Zuständige Behörde bereits involviert
Erneut Bären-Alarm in Südbayern – Landrätin äußerte bereits irre Forderung
Augsburg/München – Streift mal wieder ein Bär durch Südbayern? Das wird derzeit von den Behörden geprüft. Eine Landrätin hat in diesem Zusammenhang bereits eine irre Forderung publik gemacht.
Soldaten der Bundeswehr wollen im Allgäu einen Bären gesehen haben. Wie das bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) mitteilte, meldeten die Soldaten, sie hätten das Tier in der Nacht zum Donnerstag (17. Oktober) im südöstlichen Teil des Landkreis Ostallgäu entdeckt. Aufnahmen des Bären liegen nach Angaben des Landesamtes nicht vor. Die Umgebung werde nun durch das „Netzwerk Große Beutegreifer“ auf Bärenspuren geprüft. Genauere Angaben dazu, wo das Tier gesehen worden sein soll, machte das Landesamt nicht. Der Landkreis Ostallgäu grenzt direkt an den Regierungsbezirk Oberbayern.
Stattdessen empfahl die Behörde Nutztierhaltern in der Region, ihre Tiere nachts im Stall unterzubringen und Herden zu schützen. Die Bevölkerung vor Ort und Touristen werden gebeten, „die Verhaltensregeln im Umgang mit Wildtieren zu beachten“ und in der freien Natur aufmerksam und vorsichtig zu sein. Bei einem Wanderausflug sollten beispielsweise keine Essensreste und kein Müll zurückgelassen werden.
Landrätin fordert „bewaffnete Bärenbereitschaft“
In Bayern werden immer wieder Hinweise auf einen Bären gemeldet. Erst im Juli hatte die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller von den Freien Wählern darum in dem Schreiben an ihren Parteifreund, Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler), die Gründung „einer bewaffneten bayerischen Braunbärenbereitschaft“ verlangt. Auf den Vorschlag reagierte das Umweltministerium zurückhaltend.
Erinnerungen an „Problembär“ Bruno
Baier-Müller hatte in ihrem Schreiben ans Umweltministerium auch angeregt, den von 2007 stammenden bayerischen Braunbären-Managementplan dringend zu überarbeiten. Im Jahr zuvor war damals der berühmte „Problembär“ Bruno im Freistaat erschossen worden.
Laut dem Bärenmonitoring des Landesamtes wurde nach 2006 erst 2019 wieder ein Bär in Bayern nachgewiesen, für das Jahr 2023 lagen 13 Nachweise in verschiedenen Landkreisen vor. Unter anderem hatte im Frühjahr 2023 auch in der OVB24-Region für Aufsehen gesorgt, als er unter anderem mehrere Schafe riss. rosenheim24.de hatte berichtet. Im Mai war das Tier dann auf einer Bahnstrecke im Salzburger Bezirk Pongau von einem Zug tot gefahren worden. Auch darüber hatte rosenheim24.de berichtet.
Die zuletzt in Bayern gesichteten Braunbären waren vermutlich von Norditalien kommend über Österreich zeitweise auch in den Freistaat eingewandert. In der italienischen Provinz Trentino gibt es nach einem Wiederansiedlungsprojekt inzwischen wieder etwa 100 Braunbären. (mw/teilweise mit Material von dpa)