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Eindeutige Leser-Meinung

Ärger über Mega-Streik der Bahn: „Bürger in Geiselhaft“ und „Reine Erpressung“

Collage: GDL-Chef Claus Weselsky/ Reisende warten auf einen Zug.
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GDL-Chef Claus Weselsky bleibt in den Verhandlungen hart - bei den betroffenen Reisenden kommt diese Haltung nur bedingt gut an.

Der Bahnstreik nähert sich dem Ende - doch eine Einigung ist nicht in Sicht. Massive Verspätungen und Zugausfälle waren und sind die Folgen. Reisende und Pendler haben schön langsam die Nase voll. Einige haben uns dazu geschrieben:

Es ist der längste der bisher angekündigten Warn-Streiks bei der Bahn: Fünf Tage lang ging und geht (noch bis Sonntag, 18 Uhr) fast nichts mehr auf den Gleisen der Bundesrepublik. Die Lokführergewerkschaft GDL hat zum Warnstreik aufgerufen. Und eine Einigung ist bislang nicht in Sicht.

Der Vorschlag der Bahn: eine Stunde weniger Arbeitszeit für Lokführer und Zugbegleiter ab 2026, dazu eine Gehaltssteigerung von zunächst 4,8 Prozent noch in diesem Jahr und weiteren 5 Prozent dann nächstes Jahr. Zudem wurde noch eine Inflationsprämie in Aussicht gestellt. Gewerkschaftschef Claus Weselsky lehnte das neue Angebot der Bahn als untauglich ab. Der Konflikt scheint festgefahren. Der Landesvorsitzende der GDL Bayern, Uwe Böhm warnte bereits vor weiteren Streiks, wie unser Partnerportal merkur.de berichtete.

Seit November nicht mehr verhandelt - Wissing: „nicht mehr hinnehmbar“

Die Chronik des Streits: Die Gewerkschaft der Lokführer, kurz GDL, will für ihre Mitglieder nicht nur einen Inflationsausgleich und Lohnverbesserungen aushandeln, eine Hauptforderung ist zudem die Verringerung der Kernarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden bei gleichbleibendem Gehalt – eine Forderung, die die Deutsche Bahn bislang nicht bereit ist zu erfüllen. Die Differenzen zwischen den Streitparteien sind groß, seit November saßen diese deshalb nicht mehr an einem Verhandlungstisch. Im Dezember sprachen sich in einer Umfrage 97 Prozent der GDL-Mitglieder für unbefristete Streiks aus – die Streiks dürfen seitdem auch mehrere Tage andauern.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) forderte die Gewerkschaft am Mittwoch (24. Januar) auf, über eine Schlichtung mit einem externen Vermittler zu einer Lösung zu kommen. Die GDL lehnt ein solches Verfahren weiterhin ab. Im „heute journal“ sagte Wissing, „das sind Ausmaße, die nicht mehr hinnehmbar sind“. Das Streikrecht sei ein hohes Gut. Aber man habe auch die Pflicht, damit verantwortungsvoll umzugehen: „Normal ist, dass man einen Kompromiss aushandelt.“ Die Emotionalisierung des Konflikts nannte Wissing „nicht akzeptabel“.

Experten kritisieren den Kurs der Bahn

Der Tarif-Experte Hagen Lesch vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)ist der Meinung, dass die GDL vermeiden müsse, dass sich die öffentliche Meinung gegen die Lokführer wendet. Dies sei ein wichtiger Einflussfaktor, wenn es darum gehe, die eigenen Mitglieder bei der Stange zu halten. „Eine weitere Streikrunde ohne vorherige Verhandlungen könnte ein mediales Desaster für die GDL werden. Das könnte auch ein Kipppunkt für die Streikbereitschaft der Mitglieder werden“, meinte Lesch.

Ist die Bahn im Recht? Stimmt ab:

Das sind Eure Leserbriefe:

Hans Strobl aus Reit im Winkl.

Als Staatsbetrieb war die DB nicht so marode und unpünktlich wie heutzutage und man schüttelte damals nur den Kopf über die ständigen Bahnstreiks in Frankreich und Italien, die das ganze Land lahmlegten. Eine wichtige Säule der sozialen Marktwirtschaft waren die Beamten wegen deren Zuverlässigkeit, die das Funktionieren der Infrastruktur garantierten und daher nicht streiken durften. Die fortgesetzte Untergrabung dieser sozialen Marktwirtschaft durch, von Globalisierungs- und Jugendwahn ausgelöster, Privatisierung hat dazu geführt, dass diese ehemaligen Staatsbetriebe den Regeln des freien Marktes ausgeliefert wurden, der keineswegs durch Wettbewerb die Effizienz steigert, sondern nur an Gewinnmaximierung orientiert ist. So haben wir uns das Streikrecht eingehandelt, das nun von Splittergruppen wie die GDL in erpresserischer Art ausgenutzt wird. Und was tut unsere Regierung dagegen? Herr Scholz unser Kanzler zuckt nur mit der Schulter, da kann man nichts machen, das Streikrecht ist verfassungsgeschützt und kann nur mit 2/3 Mehrheit geändert werden, die die Ampel leider nicht hat. Früher war man cleverer! Da hat ebenfalls eine kleine Gruppe von Fluglotsen versucht ihr Monopol durch Streik auszunutzen, um eine überproportionale Gehaltsverbesserung zu erzwingen und dabei den ganzen Flugverkehr lahmgelegt. Die wurden einfach kurzerhand verbeamtet und schon war der Spuk vorbei.

Es muss verhindert werden, dass systemrelevante Berufsgruppen eine eigene Gewerkschaft gründen, um mit geringem Aufwand Maximalforderungen durchzusetzen, wobei sie einen immensen Schaden für die ganze Volkswirtschaft in Kauf nehmen und die Bürger in Geiselhaft nehmen. Dazu kommt noch, dass solche utopischen Gehaltsforderungen die Inflation beflügeln, worunter alle anderen leiden müssen, die sich nicht wehren können, wie Geringverdiener, Rentner, Beamte, Freischaffende, Künstler, Pfleger, Arbeitslose u.s.w..

Das ist im höchsten Masse unsolidarisch.

Peter

Nein!!! Absolut KEIN Verständnis! Ich wünsche all den Streikenden von ganzem Herzen, dass sie selbst mal von einem Streik betroffen sind und wichtige Termine verpassen oder den Flieger nicht erreichen oder sonst etwas und auf all ihren Kosten sitzen bleiben!

Konny Geier

Man sollte mehr auf die Bahn vom PKW umsteigen. Doch so funktioniert das nicht, wenn die meiste Zeit gestreikt wird und kein Verlass ist.

Brigitte Bittner aus Forsting

Ich bin München-Pendlerin (Gott sei Dank nur 3 Tage die Woche). Am Mittwoch und kommenden Montag bin ich vom Streik betroffen und ich habe überhaupt kein Verständnis mehr dafür.

Gestern bin ich zusammen mit meiner Kollegin mit dem Auto gefahren, um an meinen Arbeitsplatz zu kommen. Das kann ja eigentlich nicht Sinn der Sache sein, wenn man ansonsten das Deutschlandticket nutzt (was ich übrigens echt klasse finde)!

Wo ist der Schritt der GDL in Richtung der DB? Für mich kann es zwischen Streitparteien nur funktionieren, wenn sich jeder bewegt. Diese Bewegung der GDL fehlt hier völlig und der Streik wird auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen und schadet unserem Land massiv!!!

Michael Tenelsen aus Buchbach

„Alle Räder stehen still, wenn mein starker Arm es will“ skandierten Gewerkschaftler einst - heute im Lokführerstreik sollte man das des Arms vielleicht eher ein anderes Körperteil bemühen: das Hirn.

Petra aus Wasserburg

Dieser Bahnstreik ist total überzogen und eine Frechheit, dass tausende Schüler und Pendler einfach im Regen stehen gelassen werden. Es ist ja seit einem Jahr nicht der einzige Streik und die Forderungen, die gestellt werden, sind einfach unverschämt. Was gerade in der freien Wirtschaft los ist und die GDL auf einem sehr hohen Ross sitzt, passt einfach nicht zusammen. Bei den Bauern- und Handwerkerprotesten geht es um Existenzen und Überleben, aber hier um reine Erpressung. Die Züge/S-Bahnen fallen immer wieder zur rechten Zeit irgendwo aufgrund Personalmangels aus und das ist schon bald an der Tagesordnung. Es sollt der normale Betrieb erst mal problemlos laufen und dann kann man Forderungen stellen. Als Dienstleister kann ich auch nicht überzogene Preise machen und dann nur mäßige oder unzuverlässige Arbeit abliefern! 

Da meine Tochter in München zur Berufsschule geht, könnte ich seitenweise über ausgefallene Züge, Verspätungen oder noch mehr … aus dem normalen Zugalltag berichten.

Ein großes Lob möchte ich hier jedoch an die BRB (blauen Züge) aussprechen, denn auf die kann man sich verlassen, so hat meine Tochter wenigstens eine Möglichkeit nach München zur Berufsschule zu kommen

Ulrike

Nein, es reicht langsam, wenn zum Beispiel der Lebensmittelhandel tagelang streiken würde und man nichts mehr groß zum Essen einkaufen kann, dann wäre das Geheule groß. Es gibt genug andere Gewerke die auch nicht so extrem streiken können, weil dann alles lahm liegen würde. Und die würden auch gerne weniger arbeiten und mehr Geld verdienen, was aber nicht geht.

Schreibt uns Eue Meinung:

Wir wollten von Euch wissen, ob Ihr noch Verständnis für die Haltung der GDL habt? Oder reicht es schön langsam und die Ausfälle treffen die Falschen? Seid Ihr selbst von den Streiks betroffen? Wie geht Ihr mit den Zugausfällen um – arbeitet Ihr die kommenden Tage im Homeoffice, oder musstet Ihr Euch gar Urlaub nehmen? Schickt uns Eure Meinung und Eure Erfahrungen an leserbriefe@ovb24.de (Kennwort Bahnstreik) mit Eurem Namen und Eurem Wohnort und am besten noch mit einem Foto von Euch. Die Redaktion veröffentlicht Eure Leserbriefe samt Namen und Wohnort anschließend in einem entsprechenden Artikel.

Anm. der Red.: Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften entsprechend zu kürzen oder die Veröffentlichung gegebenenfalls ohne Angabe von Gründen zu verweigern.

si/dpa

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