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43-Jähriger stiehlt wertvollen Familienschmuck

Von DNA am Tatort überführt: Vielfach vorbestrafter Familienvater wandert hinter Gitter

Schnee am Laufener Amtsgericht.
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Schnee am Laufener Amtsgericht.

Ein 43-jähriger Rumäne nutzte offene Haustüren, um Schmuck zu stehlen. Der mehrfach vorbestrafte Täter hinterließ DNA-Spuren, die ihn überführten. Nun muss er ins Gefängnis.

Bayerisch Gmain/Laufen – Beide Male stand die Haustüre offen, ein jedes Mal bediente sich der 43-jährige Rumäne im Schlafzimmer. In Bayerisch Gmain erbeutete er im Juni 2023 Goldschmuck im Wert von 6250 Euro; in der Gemeinde Valley im Februar 2024 Modeschmuck zum Preis von rund 300 Euro. Beide Male hinterließ der fünffache Vater DNA-Spuren. Und so geriet er ins Visier der Ermittler und in Folge vor den Laufener Strafrichter. Der schickte den vielfach vorbestraften Täter für zwei Jahre hinter Gitter.

Das Ehepaar in dem Bayerisch Gmainer Einfamilienhaus wollte eigentlich nur kurz lüften. Diese wenigen Minuten um die Mittagszeit reichten dem angeklagten Rumänen, aus dem Schlafzimmer im Obergeschoss wertvolle Familienerbstücke mitzunehmen, darunter drei Goldringe, Perlenketten, ein Perlenarmband und eine goldene Armbanduhr von der Firmung. 

Das Ehepaar war kurz auf der Terrasse gegangen, als der Frau ein Fahrrad an der Hauswand aufgefallen war. Das Rad war kurz darauf verschwunden. Der Schmuck auch. „Die offene Haustüre ist von der Straße nicht einsehbar“, schilderte der ermittelnde Beamte der PI Bad Reichenhall den Tatort. Eine Nachbarin habe von einem rumänischen Bettler am Vortag berichtet, dessen Beschreibung jedoch so gar nicht auf den Angeklagten passe. Doch auf Schubladen und Schmucketuis konnten Spuren sichergestellt werden.

„Ich kam aus dem Gefängnis und hatte kein Geld“, erklärte der Rumäne diese Tat. Mit dem wenigen habe er sich dieses Fahrrad gekauft. Zwischenzeitlich sei er rund ein Jahr in seinem Heimatland gewesen, wo er den Schmuck zum Preis von 1700 Euro verkauft habe. „Ich will alles zurückzahlen“, beteuerte der Mann. Erneut nach Deutschland will der Maler gekommen sein, um Arbeit zu finden. Doch stattdessen suchte er ein Haus in der Gemeinde Valley auf, wo aufgrund von Renovierungsarbeiten ebenfalls zeitweise die Eingangstüre offenstand. Dort hatten die Bewohner ein abgerissenes Reisverschlussteil gefunden, das ebenfalls Spuren des Täters trug. 

Offene Haustüre: 43-Jähriger stiehlt wertvollen Familienschmuck

Der 43-Jährige ist in Deutschland sechsfach vorbestraft, meist wegen Diebstahls und Hausfriedensbruch. Dreimal saß er deswegen hinter Gitter. In Österreich gibt es zwei Einträge, in seinem Heimatland fünf. Staatsanwalt Benedikt Metzl wollte den Mann wegen gewerbsmäßigem Handeln für 21 Monate hinter Gitter schicken, während Rechtsanwalt Florian Georg Eder ein Jahr für ausreichend hielt, handle es sich hier doch weder um Einbruch noch um Einsteigen. Dazu habe sein Mandant in Rumänien Frau und fünf Kinder. Der Familienvater erklärte in seinem Schlusswort, dass er mit einer Ausweisung aus der Bundesrepublik einverstanden wäre. 

Zugunsten des Angeklagten wollte Richter Josef Haiker nicht viel einfallen, dagegen schon. Die vielen einschlägigen Vorstrafen, die Rückfallgeschwindigkeit und den schwerwiegenden Eingriff in den persönlichen Lebensbereich. Erbstücke mit emotionalem Wert seien unwiederbringlich verloren. Dass der Rumäne für eine Arbeitsaufnahme eingereist war, glaubte Haiker nicht. „Sie kamen, um zu stehlen.“ Er urteilte auf zwei Jahre ohne Bewährung. Daneben hat der Rumäne 6550 Euro an Wertersatz zu leisten, sowie die Kosten des Verfahrens zu tragen. 

Gab sich der Angeklagte während der Verhandlung noch reuig und weinerlich, entschuldigte sich mehrfach, klagte über diverse Krankheiten und Beschwerden, so wurde er nach der Urteilsverkündung ärgerlich und laut. Seine Vorwürfe richteten sich augenscheinlich gegen seinen Pflichtverteidiger. „Ich habe fünf Kinder, was sollen die essen?“, schimpfte der Verurteilte. Haiker dazu: „Das hätten sie sich vorher überlegen sollen.“ (hhö)

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