Grundsteinlegung des Kindergartens
Ein neues Zuhause für die Ainringer Mooswichtl – „mit traumhafter Aussicht auf die Berge“
Seit 2019 befindet sich der Kindergarten in Containern, doch mit dem 11,6 Millionen Euro schweren Projekt stehen bald moderne und geräumige Gebäude für die Mooswichtl in Mitterfelden bereit. Am Freitag wurde der Grundstein gelegt. Was alles in die Zeitkapsel kam und wann die Kinder einziehen dürfen.
Ainring – Mitgedacht hatte man ja und ein großes Zelt über dem Grundstein errichtet. Dennoch tropfte es bei dem Starkregen am Freitag (3. Mai) durch die Nähte. Bürgermeister Martin Öttl, Landrat Bernhard Kern, Mitglieder des Gemeinderats, Gemeindemitarbeiter, Bastian Fritsche von Planquadrat, am Bau beteiligte Firmen, Erzieherinnen, Eltern und Bürger versuchten, dabei nicht nass zu werden.
Die wahren Helden waren jedoch die gut zwei Dutzend Kindergartenkinder. Eingepackt in Regenjacken mit Kapuzen, Matschhosen und Gummistiefel trotzten sie stoisch dem Regen und aufgeweichten Boden und verloren auch nicht ihre gute Laune, bis die Erwachsenen mit ihrem Programm fertig waren und sie ihr eingeübtes Lied und Gedicht vortragen durften.
Bilder von der Grundsteinlegung des Kindergartens Mooswichtl in Ainring




Die Eckdaten zum Neubau
„Nichts hält so lang wie ein Provisorium“, scherzte Landrat Bernhard Kern. Seit 2019 ist der Kindergarten Mooswichtl nämlich in Containermodulen untergebracht. „Wir kommen dort gut zurecht und haben alles: schöne, offene Räume, Nebenräume, einen Spielflur und einen Turnraum. Aber wir freuen uns auch schon auf die neuen Räume“, erklärte die Leiterin Julia Kästle im Gespräch mit BGLand24.de.
Seit August 2018 hat die Gemeinde verschiedene Standorte und Varianten geprüft, bevor im Mai 2022 der Grundsatzbeschluss gefasst wurde. Die Planung wurde schließlich im September 2023 an die Firma Planquadrat Fritsche aus Teisendorf vergeben. Der Spatenstich erfolgte am 30. Oktober. Die Kosten belaufen sich auf 11,6 Millionen Euro, wobei Förderungen von der KfW, der Bayerischen Holzbauförderung und der Berchtesgadener Landesstiftung in Anspruch genommen werden. Die Hebefeier ist noch vor der Sommerpause geplant. Der Einzug ist zum Start des Kindergartenjahrs 2025/26 vorgesehen.
Das Projekt besteht aus zwei Gebäudeteilen, wie Bastian Fritsche erklärte. Beim Haupthaus, das in Massivbauweise zweistöckig errichtet wird, wurde bereits am Donnerstag (2. Mai) die Betonplatte betoniert. Sie misst 45 mal 16 Meter. Hier werden 100 Kindergartenkinder unterkommen. Daneben entsteht die Kinderkrippe, ein Holzbau. In dem einstöckigen Gebäude ist Platz für 24 Kinder. Die beiden Häuser sind miteinander verbunden und enthalten neben der üblichen Ausstattung auch Räume für Intensivförderung. Zudem können die großzügig angelegten Flure auch zum Spielen und Bewegen genutzt werden. Die Freispielfläche beträgt 2900 Quadratmeter, „mit einer traumhaften Aussicht auf die Berge, auch wenn man sie heute nicht sieht“, wie Fritsche betonte.
Grundsteinlegung mit Zeitkapsel
„Eine Grundsteinlegung ist kein Pflichttermin im Kalender, kein Alltagsgeschäft und erst recht keine Kleinigkeit“, erklärte Bürgermeister Öttl. Neben der Wichtigkeit von Kitas für eine lebens- und liebenswerte Gemeinde verwies er auch auf die Bedeutung für die Eltern und Kinder. Beide Elternteile könnten so wieder Geld verdienen. Wenn man neu in der Gemeinde ist, könne man leichter sozialen Anschluss finden. Alleinerziehende bekämen Unterstützung und bei schwierigen Familienverhältnissen „kann der Besuch einer solchen Einrichtung ein Stück Normalität und Stabilität bringen.“
Landrat Kern erinnerte sich, dass er selbst ab dem Jahr 1974 einen Kindergarten in Mitterfelden besucht hat. „Meine Eltern haben beide gearbeitet und es gab damals noch nicht viele Kindergärten.“ Dass sich der Landkreis in Bezug auf das Kita-Personal engagiert, wurde in seiner Rede klar. Er verwies auf den Start der Fachakademie für Sozialpädagogik in Freilassing zum kommenden Schuljahr. „Wir bilden selber aus“, so Kern. Die Grundsteinlegung solle traditionell Glück bringen, „für die Bauausführung, für das Gebäude und für alle, die sich künftig im Gebäude aufhalten und arbeiten.“
In den Grundstein wurde schließlich eine Zeitkapsel aus Kupfer gelegt. Darin enthalten: eine Tageszeitung, eine Gemeindezeitung, etwas Hartgeld, eine Urkunde sowie drei selbst gestaltete Plakate mit den Fingerabdrücken der Kinder. Die Kapsel wurde verschweißt und die Kinder durften helfen, den Mörtel aufzutragen. Der Bürgermeister und die Kindergartenleiterin klopften schließlich den aufgelegten Stein mit einem schweren Hammer fest.
mf

