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Wut-Rede von Bergsteiger-Legende

„Einfach nur dumm“: Messner entsetzt über Birkenstock-Tourist auf Zugspitze

Ein Mann ist in Birkenstock-Sandalen auf den Zugspitz-Gipfel geklettert - das denkt Reinhold Messner darüber.
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Ein Mann ist in Birkenstock-Sandalen auf den Zugspitz-Gipfel geklettert - das denkt Reinhold Messner darüber.

Ein Video von einem jungen Mann, der in Birkenstock-Sandalen den höchsten Berg Deutschlands erklimmt, sorgt für Aufregung im Netz. Bergsteiger-Legende Reinhold Messner warnt eindringlich vor den Gefahren solcher Aktionen.

Garmisch-Partenkirchen – Die Zugspitze, mit 2962 Metern der höchste Berg Deutschlands, zieht jedes Jahr unzählige Touristen an. Viele nutzen die Seilbahn, um bequem zur Bergstation unterhalb des Gipfels zu gelangen. Doch die letzten Meter bis zum Gipfelkreuz werden traditionell zu Fuß bewältigt, und dabei kommt es immer wieder zu heiklen Situationen.

Für besonders viel Aufregung sorgt derzeit ein Video, das einen jungen Mann zeigt, der die steilen Felsen in Birkenstock-Sandalen erklimmt. Das Video wurde von der Seite „bergfuehrer.com“ veröffentlicht und erzielte in den sozialen Medien schnell über 1,5 Millionen Aufrufe sowie zahlreiche Kommentare.

Messner: „Einfach nur dumm“

Bergsteiger-Ikone Reinhold Messner (79) reagierte scharf auf diesen Vorfall. Gegenüber der Bild-Zeitung äußerte er sich deutlich: „Das ist einfach nur dumm. Das sind ja keine richtigen Bergsteiger. Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich. Wenn was passiert, werden die Bergretter damit belastet. Vielleicht wollte er damit einfach nur provozieren.“

Birkenstock-Skandal: Millionenfache Resonanz im Netz

Das Video und Messners scharfe Kritik haben im Internet eine heftige Debatte ausgelöst. Die Meinungen gehen dabei weit auseinander. Während viele Nutzer die Leichtsinnigkeit des jungen Mannes anprangern, gibt es auch Stimmen, die das Ganze relativieren. Ein Kommentator meint beispielsweise: „Was ist denn ‚ordentliches Schuhwerk‘? Man kann barfuß bergsteigen und klettern.“ Er sieht größere Gefahren in denjenigen, die ohne jegliche Erfahrung und Ausrüstung in die Berge gehen.

Die Zugspitze, mit ihren Klettersteigen und den letzten 19 Höhenmetern bis zum Gipfel, wird oft unterschätzt. Trotz gesicherter Wege betont das Online-Magazin „Alpin“ die Notwendigkeit von festem Schuhwerk, selbst für diese wenigen Meter.

Doch nicht jeder Ausflug auf die Zugspitze verläuft so glimpflich. Erst kürzlich kam es zu einem tragischen Todesfall. Ein deutscher Wanderer, der von der österreichischen Seite aus startete, erreichte sein Ziel nie. Nachdem er nicht wie geplant zurückkehrte, fand die Bergrettung den Mann tot in einer steilen Rinne. Die Ursache für seinen Tod bleibt vorerst ungeklärt.

Todesfälle in den bayerischen Bergen auf Rekordhoch

Dieser Vorfall ist kein Einzelfall. Die Zahl der Todesfälle in den bayerischen Bergen steigt besorgniserregend an. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sieht auch den Klimawandel als einen Faktor, der die Gefahren im Gebirge verstärkt. Laut Herrmann führen vermehrte Bergstürze durch das Abtauen des Permafrostes sowie anhaltender Schnee aus dem vergangenen Winter zu gefährlichen Bedingungen, die bis in die Sommersaison hineinreichen. Bereits 35 Menschen sind in diesem Jahr in den bayerischen Bergen ums Leben gekommen, wobei die Hauptwandersaison noch bevorsteht.

Der Vorsitzende des Kuratoriums für alpine Sicherheit, Klaus Stöttner, betont die Wichtigkeit der körperlichen Verfassung für sicheres Bergsteigen. Herz-Kreislaufprobleme seien die häufigste Ursache für Unfälle in den Bergen.

Die eindringlichen Appelle der Experten machen deutlich: Wer in die Berge geht, sollte seine Tour sorgfältig planen, unnötige Risiken vermeiden und immer Rücksicht auf andere nehmen. (mh)

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