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Durch Streik und Schneechaos

Regionalem Bahnverkehr droht Totalausfall - voller Fokus auf Schienenersatzverkehr für Schüler

Ein Zug der BRB konnte erst nach vier Tagen abgeschleppt werden.
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Ein Zug der BRB konnte erst nach vier Tagen im Schnee abgeschleppt werden.

Holzkirchen / Mühldorf / Region - Einige Tage nach dem Schneechaos in ganz Bayern und der Region entspannt sich die Lage und man hat den Eindruck, es kehrt langsam wieder Normalität ein. Sowohl Nah- als auch Fernverkehr hatte es aber hart getroffen. Auch die Bayerische Regiobahn (BRB) blieb nicht verschont. Gerade wo er bergauf geht, droht der nächste Totalausfall.

Das Wichtigste in Kürze:

Update, 17.45 Uhr - BRB gibt erneut Vorwarnung - Fokus auf Schüler

„Aufgrund der großen witterungsbedingten Schäden muss weiterhin in allen Netzen der BRB bis mindestens Freitagabend mit Beeinträchtigungen wie Zugausfällen und Verspätungen gerechnet werden“, heißt es in einer erneuten Mitteilung der BRB.

Für alle noch gesperrten Strecken bemühe man sich selbstverständlich um Schienenersatzverkehr, leider gebe es von den Busunternehmen meist nur Absagen aufgrund mangelnder Verfügbarkeit. Der volle Fokus würde auf dem Schulverkehr liegen. Vorwiegend betroffen sind die Netze Chiemgau-Inntal und Berchtesgaden-Ruhpolding.

Update, 16 Uhr - Mehrere Strecken nach Wintereinbruch bis Ende Januar gesperrt

Nicht nur die BRB hat es nach dem Wintereinbruch heftig erwischt. Auch die Werdenfelsbahn ist erheblich betroffen. Wegen des heftigen Schneefalls und deshalb verzögerter Bauarbeiten bleiben laut Bahninformationen mehrere Strecken im südlichen Oberbayern länger gesperrt als geplant. So fahren bis mindestens Ende Januar keine Züge nach Mittenwald (Landkreis Garmisch-Partenkirchen). „Erst wenn sich die Schneelage verbessert, können die Baumaßnahmen fortgesetzt und abgeschlossen werden.“

Auch auf der Strecke zwischen Penzberg und Kochel am See werden voraussichtlich erst vom 17. Dezember an wieder Züge fahren. Dort tauscht die Bahn nach eigenen Angaben seit Ende März fast 600 Oberleitungsmasten aus. „Trotz intensiver Vorbereitungen kamen Mensch und Maschine bei der extremen Wetterlage zuletzt an ihre Grenzen“, teilte die Bahn zu den wetterbedingten Verzögerungen weiter mit.

Update, 14.42 Uhr - Regionalem Bahnverkehr droht Totalausfall

Der neuerliche Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL wird den regionalen Zugverkehr der Deutschen Bahn in Bayern stark beeinträchtigen. Die DB Regio geht davon aus, dass die 24-stündige Arbeitsniederlegung der Lokführer ab Donnerstagabend um 22 Uhr sich massiv auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb auswirken wird. Das teilte ein Sprecher der DB in München mit.

Bei der Südostbayernbahn geht man davon aus, dass der Bahnverkehr nahezu komplett zum Erliegen kommen wird. Hiervon betroffen sind nicht nur Verbindungen im Kreis Mühldorf, sondern unter anderem auch solche nach Traunstein, Freilassing, Burghausen, Wasserburg und Ebersberg. Der klare Hinweis der DB: „Bitte verschieben Sie Ihre Reise!“

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) stellen während des Warnstreiks ihre Verbindungen von und nach Bayern ein, wollen jedoch wie gewohnt ihre innerösterreichischen Züge aus Tirol Richtung Salzburg und umgekehrt über Rosenheim fahren lassen. Diese Verbindung liegt zwar auf bayerischem Territorium, wird aber seit jeher auch von der ÖBB genutzt.

Vorbericht - BRB nach Schneechaos schwer gebeutelt

Der Betrieb in den Netzen der Bayerischen Regiobahn stabilisiert sich langsam wieder. Das zumindest ist die gute Nachricht nach dem Schneechaos am vergangenen Wochenende. Täglich kommen immer mehr Strecken dazu, die wieder befahren werden können und die Tendenz ist steigend. Darüber informiert der Zugbetreiber in einem Beitrag auf der Internetplattform Facebook.

Züge tagelang vom Strom getrennt

Doch nun werden auch die Auswirkungen der Schneemasse sichtbar, das ist die andere Seite der Medaille. Vor allem die Fahrzeugverfügbarkeit hat enorm gelitten, heißt es in dem Posting weiter. Gerade die elektrisch betriebenen Netze Chiemgau-Inntal und Berchtesgaden-Ruhpolding sind davon enorm betroffen. Laut den Informationen der BRB mussten die Elektrotriebzüge hier tagelang ohne Strom abgestellt werden und waren so auf den unzugänglichen Gleisen förmlich „eingesperrt“.

Außerdem wurden viele Oberleitungen heruntergerissen oder beschädigt. Auch sie müssen für Reparaturen vom Strom genommen werden. Daraus resultiert, dass man die Fahrzeuge nicht „einfach mal zwischendrin warmlaufen lassen kann“, wie es der Fahrdienstleister formuliert. Die Folgen sind verheerend: defekte Stromabnehmer, geplatzte Wasserleitungen und eingefrorene Schiebetritte an den Türen.

Kürzere Züge und Zugausfälle

Das Werkstattteam arbeitet laut BRB auf Hochtouren daran, die Probleme zu beheben und hat dabei alle Hände voll zu tun. Bis dahin heißt es allerdings für Fahrgäste und Dienstleister, mit der geringeren Verfügbarkeit klarzukommen. Konkret bedeutet das: kürzere Züge und Zugausfälle. Eine von der Bayerischen Regiobahn zur Verfügung gestellte Aufnahme zeigt einen Zug, der bei Westerham „liegengeblieben“ war. Vier Tage war er dort auf freier Strecke allen Widrigkeiten ausgesetzt, ehe er mittels Lok geborgen werden konnte.

Dieser Zug ist bei Westerham buchstäblich festgefroren.

Vom Chaos ins Chaos

Als ob der Bahnverkehr in den letzten Tagen nicht schon genug gelitten hätte, steht ab Donnerstagabend (7. Dezember) um 22 Uhr der nächste Warnstreik der Gewerkschaft GDL an. Bis Freitagabend ebenfalls um 22 Uhr soll die Arbeit niedergelegt werden. Während des Ausstands gilt ein Notfahrplan mit stark reduziertem Angebot. Die Deutsche Bahn will wie beim ersten GDL-Warnstreik wieder rund 20 Prozent des Fernverkehrs aufrechterhalten. In Bayern wird das nach Angaben der Bahn jedoch nicht möglich sein, weil man dort noch mit den Folgen des starken Schneefalls zu tun habe.

Bahnverkehr wird zum Erliegen kommen

Im Regionalverkehr erwartet die Bahn große Unterschiede bei den Auswirkungen des Warnstreiks je nach Region. In Bayern werde der Verkehr aufgrund der Witterung weitgehend zum Erliegen kommen, sagte Bahnsprecher Achim Stauß am Donnerstag der Deutschen Presseagentur. Den Landkreis Mühldorf trifft es hier besonders.

Die Bayerische Regiobahn an sich wird zwar nicht explizit bestreikt, dennoch ist auch hier mit weiteren Ausfällen zu rechnen. Die Züge der BRB verkehren auf Strecken, die von Fahrdienstleitern beaufsichtigt werden, die bei der Deutschen Bahn angestellt sind und somit auch dazu aufgerufen sind, die Arbeit niederzulegen. „Kein Fahrdienstleiter bedeutet auch kein Zugverkehr, da können wir nichts machen“, sagte eine BRB-Sprecherin bereits im Zuge des vergangenen Warnstreiks hierzu.

Über den erneuten Streik fügt die Sprecherin außerdem entwarnend an: „Zwar sind diesmal auch die GDL-Mitglieder der Transdev-Betriebe, zu denen die BRB gehört, zum Streik aufgerufen, jedoch gehören nur vereinzelte Mitarbeitende der BRB dieser Gewerkschaft an.“

nt

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