Züge stehen still
GDL-Streik beeinträchtigt Bahnverkehr in Bayern massiv – Notfahrplan bis Freitag
Bundesweit hat am frühen Mittwochmorgen (10. Januar) der Streik der Lokführer im Personenverkehr begonnen. Die Bahn ist auch in zweiter Gerichtsinstanz mit dem Versuch gescheitert, den Ausstand der Gewerkschaft GDL zu stoppen. Bis Freitag gilt ein Notfahrplan.
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München/Landkreis – Die Lokführergewerkschaft GDL hat mit ihrem Streik bereits am Mittwochmorgen für massive Beeinträchtigungen im bayerischen Bahnverkehr gesorgt. Der Notfahrplan für den Personenverkehr sei am Morgen wie geplant angelaufen, teilte eine Sprecherin der Deutschen Bahn mit. Vielerorts fahren die Züge im Stundentakt - oder auch im Zwei- bis Dreistundentakt. Fahrgäste, die ihre Reise nicht verschieben können, wurden gebeten, sich kurzzeitig zu informieren. Die GDL war am Morgen zunächst nicht erreichbar.
Der Streik hatte am Dienstagabend um 18 Uhr zunächst im Güterverkehr begonnen. Im Personenverkehr begann der Ausstand um 2 Uhr am frühen Mittwochmorgen. Geplantes Ende des Arbeitskampfes ist Freitagabend um 18 Uhr.
Das fordert die GDL
Die Deutsche Bahn bietet von Mittwoch an einen Notfahrplan mit stark eingeschränktem Angebot an. „Wie auch schon in den vergangenen Streiks werden wir 20 Prozent unserer Fernverkehrszüge fahren können“, sagte DB-Konzernsprecherin Anja Bröker am Abend in Berlin. Die Bahn könne nur das Beste aus dieser Situation machen: „Wir sind vorbereitet mit unseren Kolleginnen und Kollegen, doch noch 20 Prozent Personenverkehr anbieten zu können.“
„Und auch im Regionalverkehr müssen wir unser Angebot massiv einschränken“, sagte Bröker. Auch dort werde nach einem Notfallplan gefahren. Die Auswirkungen seien regional sehr unterschiedlich. Für diejenigen, die auch mit S-Bahnen und Regionalzügen unterwegs sein wollen, empfehle sich der vorherige Blick in Auskunftsmedien der Deutschen Bahn.
Gericht lässt Streik zu
Am Dienstagabend war der Konzern am Landesarbeitsgericht in Frankfurt auch in zweiter Instanz mit dem Versuch gescheitert, den Streik juristisch stoppen zu lassen. Im Güterverkehr hatten zuvor bereits erste Lokführer die Arbeit ungeachtet der ausstehenden Gerichtsentscheidung niedergelegt.
Die Bahn und die GDL verhandeln seit Anfang November über neue Tarifverträge. Hauptknackpunkt ist die Forderung der GDL nach einer Senkung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich. Dies lehnt die Bahn ab. GDL-Chef Claus Weselsky erklärte die Verhandlungen daher für gescheitert und kritisierte, dass mit dem bundeseigenen Konzern keine Kompromisse zu finden seien.
mh/dpa