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„Städtebaulicher Glücksfall“

14 neue Wohnungen und mehr Stellplätze in Bad Reichenhall? Sparkasse prüft Bauvorhaben

Ein Parkplatz mit Autos in einer Innenstadt. Auf der anderen Straßenseite befindet sich an einer Ampel-Kreuzung ein mehrstöckiges Bürogebäude mit Glasfront.
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Der Parkplatz gegenüber der Sparkasse soll mit 14 Wohnungen in vier Geschossen überbaut werden.

Die Sparkasse BGL lässt überprüfen, ob der Parkplatz an der Ecke Wittelsbacher Straße/Luitpoldstraße mit 14 Wohnungen in vier Stockwerken überbaut werden darf. Auch die Tiefgarage soll saniert und um eine weitere Ebene erweitert werden. Doch für wen sind die Wohnungen gedacht? Und welche Chancen hat das Projekt? Erste Antworten lieferten der Bau- und Umweltausschuss sowie die Sparkasse selbst.

Bad Reichenhall - In diesem Punkt kann man Oberbürgermeister Christoph Lung nur zustimmen: Der Parkplatz in der Luitpoldstraße 3, gegenüber der Sparkassen-Zentrale und an der Ecke zur Wittelsbacher Straße, besticht wahrlich nicht durch seine Ästhetik. Jetzt stellt die Bank Überlegungen auf, im Untergrund die Tiefgarage zu sanieren und um eine Ebene zu erweitern, damit 67 Autos hier geparkt werden könnten.

Mit vier Geschossen könnte es dann über dem Parkplatz hoch hinaus gehen: Der Neubau soll 14 Wohnungen beinhalten und sowohl im ersten als auch im zweiten Stockwerk an das benachbarte Gebäude in der Luitpoldstraße 1 angebaut werden. Für Lung ein „gewinnbringender und sinnvoller Antrag“, den auch der Bau- und Umweltausschuss am Montag (31. März) einstimmig befürwortete.

Bezahlbarer Wohnraum?

Guido Boguslawski (Grüne/SPD) bezeichnete die Anfrage als „begrüßenswert“ und „städtebaulichen Glücksfall“. „Wir sollten das mit allen Kräften unterstützen. Kleinere Fragen wie nach den Stellplätzen lassen sich noch klären. Doch wie sieht es mit bezahlbarem Wohnraum aus?“, wollte er von Lung wissen. Diese entgegnete: „Auch die Sparkasse muss wirtschaftlich handeln. Die Miethöhe muss sie daher selbst festlegen, darauf haben wir keinen Einfluss.“

Das juristische Vorgehen der Nachbarn hat uns etliche Jahre gekostet.

Sebastian Renoth

An die langen Verzögerungen bei einem anderen, vergleichbaren Bauprojekt in der unmittelbaren Nähe erinnerte Sebastian Renoth (CSU). „Hoffentlich gibt es keinen Parallelen zum Projekt der Volksbank: Das juristische Vorgehen der Nachbarn hat uns etliche Jahre gekostet. Ich würde mir wünschen, dass es in der Luitpoldstraße schneller vorangeht, weil hier jemand Geld für den Wohnungsbau in die Hand nimmt und damit auch heimische Firmen profitieren“, betont er und erhielt dafür Zustimmung aus dem Gremium.

Einheimische sollen profitieren

Auf Nachfrage erklärt eine Sprecherin der Sparkasse, dass es „weder eine detaillierte Planung noch belastbare Kostenschätzungen“ gibt. Es handelt sich lediglich um eine Voranfrage, um zu klären, ob eine Bebauung des Grundstücks überhaupt genehmigungsfähig ist und welche Auflagen zu erwarten sind. Demnach kann auch noch kein konkreter Zeitplan in Aussicht gestellt werden.

Grundsätzlich ist vorgesehen, die entstehenden Wohnungen an Einheimische zu vermieten.

Sprecherin der Sparkasse BGL

„Grundsätzlich ist vorgesehen, das Objekt im Bestand zu halten und die entstehenden Wohnungen an Einheimische zu vermieten. Damit soll ein weiterer Beitrag der Sparkasse BGL zur Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum in unserer Region geleistet werden“, schildert sie Sprecherin. Die Mietkonditionen seien derzeit aber noch nicht diskutiert worden.

Die Tiefgarage bleibt bestehen und wird sogar um eine Ebene erweitert.

Wohnraum vor Parkraum

Auf die Rechtssicherheit und Genehmigungsfähigkeit der Bauvoranfrage ging Bauamtsleiter Thomas Knauss ein. Während der Sitzung stellte er mehrere Fragestellungen vor und lieferte gleich die jeweiligen (positiven) Begründungen. Er bejahte unter anderem die bauplanungsrechtliche Zulässigkeit des Vorhabens, weil es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung in die maßgebliche nähere Umgebung einfüge (§ 34 Baugesetzbuch). Die Ein- und Ausfahrt bestehe durch die Tiefgarage bereits und solle auch in Zukunft genutzt werden.

„Für die Bewohner der Wohnungen soll die Ausfahrt über die Bahnhofstraße erfolgen. Durch diese Ausfahrt geht ein öffentlich bewirtschafteter Parkraum verloren, was seitens der Straßenverkehrsbehörde kritisiert wurde“, merkte Knauss an. Doch aus baulichen Gründen ergebe sich der Zwang, diese Planung so zu vollziehen. Es wäre daher unverhältnismäßig, dem nicht zuzustimmen, da mit dem Projekt eine Nutzbarmachung von Wohnraumpotential im Innenbereich erfolgt. „Zwar ist die öffentliche Parkplatzsituation im Stadtgebiet angespannt, jedoch ist der Schaffung von Wohnraum und der Möglichkeit der Errichtung und sinnvollen Nutzung und Erschließung der hierfür erforderlichen Stellplätze vorliegend mehr Gewicht beizumessen.“

Stellplätze nur für Mieter, Kunden und Mitarbeiter?

Der Bauamtsleiter verwies zudem darauf, dass mit dem Projekt das Ziel erfüllt werde, attraktives Wohnen und Leben in der Innenstadt durch Innenentwicklung der Stadtquartiere zu fördern. „Es wird vorliegend Wohnen in zentraler und infrastrukturell gut erschlossener Lage ermöglicht. Der ruhende Verkehr wird in das geplante Gebäude integriert und ist somit im öffentlichen Raum nicht mehr sichtbar, was diesen Bereich städtebaulich aufwertet“, erklärte Knauss, wieso eine Sanierungsgenehmigung erteilt werden könne.

OB Lung machte noch darauf aufmerksam, dass noch nicht feststehe, wie viele Stellplätze in der Tiefgarage für wen genau (Wohnungen, Kunden, Mitarbeiter) zur Verfügung gestellt werden, sofern es tatsächlich zu einem Neubau kommt. „Dazu gilt es noch Vereinbarungen zu treffen, wenn es so weit ist. Ich gehe von einem Stellplatz pro Wohnungen aus. Und die Sparkasse wird den Bedarf ihrer Angestellten schon einschätzen“, meinte er. (ms)

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