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Hohe Kosten im Vergleich zum Ausland

Ärger über Führerschein-Preise: „Gibt viele Faktoren“ und „Wie soll man sich das leisten“?

Collage: Leser Hansi Spitzer/Ein Fahrschulzeichen
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Leser Hansi Spitzer hat uns seine Meinung zu den hohen Führerscheinkosten geschickt.

Der Führerschein ist mittlerweile ein teures Vergnügen. Laut ADAC haben sich die Kosten in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Ein Thema, das auch den OVB24-Lesern unter den Nägeln brennt, viele haben der Redaktion dazu geschrieben.

Zwischen 2000 und 4400 Euro muss man mittlerweile für einen Führerschein bezahlen, so die Berechnungen des ADAC. Alex Breu, Inhaber der Fahrschule Habenstein und Breu, bestätigte dies in einem Bericht von ovb-online: „„Ein Führerschein in meinem Betrieb kostet zwischen 3000 und 3500 Euro“. Jugendliche müssen also früh anfangen zu sparen, denn gerade auf dem Land ist man aufgrund des mangelnden ÖPNV-Anschlusses nicht selten auf ein Auto angewiesen.

Gründe für die hohen Kosten:

Die Gründe für die enorm gestiegenen Preise sind unterschiedlich. Hauptfaktoren sind:

  • Anschaffungskosten für Autos enorm gestiegen (z.B. von 14.000 Euro auf 42.000 Euro)
  • Lohnkosten gestiegen, Reparaturkosten und Prüfungsgebühren deutlich höher
  • Einführung des B197-Führerscheins erforderte Aufstockung der Autoflotte und größeren Fuhrpark
  • B197 erfordert zusätzliche Stunden im Schaltwagen, was zu höheren Kosten führt
  • Politische Entscheidungen wie längere und anspruchsvollere Prüfungen tragen zur Preiserhöhung bei
  • Mangel an Fahrlehrern führt zu höheren Einstiegsgehältern und steigendem Durchschnittsalter der Lehrer
  • Ausbildung zum Fahrlehrer kostspielig und langwierig (z.B. 13.000-20.000 Euro, 8-12 Monate)

Im Vergleich dazu sind die Kosten im Ausland für den Führerschein günstiger: so belaufen sich die Kosten für den Erwerb der Fahrerlaubnis in Spanien je nach Quelle zwischen 800 und 1500 Euro, in Italien bewegen sich die Preise ebenfalls in diesem Rahmen. Auch in Österreich sind die Preise der österreichischen Arbeiterkammer zufolge noch unter dem deutsche Preisniveau: ein Fahrschüler muss dort mit Kosten zwischen 1400 und 2000 Euro rechnen. Unsere Leser können den eklatanten Preisanstieg deshalb nicht nachvollziehen, wie die Umfrage zeigt:

Das sind Eure Leserbriefe:

Sepp Gartner aus Flossing:

Die extrem gestiegenen Kosten für die Führerscheine begründen sind im deutschen Vorschriften-Wahnsinn sowie in der gut vernetzten Fahrschullobby. Mittlerweile fahren nahezu alle Fahrschulen mit modernsten, schweren, teuren Autos rum, das muss bezahlt werden. Mit allen Assistenzsystemen; und nach bestandener Prüfung (welche man nur am Wohnort machen darf, um entfernte Konkurrenz auszuschließen, die Lobbyarbeit lässt grüßen) muss man den Kindern dann z. B. das Berganfahren mit einem normalen Auto lernen. Auf dem Land ist der Autoführerschein, mit welchem man nicht mal einen „normalen“ Anhänger fahren darf, aber nach wie vor unabdingbar. Bei z. B. drei Kindern darf man gleich mal über 10.000 Euro herrichten, eine weitere eklatante Benachteiligung der Landbevölkerung. EU-Ausländer dürfen mit ihren günstigen Führerscheinen selbstverständlich in Deutschland fahren, Deutsche aber dürfen den Führerschein nicht im EU-Ausland machen, was damit begründet wird, dass man nur am eigenen Wohnort, an dem man später auch hauptsächlich fährt, das Fahren richtig lernen kann. Welcher Unsinn und welche Ungleichbehandlung. Um das Problem zu lösen, müsste man die überbordenden Vorschriften wieder zurückfahren und den EU-Führerschein auch EU-weit absolvieren dürfen. Konkurrenz belebt das Geschäft. Leider aber wird es in die gegenteilige Richtung gehen: Zeitliche Beschränkungen, verpflichtende Nachprüfungen, …

Günther Rother aus Neubeuern

Meinen Führerschein hab ich 1966 gemacht. Meine sechste Fahrstunde war die Prüfungsstunde. Bestanden trotz rückwärts Einparken am Roxyberg. 265 DM hab ich bezahlt. Die Rechnung der Fahrschule in der Königstraße habe sie bis heute noch aufbewahrt. Die wenigen Fahrstunden scheinen keine negativen Auswirkungen auf 58 Jahren unfallfreies fahren und ca. einer Million gefahrenen Kilometern zu haben. Der Verkehr hat sich sicherlich verändert, trotzdem wird meiner Meinung nach abgesahnt und der Jugend ein Teil in die Zukunft wirtschaftlich erschwert.

Reinhard Zellhuber

Das Problem ist nur, dass die Politik sich für die Leute auf dem Land absolut null interessieren und dass die Politik aus Umweltgründen lieber weniger Führerscheininhaber haben möchte und weniger KFZ auf den Straßen!!! Das wird in 10-20 Jahren der Todesstoß für ländliche Betriebe sein, da sie keine jungen Leute mehr mit Führerschein bekommen werden bei diesen Preisen… Leb mal in Miete und hab vielleicht noch einen Kredit, da brauchst du mehrere Jahre um 4000 Euro rein auf die Seite zu sparen, wenn du im Monat grad mal 100-200 Euro sparen kannst!!

Nicole Bachmann

Ich hab damals 1998 rund 2400 DM bezahlt. Umgerechnet in Euro sind wir ja dann mittlerweile fast beim 4fachen. Das finde ich einfach heftigst! Wie soll man sich das leisten können?

Valentin Geles

Wenn ich in meine Zeit zurückblicke, wo ich den 1 & 3 aus einem Fliesenlegergehalt im 3. Lehrjahr bezahlt habe… Und heutzutage diese Unsummen als 16-17-jähriger stemmen zu müssen, ist die erste Frustration für den Lebensstart. Zusätzlich die Versicherung ist sowieso fast unmöglich! Alles nur noch sinnlos verkompliziert und äußerst bürokratisch verteufelt worden! Ich will nicht wissen was noch kommen wird und wohin diese Preissteigerung uns hinführt.

Leser Valentin Geles

Hansi Spitzer

Da spielen bestimmt viele Faktoren eine Rolle. Immer mehr Verkehr, immer mehr Verkehrsregeln. Außerdem das elterliche Taxi, statt Kids selbst radeln oder gehen zu lassen, wo sie sich schon nen gewissen Überblick im Verkehr angewöhnen können. Dazu Inflation und immer strengere Prüfungsvorschriften mit fest vorgegebenen Verkehrssituationen, die natürlich auch die Prüfungen verlängern und verteuern. Und wenn die Führerscheinklasse B nicht bald mal vernünftig vom Gewicht angepasst wird, dann wird’s mit der e-Mobilität richtig teuer. Da reichen 3,5t für nen Kleintransporter mit ordentlicher Zuladung bei weitem nicht mehr.

Daniel Hammer

Wir konnten unseren Schein und Auto noch selber bezahlen mit 18. Aber heute wird es glaub ich schon sehr schwer für einen 18-jährigen der noch Lehre macht oder Mini-Job 3000 Euro für den Führerschein, mit viel Glück ein Auto ab 1500 Euro plus Versicherung und Steuer. Und das Auto ist noch nicht mal getankt.

Claudia Sabrina

Ein großer Schwachsinn ist der B197. Da braucht ein Fahrlehrer zwei Fahrzeuge, um den ausbilden zu können. Und die Jugend bringt heutzutage wenig Vorwissen und Geschick mit. Alle glotzen nur ins Handy, selbst wenn sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad, Bus im Straßenverkehr unterwegs sind. Wir kannten als Kinder schon die Regeln und waren regelmäßig mit dem Fahrrad im Verkehr unterwegs.

Josef Schölzel

Ich halte es für ganz wichtig, dass junge Leute das Schalten und andere Fahreraktionen am Fahrzeug so intensiv eingeübt bekommen, damit sie ihre überwiegende Aufmerksamkeit der jeweiligen Verkehrssituation voll widmen können. Dies können auch Eltern oder auch andere Fahr-Erfahrene den Führerscheinanwärtern auf sicheren Nebenwegen/ Straßen zusätzlich zu der Fahrschulausbildung kostenlos einüben. Natürlich ist hier Zeit und Geduld/ Einfühlungsvermögen gefragt.

Petra Daller

Nun ja, wenn man ehrlich ist und die Preissteigerung beim Benzin, KFZ-Versicherung und Gehältern berücksichtigt, kommt man auf diese erhöhten Preise für eine Fahrstunde.

Andreas Thiess

Na ja, die Kommentare gehen hier richtig an der Realität vorbei! Die Jugendlichen an der Misere verantwortlich zu machen ist schon mal total daneben, schließlich sind wir alle auch mitverantwortlich! Und dass viele Fahrlehrer auf Stunden schieben aus sind und zudem nicht in der Lage sind, einen Unterricht interessant zu gestalten, ist auch so sicher wie das Amen in der Kirche. Man muss nur mal nach Rosenheim fahren und die verschiedenen Fahrschulautos beobachten (natürlich gibt‘s da auch solche und solche). Wieso fährt man die erste oder zweite Fahrstunden in der Stadt spazieren und verunsichert Fahrschüler extrem? Da nützen auch vielsagende Namen wie Akademie nichts. Ich hab meine ersten zwei Fahrstunden auf einem Parkplatz verbracht, mit Fahrübungen wie Sicherheit beim Kurvenfahren durch Pylonen, Vollbremsungen üben, in dem der Fahrlehrer Kartons vors Auto geworfen hat. So verlieren Fahrschüler die Unsicherheit und gehen ganz entspannt in den Verkehr, weil sie sich neben den Verkehrsregeln nicht auch noch aufs Auto kennenlernen konzentrieren müssen. Bei Motorradfahrschülern macht man es ja auch.

Bald nur noch was für Reiche? Was haltet Ihr von der Preisentwicklung beim Führerschein?

Könnt Ihr es nachvollziehen, dass die deutschen Fahrschulen die hohen Kosten auf die Fahrschüler umlegen? Oder findet Ihr die Preissteigerungen zu extrem dafür, dass gerade im ländlichen Raum noch viele auf die Fahrerlaubnis angewiesen sind? Haben Eure Kinder – oder Ihr selbst - vor kurzem den Führerschein absolviert und könnt deshalb aus erster Hand berichten? Oder wolltet Ihr zwar gerne den Führerschein machen, habt es Euch wegen der hohen Kosten aber anders überlegt? Schickt uns Eure Meinung und Eure Erfahrungen an leserbriefe@ovb24.de (Kennwort Führerschein) mit Eurem Namen und Eurem Wohnort und am besten noch mit einem Foto von Euch. Die Redaktion veröffentlicht Eure Leserbriefe samt Namen und Wohnort anschließend in einem entsprechenden Artikel.

Anm. der Red.: Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften entsprechend zu kürzen oder die Veröffentlichung gegebenenfalls ohne Angabe von Gründen zu verweigern.

si

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