen Euro-Bereich: Das ist die Bilanz nach einem Großeinsatz der Feuerwehr auf einem landwirtschaftlichen Anwesen im Lehenmühlweg. Die Details zum herausfordernden Einsatz.
Ramsau – Ein Großaufgebot an Einsatzkräften von Feuerwehr, Rotem Kreuz, Technischem Hilfswerk (THW) und Polizei musste am Samstagnachmittag (5. April) in die Ramsau ausrücken, wo das Nebengebäude eines Bauernhofs im Lehenmühlweg in Vollbrand stand. Nach vorläufiger Bilanz wurden vier Menschen durch Rauchgase leicht verletzt und es entstand Sachschaden im mittleren sechsstelligen Euro-Bereich. Die Kripo Traunstein ermittelt nun die genaue Brandursache. Hinweise auf ein vorsätzliches Brandstiftungsdelikt liegen den Ermittlern derzeit nicht vor. Die Ermittlungen befinden sich auch noch am Anfang, ein Update zur Brandursache liegt zum gegebenen Zeitpunkt nicht vor.
Schon beim Anfahren hat der Einsatzleiter aufgrund der Rauchentwicklung weitere Einheiten angefordert – weshalb dann zusätzlich die Feuerwehren Berchtesgaden, Bischofswiesen, Schönau am Königssee zum Einsatzort ausrückten. Im gesamten waren laut Angaben der Feuerwehr Ramsau rund 150 Einsatzkräfte der Feuerwehr an der Brandlöschung beteiligt. „Ein Einsatz wie dieser erfordert natürlich einen größeren Organisationsaufwand mit sich“, schildert Kreisbrandinspektor Anton Brandner.
Anbau und Garage in Flammen
Beim Eintreffen der Feuerwehr hatte das Feuer von einem Anbau des Hauptgebäudes bereits auf die Garage übergegriffen. „Wenn sich ein Feuer unbemerkt entwickelt und Nahrung findet, ist es eigentlich egal, ob es sich um leicht oder schwer entflammbares Material handelt, aber in der Regel haben die Gebäude bei uns einen Dachstuhl aus Holz und bestehen aus brennbaren Materialien. In so einem Fall kommt es zu Temperaturen von über 1000 Grad, da fängt auch Beton zum Schmelzen an und es entstehen ziemlich schnell gefährliche Gase“, erklärt Brandner.
Innenangriff wegen zu hohem Risiko abgebrochen
Das Hauptgebäude geriet durch den Brand ebenfalls in Mitleidenschaft, weswegen das Feuer schwerer zugänglich war. Dadurch kam es zu Stabilitätsproblemen, weshalb ein Innenangriff aufgrund des Risikos nicht mehr im möglich lag. Man sei vorgegangen wie bei solchen Fällen üblich: Auf das Nebengebäude wurde ein Löschangriff von außen sowie ein Innenangriff gestartet und das Dach geöffnet, um Brandgase entweichen zu lassen.
Vier Bewohner haben Rauchgas eingeatmet
Das Rote Kreuz war mit beiden Berchtesgadener Rettungswagen, dem Berchtesgadener Notarzt, dem Einsatzleiter Rettungsdienst und zwei Notfallkrankenwagen der BRK-Bereitschaften Bad Reichenhall und Berchtesgaden vor Ort. Die Kräfte sicherten den Feuerwehreinsatz ab und kümmerte sich um vier Bewohner, die Rauchgase eingeatmet hatten und zur weiteren Überwachung in die Kreisklinik Bad Reichenhall eingeliefert werden mussten. (jj)