Zufälle gibt‘s, die gibt‘s gar nicht
Alfons Schuhbeck muss in den Knast - Gefängnis sucht kurz vor seinem Haftantritt Koch
Zufälle gibt‘s, die gibt‘s gar nicht: Kurz vor dem Haftantritt von Starkoch Alfons Schuhbeck sucht die Haftanstalt, in der er seine Strafe wegen Steuerhinterziehung verbüßen soll, einen neuen Koch.
Landsberg am Lech - Laut der Stellenausschreibung sucht die Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech einen Koch oder Bäcker „um nächstmöglichen Zeitpunkt“. Dieser soll die Verköstigung der Gefangenen und der Mitarbeiter des Gefängnisses übernehmen.
Allerdings kann die Stelle, die mit einem Gehalt von 2618,93 Euro brutto vergütet wird (Bezahlung nach der EG 5 TV-L), nicht von Gefängnisinsassen angetreten werden. Das sagte der stellvertretende Leiter der Justizvollzugsanstalt in Landsberg am Lech am Dienstag (22. August). Zudem habe es bis zum Ablauf der Bewerbungsfrist vor gut einem Montag schon mehrere Interessenten für die Stelle als Koch oder Bäcker gemeldet. Das Auswahlverfahren laufe noch. Zuvor hatte die Mediengruppe „Münchner Merkur/tz“ über die Stellenanzeige berichtet.
Neben der Zubereitung von Speisen gehören auch die Anleitung und Beaufsichtigung der dort beschäftigten Gefangenen zu den Aufgaben. Zu diesen Küchengehilfen könnte wohl auch bald Alfons Schuhbeck gehören. Erfahrung hat der Starkoch bereits genug, immerhin hat er schon Prominente wie Queen Elizabeth II., Charlie Chaplin oder die Spieler des FC Bayern bekocht. Am Freitag (18. August) hatte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I mitgeteilt, dass dem Anwalt von Schuhbeck die Ladung zum Haftantritt übergeben worden sei. Aus dieser Ladung resultiert, dass Alfons Schuhbeck in den kommenden Tagen ins Gefängnis muss.
Im Oktober 2022 war Schuhbeck wegen der Hinterziehung von Steuern in Millionenhöhe zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden. Das Gericht war überzeugt davon, dass Schuhbeck mehr als 1000 Mal in die Kassen von zwei seiner Restaurants gegriffen hat und so Geld verschwinden ließ. Dazu nutzte er ein Computerprogramm, das ein Angestellter in seinem Auftrag erstellt hatte.
fgr/dpa
