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OVB-Leserforum

Aufgeheizte Diskussion über den Klimawandel und die Energiepolitik

Nach der Razzia bei Aktivisten der „Letzten Generation“ gingen viele Unterstützer auf die Straße, um gegen die Einstufung der Bewegung als kriminelle Vereinigung zu demonstrieren.
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Nach der Razzia bei Aktivisten der „Letzten Generation“ gingen viele Unterstützer auf die Straße, um gegen die Einstufung der Bewegung als kriminelle Vereinigung zu demonstrieren.

Die laufende Berichterstattung über den Klimawandel, die Energiepolitik und die Razzia bei der „Letzten Generation“ bewegt weiterhin viele Leser. Dabei ist immer wieder die Klage zu hören, dass bestimmte Aspekte in der politischen Diskussion zu kurz kommen.

Albert Staudt (Bruckmühl): Die Klimaänderung folgt den Gesetzen der Physik: Klimagase verstärken den Treibhauseffekt, die Temperaturdifferenz zwischen Pol und Äquator nimmt ab, der Jetstream in der oberen Troposphäre wird schwächer, damit auch die Westwinddrift und die Wanderungsbewegung der Hoch- und Tiefdruckgebiete. Diese bleiben über immer längere Zeit ortsfest und führen zu langandauernden Hitze-, Dürre- beziehungsweise Niederschlagsperioden. Die Folgen: Überflutungen, Wald- und Artensterben, Krankheiten, Hitzetote, Ernteausfälle, Desertifikation. Anders als die in den Parlamenten verabschiedeten Gesetze lassen sich die Gesetze der Physik nicht manipulieren und in bestimmte ideologische Richtungen lenken. Auch können wir die Gesetze der Physik nicht in der Weise unterlaufen, dass wir nur so tun, als würden wir sie anerkennen, wie etwa unser Klimaschutzgesetz. In diesem Gesetz werden zwar Ziele festgelegt, aber keine Mechanismen zur Erreichung der Ziele: Es gibt kein Konzept, keine Pläne und keine Personen, die für die Erreichung der Ziele verantwortlich sind. Wenn die Exekutive gegen eine Gruppierung, die friedlich die Einhaltung rechtsverbindlicher Ziele einfordert, derartige Geschütze auffährt, wenn also Bürger, die für die verfassungsmäßige Einhaltung unserer Gesetze demonstrieren, von Verfassungsorganen als staatsfeindliche Terroristen diffamiert werden, ist das Vertrauen in unseren Rechtsstaat in hohem Maße gefährdet. Was wir derzeit erleben, ist beängstigend.

Günter Lange (Kiefersfelden): Die in seinem Leserbrief vom 20./21. Mai von Herrn Hennefarth geäußerte Kritik an den Aktionen der „Letzten Generation“ und den von der Ampel-Regierung (insbesondere den Grünen) geplanten Klimaschutzmaßnahmen begründet er mit der Aussage, dass die CO2-Emissionen von Waldbränden die von menschenverursachten Emissionen übersteigen. Hier greift frei nach Pippi Langstrumpf das Motto: „Ich rechne mir die Welt, wie sie mir gefällt.“ Leider führen solche scheinbar wissenschaftliche Aussagen zu faktisch falschen Schlussfolgerungen. Der von Waldbränden global verursachte jährliche CO2-Ausstoß beträgt nach Satellitenbeobachtungen des Klimaprogramms der ESA 1,7 (2021) bis 2,2 (2003) Gigatonnen pro Jahr. Die durch die Energieerzeugung aus fossilen Brennstoffen jährlich global erzeugten CO2-Emissionen hingegen betragen laut der Internationalen Energieagentur (IEA) 36,3 Gigatonnen (2021), übersteigen also um ein Vielfaches die Waldbrand-Emissionen. Gleichwohl sind auch sie ein signifikanter Beitrag. Die Prognosen der UN zu den Auswirkungen des Klimawandels werden bisher durch die globalen Effekte (Unwetter, Dürre, Eisschmelze etc.) bestätigt. Ein objektiver Blick auf die Zukunftsprognosen der UN genügt, um die Verzweiflung insbesonderer junger Menschen über die Tatenlosigkeit der Politik nachzuvollziehen.

Jürgen Breuer (Heldenstein): Im Artikel „So läuft der Hausbesuch vom Energieberater“ empfiehlt Energieberater Andreas Masch den Eheleuten Reith eine Hybrid-Lösung für umweltfreundliches Heizen. Die alte Ölheizung soll durch einen neuen Brennwertkessel ersetzt und zusätzlich eine Luft-Wärmepumpe eingebaut werden. Jetzt braucht man also schon zwei Heizungen, um den umweltfreundlichen und nachhaltigen Ansprüchen gerecht zu werden. Meine 29 Jahre alter Ölkessel mit Pufferspeicher funktioniert noch einwandfrei und hat einen Wirkungsgrad von 93 bis 94 Prozent. Eine neue Brennwert-Ölheizung hat einen Wirkungsgrad von 98 Prozent. Bei vier bis fünf Prozent höherem Wirkungsgrad wird die Einsparung an Heizöl ebenfalls vier bis fünf Prozent betragen. Welch ein Gewinn! Außerdem ist ein Brennwertkessel deutlich störanfälliger und serviceintensiver, sodass eine Kosteneinsparung nicht wirklich zum Tragen kommt. Und wenn dann noch der Stromverbrauch der Wärmepumpe hinzukommen wird, werden sich die Reiths wundern, wie hoch künftig die Stromrechnung sein wird. Besser würde es sein, die Heizung um einen Pufferspeicher und eine thermische Solaranlage mit einer intelligenten Steuerung zu erweitern. Meine 15 Quadratmeter große thermische Solaranlage erzeugt über 6000 Kilowattstunden Energie im Jahr, diese Wärmeleistung wird in erster Linie zur Heizungsunterstützung und auch zur Warmwasseraufbereitung genutzt. In der Übergangszeit springt der Ölbrenner kaum noch an. Wenn man die eigene Dachfläche bestmöglich nutzen möchte, dann macht eine thermische Solaranlage mehr Sinn als eine Photovoltaikanlage, denn der Ertrag pro Quadratmeter ist circa um den Faktor 2,8 höher. Also Herr Masch, bitte überdenken Sie noch einmal ihren Beratungsvorschlag.

Rudolf Neumeier (Prutting): Eigenartigerweise, wird kein Wort darüber gesprochen, wie viel CO2 und Wärme von dem täglichen Flugverkehr weltweit in die Atmosphäre abgegeben wird. Dabei verursachen die Flugzeuge Luft-Verwirbelungen, die auch zu den veränderten Witterungsverhältnissen mit Stürmen, Starkregen, Überflutungen und andernorts extremer Trockenheit beitragen können. Der weitere Ausbau des Flugverkehrs wird in Zukunft die Erderwärmung weiter beschleunigen und die Witterungsverhältnisse unberechenbar machen. Täglich befinden sich weltweit mehr als 200.000 Flugzeuge in der Luft, welche Passagiere und Fracht, von einem zum anderen Flughafen bringen. Die bei der Verbrennung von Kerosin erzeugte Wärme wird beinahe vollständig durch den Abgasstrahl der Triebwerke mit einer Temperatur bis zu 800 Grad Celsius an die Luft abgegeben. Der tägliche Kerosin-Verbrauch ergibt bei einem sehr geringen Mittelwert von 15 000 Litern je Flugzeug drei Milliarden Liter. Meine Erfahrungen bei Verbrauchsabrechnungen von Wohnungen ergibt für 75 Quadratmeter Wohnfläche und zwei Bewohner einen Verbrauch 1000 Litern Heizöl pro Jahr oder 2,74 Litern pro Tag. Der tägliche Verbrauch der Flugzeuge, ergibt den Verbrauch von 1,9 Milliarden Wohnungen für Heizung und Warmwasserbereitung – mit dem Unterschied, dass bei den Ölheizungen nur ein geringer Anteil der erzeugten Wärme über den Kamin an die Luft abgegeben wird. Leider wird dieses Thema von der Politik nicht angesprochen.

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