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Wieder Rettung am Hochstaufen

Bergwacht muss Urlauberinnen (17/19) vom Goldtropfsteig retten – Wander-App in Verdacht

Schon wieder mussten Einsatzkräfte der Bergwacht zum Goldtropfsteig in den Chiemgauer Alpen ausrücken. Dieses Mal retteten sie zwei junge Frauen.
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Schon wieder mussten Einsatzkräfte der Bergwacht zum Goldtropfsteig in den Chiemgauer Alpen ausrücken. Dieses Mal retteten sie zwei junge Frauen.

Bad Reichenhall – Zwei junge Frauen waren über den Goldtropfsteig auf den Hochstaufen im Chiemgau gewandert. Doch dort kamen sie bald nicht mehr weiter, die Bergwacht musste sie retten. Ähnliche Vorfälle gab es in letzter Zeit häufiger – schuld könnte eine App sein.

Update, 8. Mai - Bergwacht klärt zu Wander-App auf

Vier Tage nach dem Bergwacht-Einsatz am Goldtropfsteig gab der BRK-Kreisverband Berchtesgadener Land ein zusätzliches Statement bezüglich der Wander-App „komoot“ ab. Darin unterstrichen die Einsatzkräfte, dass jeder Bergsteiger für sein Handeln selbst verantwortlich sei und stellten gleichzeitig klar: „Apps wie ,komoot‘ verhindern viele Einsätze, wenn Verstiegene mit dem Track selbst wieder den richtigen Weg finden und sind dadurch ein hilfreiches und sinnvolles Plus an Sicherheit. Sie können aber alpine Erfahrung und Können immer nur ergänzen und niemals ersetzen.“

„Die Wander-App ,komoot‘ stellt konkret für den Goldtropfsteig einen sehr deutlichen Warnhinweis zu einem sehr gefährlichen Abschnitt bereit. Zudem weisen zahlreiche Kommentare anderer komoot-Nutzer sowie Angaben zur Steigung, zum Untergrund und zur technischen Schwierigkeit deutlich auf die Anforderung des Steigs hin“, so die Einsatzkräfte abschließend.

Erstmeldung, 6. Mai

Zwei junge Mädchen aus Schwaben, die während ihres Kurzurlaubs in alpinem Gelände feststeckten, wurden am Samstagnachmittag (4. Mai) von Einsatzkräften der Reichenhaller und der Freilassinger Bergwacht gerettet. Die 17-Jährige litt unter Höhenangst und konnte nicht mehr weiter, ihre 19-jährige Freundin setzte daraufhin einen Notruf ab.

Wieder Rettung am Goldtropfsteig

Am Samstag, gegen 14.45 Uhr, ging der Notruf bei der Leitstelle Traunstein ein, die sofort die Bergwacht alarmierte. Da niemand verletzt war und keine unmittelbare Absturzgefahr bestand, stiegen insgesamt acht Bergretter vom Pading aus zu Fuß auf. Sie sicherten die jungen Frauen mit Gurten und führten sie am kurzen Seil talwärts. Dabei versicherten sie zusätzlich die brüchige Schotterreise unterhalb der im März 2022 ausgebrochenen Wand per Seil.

Eine weitere fünfköpfige Gruppe, die im Abstieg war, musste wegen der Steinschlag-Gefahr während des Einsatzes warten und gemeinsam mit den Rettern weiter absteigen. Insgesamt waren elf Bergretter gute drei Stunden im Einsatz, wie die Bergwacht Berchtesgadener Land mitteilt.

Abgebrochene Felswand macht Steig noch schwieriger

Laut Angaben der Bergwacht kommt es im Goldtropfsteig in letzter Zeit vermehrt zu Einsätzen. Dies liegt unter anderem daran, dass die alpine Tour, die früher hauptsächlich von erfahrenen Einheimischen begangen wurde, in Apps wie Komoot eingetragen ist. Dadurch wird sie zunehmend auch von weniger ortskundigen Wanderern ausgewählt, die mit den Informationen aus der App die tatsächlichen Herausforderungen oft nicht einschätzen können.

Der Goldtropfsteig ist ein alter, historischer Steig, der jedoch von keiner Organisation unterhalten oder gepflegt wird. Durch die im März 2022 ausgebrochene Felswand östlich unterhalb des Wandbuchs ist die Begehung für Ungeübte nochmals schwieriger geworden.

mh/Bergwacht BGL

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