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Haus für Kinder in der Zenostraße

Von der Vision zur Realität: Bad Reichenhalls 56 Millionen Euro teure Bildungsoffensive beginnt

Die Visualisierung des Architektenbüros zeigt den künftigen Bildungscampus der Stadt Bad Reichenhall. Der Kindergarten besteht komplett aus Holz. Die Grundschule hat ebenfalls einen hohen Holzanteil, doch aufgrund der vier Stockwerk besitzt sie im Erdgeschoss einen Betonsockel. Zwischen den beiden Gebäuden befindet sich ein Pausenhof mit Tischtennis-Platten, Bänken, Fahrradständern und Sitzgelegenheiten sowie vielen Grünflächen. Hauptsächlich Kinder schlendern über den Hof und spielen miteinander.
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So soll der neue Bildungscampus in der Reichenhaller Zenostraße in einige Jahren aussehen.

Die Vorbereitungen laufen seit vielen Jahren, und die angespannte Haushaltslage in Bad Reichenhall hat die Planungen für das 56-Millionen-Euro-Projekt nicht gerade erleichtert. Doch am Freitagmorgen überwiegt in der Kreisstadt die Vorfreude: Mit dem Spatenstich am künftigen Haus für Kinder starten die Bauarbeiten für den Bildungscampus in der Zenostraße. Schon jetzt steht fest: In den kommenden Monaten und Jahren wird sich hier vieles verändern.

Bad Reichenhall - Seit 2017 laufen die Vorbereitungen für diesen Moment. Umso glücklicher - trotz des strömenden Regens - wirkt Oberbürgermeister Christoph Lung, als er mit dem Spatenstich das Bauprojekt offiziell einleiten darf. „Für den heutigen Tagen haben wir einige Jahre gebraucht“, betonte der OB auf der Baustelle in der Zenostraße. Nachdem der Bedarf und die Nutzergruppen ermittelt wurden, ging es an den Planungswettbewerb. „Das war 2020, unter absurden Bedingungen dank Corona“, erinnert er sich zurück. Bis spät in die Nacht hätte man sie die eingereichten Entwürfe angeschaut. Den Zuschlag erhielt schließlich das Münchener Büro Spreen Architekten.

„Die Schulen platzen aus allen Nähten und in den Kindergärten ist der Bedarf genauso groß. Dieses Bauprojekt ist trotz der schwierigen Haushaltssituation für uns auch ein klares Bekenntnis für Kinder, Jugendliche und die Bildung“, so Lung. Der Oberbürgermeister hob vor allem die scheidende Sachgebietsleiterin Hochbau und Bauunterhalt, Carmen Werner-Schubert, hervor, „die in der Arbeitsgruppe die treibende Kraft war“.

„Gehört zu unseren schönsten Aufgaben“

Architekt Jan Spreen bedankte sich bei Lung für die große Ehre und das entgegengebrachte Vertrauen, das Bauprojekt umzusetzen. „Für Kinder zu bauen, gehört zu unseren schönsten Aufgaben“, schilderte er. „Die Zeit im Kindergarten und in der Schule gehört zu den prägendsten Erfahrungen, jeder von uns kann sich noch heute daran erinnern. Deshalb sind uns solche Projekte ein besonderes Anliegen.“

Trotz des Regens herrschte gute Laune beim Spatenstich.

Die Gebäude auf dem Campus sollen im Inneren nicht durch klassische Unterrichts- und Gruppenräume bestechen, sondern auch durch Foren und sogenannte „Marktplätze“, als Orte der Begegnung und des gemeinsamen Lernens. Spreen betont: „Alle werden zur Gemeinschaft, und doch wird jede Einrichtung für sich getrennt sein.“ Offenheit, Geborgenheit, Halt, aber auch Spaß und Raum zur Entfaltung soll der neue Campus allen Kindern und Jugendlichen bieten.

Viel Holz in beiden Gebäuden

Während das Architektenbüro beim Kindergarten einen kompletten Holzbau vorgesehen hat, wird auch bei der Grundschule viel Holz zum Einsatz kommen. Doch nicht komplett, denn aufgrund der vier Stockwerke muss das Erdgeschoss aus einem Betonsockel bestehen. „Wir hoffen, dass der Campus viele Generationen erlebt“, freut sich Spreen.

Die zuständige Sachgebietsleiterin Werner-Schubert erklärt, dass die gesamte Maßnahme insgesamt über 56 Millionen Euro kosten wird - nach derzeitigem Stand. Und das bei der angespannten Haushaltslage mit einem deutlich wachsenden Schuldenstand, der von OB Lung und dem Stadtrat erst kürzlich diskutiert wurde. Dem Start des Bauprojekts vorausgegangen waren Versuche, die Kosten nach unten zu drücken. Trotz mehrere Einsparungen sanken die Kosten nicht, es geschah sogar das Gegenteil und die Stadt musste Steigerungen in Höhe von zehn Prozent hinnehmen.

Haus für Kinder mit Kindergarten- und Krippenplätzen

Im Haus für Kinder werden vier Kindergarten- und zwei Kinderkrippengruppen Platz finden. Der derzeitige städtische Kindergarten, der im gelben Flachbau in der Zenostraße untergebracht ist, wird voraussichtlich im Herbst 2025 in das neue Gebäude umziehen. Dann wird der Flachbau abgebrochen und die Bauarbeiten für das vierstöckige Grundschulgebäude starten. Das geschieht voraussichtlich erst 2026. Dort werden zwölf Schulklassen sowie die Ganztagsbetreuung untergebracht, wie Werner-Schubert schildert.

Zeitgleich wird mit der Erweiterung der Mittelschule begonnen. Der Umbau des Bestandsgebäudes wird für ungefähr Anfang 2028 angepeilt. Die baulichen Maßnahmen sollen Ende 2028 abgeschlossen werden, Anfang 2029 wird noch das Außenareal errichtet.

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