Das sagen unsere Leser zu den Protesten
Bauerndemos: „Wahnsinn“, „sollen sie doch vor Discountern protestieren“ oder „lang überfällig“?
Der Bauernprotest sorgte vor allem am Montag, den 8. Januar für zahlreiche Verkehrsbehinderungen in ganz Deutschland. Doch die Demos stoßen längst nicht in allen Teilen der Bevölkerung auf Verständnis - Lesermeinungen dazu:
Die Ampel kündigte an, Vergünstigungen beim Agrardiesel und bei der Kraftfahrzeugsteuer für Landwirte streichen zu wollen - und löste damit prompt einen Aufschrei der Landwirte aus, der es in sich hatte. Obwohl seitens der Politik noch vor den Demonstrationen zurückgerudert und angekündigt wurde, die Kfz-Steuerbefreiung bleibe und die Preiserhöhung beim Agrardiesel werde in mehreren Schritten unternommen, ließen es sich die Bauern nicht nehmen, an den Demo-Plänen festzuhalten. Am Montag, den 8. Januar war es dann soweit: in ganz Deutschland blockierten Landwirte mit ihren Traktoren Straßen, Plätze und Zufahrten, und sorgten so für Verkehrschaos. Auch in der OVB24-Region beteiligten sich hunderte Bauern. In der Landeshauptstadt München wurden zwischen 5500 (Polizei) und 7000 (Bayerischer Bauernverband) Fahrzeuge gezählt, auch zur Auftaktveranstaltung am Odeonsplatz kamen weit mehr als die angemeldeten 5000 Teilnehmer mit 1000 Traktoren.
Teile der Bevölkerung zeigten sich solidarisch mit den Bauern. Doch nicht alle haben Verständnis für die Demonstrationen: Rettungskräfte hatten Schwierigkeiten, zum Einsatzort zu gelangen, Pflegekräfte kamen nicht zur Arbeit, ebenso wie medizinisches Fachpersonal. Kritisch wurde ebenfalls angemerkt, dass nicht ausschließlich die Politik, sondern auch die Discounter mit ihrer Preispolitik Schuld an der Misere der Bauern sei - es könne nicht nachhaltig sein, dass die Landwirtschaft derart stark von Subventionen der Politik abhängig sei. Das sagen unsere Leser zu den Protesten:
Ergebnis der Leser-Umfrage: Habt Ihr Verständnis für die Proteste?
Bauernproteste - das sagen unsere Leser:
Sabrina aus Rosenheim
Im Gegensatz zu den Klimakleber gibt es hier ein ganz klares Ziel. Endlich stehen die Leute mal auf und schön, dass die Bauern zam halten. Das ist lang überfällig. Sie haben sich auch schon genug gefallen lassen. Prinzipiell müssten alle mitmachen. Ohne Bauern können wir einpacken.
Markus Moser
Jeder, der dafür kein Verständnis hat, soll bitte mal eine Erntesaison einem Landwirt helfen! Dann sehen die Leute, wieviel Arbeit und Geld dafür nötig ist, so einen Betrieb zu bewirtschaften und zu erhalten, und was am Jahresende bleibt am Konto!
Patrick Mayer
Wenn ein Betrieb zu 1/3 von Subventionen abhängig ist, dann läuft gewaltig was schief, aber daran ist nicht die Politik schuld, sondern die Konzerne und Verbraucher, welche die Bauern nicht angemessen zahlen wollen. Betrachtet man den Wegfall der Subvention genauer, stellt man fest, dass diese Zusatzkosten im Rahmen bleiben und den Bauern keine finanziellen Sorgen bereiten würden.
Angelika Busch
Zusammenhalt... nur so erreichen wir alle etwas. Es geht nicht nur um Bauern und andere Betriebe, sondern um die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder.
Michael Stodola
Im Grunde ein Wahnsinn…. genehmigte Demos ja, alleine die Ankündigung, alles „dicht“ zu machen und ungenehmigt alles zu blockieren ist unmöglich und sollte/kann auch nicht toleriert werden… Nötigung und Behinderung Dritter bis hin zu Einsatz-/Rettungskräften ist mit Protest nicht zu rechtfertigen, das muss im Grunde aufgelöst werden und entsprechend angezeigt werden. Der Bevölkerung zu sagen, bleibt daheim, rechtlich dürfts es zwar nicht, aber irgendwer blockiert unrechtmässig öffentliche Straßen… das ist echt schräg! Das hat mit Demonstrationsrecht und Protestkultur nichts mehr zu tun! Menschen, die z.B. im Rettungsdienst oder Zivilschutz, in der Medizin oder Pflege arbeiten, daran zu hindern, ihre Aufgabe auszuführen, weil man mit irgendwelchen politischen Entscheidungen nicht konform geht, ist ein No-Go! Sorry, sowas ist unmöglich!!!! Bin gespannt was abgeht morgen…..
Isabella Hase
Nein! Nicht für diese Form des Protests. Möchten die Bauern für immer auf Subventionen angewiesen sein oder möchten sie echte Veränderung und von ihrer Arbeit leben können? Dann sollten sie vor den Discountern protestieren. Die sind nämlich verantwortlich dafür, dass die Bauern nicht anständig bezahlt werden.
Bauernproteste: Bulldogs und Lkw legen A8 lahm




Wolfgang Kleinholz
Sicherlich kann man darüber streiten, inwieweit dieser Bauernprotest die Grenze der Verhältnismäßigkeit überschreitet, da hier durch diese Verkehrsbehinderungen eine ganze Nation in Geiselhaft genommen wird. Dass sich aber der Bauernverband gegen diese unsägliche Gesetzesänderung auflehnt, ist allemal sehr verständlich. Hauptverursacher ist hier - wieder einmal - die Ampelkoalition, die vor Inkompetenz nur noch STROTZEND einen Fehler nach dem anderen macht und eindeutig unter Beweis gestellt hat, nicht mehr zu wissen, was sie tut und mit diesem unerträglichen Gehampel an Schaden verursacht!
Nikolaus Sternemann
Eine Unverschämtheit, den Berufsverkehr lahm zu legen. Es gibt auch noch Leute, die arbeiten müssen, um sich die teueren Produkte und Dienstleistungen der Herrschaften da leisten zu können. Protestierts auf der Wiesen und lassts die Strassen frei, ihr Agrarterroristen!
Carina Mayer
Bin aufm Hof aufgewachsen und woas, wos meine Eltern leisten miassn und wos der „Dank“ is. Finds absolut richtig. Se stehen ja ned nur für sich selbst auf, wos aber leider ned vui verstehen. Es duad weh, wenn i oft lies, wie manche über Bauern dengan. Der Zusammenhalt is gigantisch und mi gfreit‘s zum seng, wie vui Bauern es no gibt.
Pro oder Contra Bauernproteste? Schreibt uns Eure Meinung
Was haltet Ihr von den massiven Bauernprotesten: Könnt Ihr die Wut der Landwirte nachvollziehen und ärgert Euch über die Vorgehensweise der Politik? Oder haltet Ihr die Demonstrationen für deplatziert und fordert ein Umdenken seitens der Landwirte? Wart Ihr von den Demonstrationen betroffen und möchtet uns von Euren Erfahrungen berichten? Seid Ihr selbst Landwirte, und habt an den Protesten teilgenommen? Schickt uns Eure Meinung an leserbriefe@ovb24.de (Kennwort Bauerndemo) mit Eurem Namen und Eurem Wohnort und am besten noch mit einem Foto von Euch. Die Redaktion veröffentlicht Eure Leserbriefe samt Namen und Wohnort anschließend in einem entsprechenden Artikel.
Anm. der Red.: Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften entsprechend zu kürzen oder die Veröffentlichung gegebenenfalls ohne Angabe von Gründen zu verweigern.
fso

