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Lesermeinungen zum Vorstoß von Bundeskanzler Scholz

15-Euro-Mindestlohn? „Arbeit muss sich wieder lohnen“ contra „macht alles nur teurer“

Mindestlohn 15 Euro Leser Daniel Bartholomäi
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15 Euro: Auf diesen Betrag soll der Mindestlohn erhöht werden - zumindest, wenn es nach Bundeskanzler Olaf Scholz geht. OVB24-Leser Daniel Bartholomäi glaubt, dass diese Erhöhung nur höheren Lebenshaltungskosten und Steuern führt - er ist mit seiner Meinung nicht alleine.

Wenn es nach Bundeskanzler Olaf Scholz geht, soll der Mindestlohn 2025 auf 15 Euro steigen. Was zunächst nach einer guten Maßnahme für die Arbeitnehmer klingt, löst bei unseren Lesern ein geteiltes Echo aus.

Der Mindestlohn - ein Thema, das Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) besonders am Herzen zu liegen scheint. Eines seiner Wahlkampfversprechen lautete, den Mindestlohn auf 12 Euro zu erhöhen. Das wurde im Jahr 2022 dann umgesetzt. Doch nun will er offenbar noch mehr: Mehreren Medien sagte der Bundeskanzler, er möchte eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde für das Jahr 2025 anstreben. Derzeit sieht die zuständige Mindestlohnkommission, die aus Vertretern der Arbeitgeber und der Gewerkschaften besteht, lediglich eine kleine Anpassung von 12,41 Euro auf 12,82 Euro für das kommende Jahr vor.

Kritik von den Arbeitgebern - Befürwortung von den Gewerkschaften

Unter der Bevölkerung scheint der Vorschlag des Bundeskanzlers zunächst gut anzukommen. Laut einer neuen Forsa-Umfrage im Auftrag des Stern befürwortet die Mehrheit eine Erhöhung der Lohnuntergrenze auf 15 Euro. Vonseiten der Politik und der Arbeitgeber hingegen kommen kritische Töne. Der Hauptkritikpunkt: Lohnfindung sei keine Aufgabe der Politik, sondern die der Gewerkschaften und der Arbeitgebern. „Mindestlöhne sollten kein Wahlkampfthema sein“, sagte zum Beispiel FDP-Fraktionschef Christian Dürr vor Journalisten. „Wir sind in einer sozialen Marktwirtschaft und nicht in einer Planwirtschaft.“ Auch der Arbeitgeberverband BDA kritisiert den Vorstoß von Olaf Scholz scharf. Der Kanzler solle sich aus der Arbeit der Mindestlohnkommission heraushalten.

Rückendeckung bekommt Scholz hingegen von der Gewerkschaft ver.di und den Grünen im Bundestag. Sie befürworten eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro. Laut einer EU-Richtlinie sollen die nationalen Mindestlöhne künftig mindestens 60 Prozent des jeweiligen mittleren Bruttolohns betragen - aktuell sind das etwas mehr als 14 Euro. „Da die durchschnittlichen Löhne weiter steigen werden, braucht es 2026 einen Mindestlohn von 15 Euro“, sagte Ver.di-Chef Frank Werneke den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.

Wir haben Euch gefragt, wie Ihr zu der Mindestlohn-Erhöhung steht. Die Mehrheit der OVB24-Leser (47 Prozent) sprach sich in unserer Umfrage für eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro aus - 13 Prozent empfanden die vorgeschlagene Erhöhung sogar als nach wie vor zu gering. 37 Prozent hingegen befinden die Steigerung als zu stark. In den Zuschriften, die unsere Redaktion erreicht haben, spiegelt sich ebenfalls, dass viele die Mindestlohnerhöhung nicht als effektiv einschätzen:

Mindestlohn auf 15 Euro erhöhen? Das sagen unsere Leser

Daniel Bartholomäi

Kosten und Steuern senken würde mehr helfen. Bei dem Mindestlohn haben Arbeitgeber mehr Kosten, die muss der Kunde tragen. Für den Kunden wird es wieder teurer. Die Arbeitnehmer brauchen wieder mehr. Mehr Lohn heißt höhere Kosten, höhere Kosten heißt höhere Steuern…

Michael Smith

Steuern runter. Bleibt mehr für jeden und die Konjunktur wird angekurbelt. Bürgergeld einschränken. Und weniger Geld ins Ausland geben.

Günther Scherer

Das Problem sind zu hohe Steuern, Abgaben und sonstige Kosten, meiner Meinung nach. Überbordende Bürokratie, Vorschriften und Wohnungsmangel noch oben drauf.

Marianne Ehling (Kraiburg)

Mindestlohn 15 Euro ist absolut unsinnig, ebenso wie das Thema „Steuerfreie Überstunden“. Bei beidem handelt es sich um polemische Wahlversprechen, die jedoch völlig sinnlos sind, aber natürlich der breiten Masse gefallen. Sinnlos deswegen, weil das Problem nicht an den Arbeitgebern liegt, die den Arbeitnehmern nicht das zahlen möchten, was den Arbeitnehmern zusteht, sondern an den enormen Abzügen zwischen Bruttolohn und Nettolohn. Zudem muss der Arbeitgeber nochmal den gleichen Anteil Sozialversicherung aufwenden - was jeden Arbeitnehmer teurer macht als seinen Bruttolohn. Hier könnte man durch eine Reduzierung der Sozialversicherungsbeiträge Arbeitgeber UND Arbeitnehmer entlasten! Ebenso ist es mit Überstunden - auch diese würden sich mehr lohnen, würde davon mehr beim Arbeitnehmer ankommen - durch eine Reduzierung der Sozialversicherungsbeiträge.

Bettina Wegert

Somit würde auch das Arbeiten wieder mal attraktiver werden. Vielleicht wollen die Langzeit-Arbeitslosen dann auch mal wieder was arbeiten…… derzeit ist es schon sehr lukrativ, einfach daheim zu bleiben.

Nico Rudolph

Nö, in der Pflege gibts schon 19 Euro. Der Witz an der Sache ist, da muss man früh aufstehen und Schichtarbeit verrichten! Die Jugend von heut macht einen großen Bogen drum. Das Geile is: Die werden auch mal alt, und dann is nix mehr da.

Jasmin Müller

Steigt der Mindestlohn auf 15 Euro wird alles andere auch wieder teurer, also bleibt am Ende wieder nichts übrig! Leben in Deutschland ist mittlerweile Luxus. Geht man Vollzeit arbeiten, muss man nebenbei auch noch arbeiten, da das Geld hinten und vorne nicht reicht und das darf nicht sein!

Stefan Graf

Arbeiten muss sich wieder lohnen! Während sich Politiker und Aufsichtsräte die Taschen voll machen, bleiben die normalen Arbeitnehmer auf der Strecke! Und Bürgergeldempfänger sollten nicht alle über einen Kamm scheren - es gibt genug Menschen, die Angehörige pflegen,Teilzeit arbeiten, weil es gesundheitlich nicht möglich ist, Vollzeit zu arbeiten und auf Bürgergeld angewiesen sind und man darf vor allem die Rentner nicht vergessen, die jahrelang Beiträge eingezahlt haben und ihre Renten als „Sozialleistungen“ angesehen werden! Es muss das Sozialsystem von Grund auf überdacht werden, es kann nicht sein, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht!

Marcello von Seifert

Nein, anstelle des Mindestlohns Abgaben deutlich senken. Der höhere Mindestlohn führt nur zu teureren Preisen und Insolvenzen. Die Marktpreise gleichen sich schnell an den Lohn an. Und Inflation steigt dadurch auch.

Timo Krieger

Im Grunde habe ich überhaupt nichts gegen Lohnerhöhung, aber wer soll die „Party“ bezahlen? Standort Deutschland wird weiter und weiter unattraktiv... aber gut... die „schlauen“ Köpfe werden schon wissen, was sie tun.

Thomas Katzmaier

Jeder, der als Vollzeitkraft unter 2000 Euro netto nach Hause geht, muss mehr bekommen, da muss auch was passieren, dass die Löhne steigen. Nicht nur der Mindestlohn. Die aktuelle Regierung, und auch die davor, sind eindeutig mit schuld. Arbeit muss sich lohnen.

Elke Rausch

In Anbetracht dessen, dass alles massivst teurer geworden ist, gerade Lebensmittel, Strom Mieten usw., was soll so eine Frage? Selbst 15 Euro sind zu wenig in der jetzigen Zeit. Schauen Sie bitte mal in die Zeitungen unter der Rubrik Minijobs wieviele Menschen Nebenjobs suchen zum Hauptjob, um einigermaßen zu leben bzw. ein bisschen besser über die Runden zu kommen. Um den Mindestlohn aufzustocken, braucht es meist ein Jahr bis das passiert. Aber alles immer teurer zu machen geht von jetzt auf gleich. Dann gilt die Devise friss oder stirb!!

Eure Meinung zur Mindestlohn-Debatte ist gefragt

Wo steht Ihr in der Debatte: Schließt Ihr Euch den einen Vorrednern an und sagt, eine allgemeine Steuersenkung würde mehr bewirken als eine Erhöhung des Mindestlohns - diese würde die Preise und Lebenshaltungskosten nur verteuern? Oder findet Ihr, Arbeit muss sich wieder mehr lohnen und eine Erhöhung des Mindestlohns sei dafür ein wichtiges Instrument? Seid Ihr der Ansicht, die Politik sollte nach wie vor bei der Debatte mitmischen, oder das Feld lieber Arbeitgebern und Gewerkschaften überlassen? Schickt uns Eure Meinung und Eure Erfahrungen an leserbriefe@ovb24.de (Kennwort Mindestlohn) mit Eurem Namen und Eurem Wohnort und am besten noch mit einem Foto von Euch. Die Redaktion veröffentlicht Eure Leserbriefe samt Namen und Wohnort anschließend in einem entsprechenden Artikel.

Anm. der Red.: Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften entsprechend zu kürzen oder die Veröffentlichung gegebenenfalls ohne Angabe von Gründen zu verweigern.

fso

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