„Vor 100 Jahren gab es letzten Braunbären“
Bär versetzte die Region in Angst und Schrecken - wo Sie ihn jetzt live sehen können
Erst riss er drei Schafe, dann tappte er bei Traunstein in eine Fotofalle: Ein Bär sorgte im Frühjahr 2023 für Aufregung im südlichen Oberbayern. Jetzt kann jeder den 110 kg schweren Allesfresser bewundern - als Lehrmittel.
Salzburg - Die Aufregung war groß, als im April diesen Jahres ein Braunbär durch das südöstliche Oberbayern zog: Oberhalb des Inntals hatte er drei Schafe gerissen. Almbauern brachten aus Sorge vor dem Raubtier ihre Kinder mit dem Auto zur Bushaltestelle, anstatt sie zu Fuß dorthin gehen zu lassen.
Später tappte der Bär bei Traunstein in eine Fotofalle, bevor sich seine Spur in Bayern verlor. Ende Mai wurde er dann nahe Schwarzach im Pongau (Salzburger Land) von einem Zug überfahren. Die Obduktion ergab, dass das Tier nach dem Zusammenstoß mit dem Zug ums Leben kam – und nicht gewildert und tot aufs Gleis gelegt wurde.
Der etwa 110 Kilo schwere Bär wurde danach in Salzburg präpariert. Der durch den Aufprall deformierte Schädelknochen wurde laut Landesjägerschaft dabei ersetzt, ebenso wie die abgetrennte Hinterpfote. Am Mittwoch wurde das präparierte Tier als Lehrmittel im Landesjagdzentrum der Salzburger Jägerschaft in Stegenwald bei Werfen (Pongau) aufgestellt.
Der Bär soll dort der Schulung von Jungjägern und der Fortbildung dienen, heißt es von der Jägerschaft. „Das war ein sehr bedauerlicher Vorfall. Vor 100 Jahren gab es den letzten Braunbären in Salzburg“, so Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof. „Viele von uns haben einen Bären in der Natur noch nie gesehen.“ Das Landesjagdzentrum ist öffentlich zugänglich.

