Laden beim Bremsen
ADAC testet Rekuperation: So viel Strom holen Elektroautos wirklich zurück
Elektroautos können beim Bremsen Energie zurückgewinnen. Doch wie viel Strom holen sich E-Autos mittels Rekuperation zurück? Der ADAC hat drei Autos verglichen.
Nachtanken während der Fahrt? Bei einem Benziner oder Diesel unmöglich. Bei Elektroautos gibt es jedoch etwas in dieser Richtung: Mittels sogenannter Rekuperation können E-Autos beim Bremsen Energie zurückgewinnen. Wenn der Fahrer bergab fährt oder bremst, funktioniert der Elektromotor als Generator: die drehenden Räder treiben ihn an – im Prinzip wie früher ein Dynamo am Fahrrad. Genau aus diesem Grund ist übrigens auch das Abschleppen eines Elektroautos sehr gefährlich, denn dabei kann das Fahrzeug schweren Schaden nehmen. Doch: Wie viel Strom können E-Autos durch Rekuperation zurückgewinnen? Der ADAC hat’s ausprobiert.
Rekuperationstest: ADAC lässt drei E-Autos gegeneinander antreten
Drei verschiedene Elektroautos ließ der Automobilclub dabei gegeneinander antreten: Einen Dacia Spring Extreme 65 (33 kW, 1180 kg Testgewicht, Frontantrieb), ein Tesla Model Y Max Range (387 kW, 2186 kg Testgewicht, Allradantrieb) und einen BMW i7 xDrive60 (400 kW, 2830 kg Testgewicht, Allradantrieb). Das Trio wurde laut den Experten bewusst so extrem unterschiedlich in Gewicht und Leistung gewählt.
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Für den Test wurde eine Berg- und Talfahrt am bayerischen Kesselberg von 5,5 Kilometer auf dem Prüfstand nachgestellt, um äußere Einflüsse wie Verkehr und Witterung auszuschließen. Die entscheidende Frage: Wie viel der bergauf eingesetzten Energie konnte bis zur Ankunft im Tal wieder zurückgewonnen werden? Hier ist das Ergebnis:
| Marke/Modell | Zurückgeholte Energie in Prozent |
|---|---|
| BMW i7 | 50 Prozent |
| Tesla Model Y | 40 Prozent |
| Dacia Spring | 35 Prozent |
Dacia Spring rekuperiert am wenigsten – der BMW am meisten
Laut den Experten rekuperiert der Dacia aufgrund seines geringen Gewichts sowie der niedrigen Motor-Generator-Leistung am wenigsten. Er lud bergab die Batterie mit maximal 15,9 kW, der Tesla mit maximal 52,7 kW und der BMW gar mit 55,1 kW – diesen Wert erreicht der Spring nicht einmal am Ladekabel.
ADAC-Test: Welches der drei E-Autos ist das effizienteste auf der Berg- und Talfahrt?
Eine andere Frage ist dagegen, welches Fahrzeug unter dem Strich das effizienteste ist. Auf der gesamten Berg- und Talfahrt lag der Verbrauch des BMW bei 16,54 kWh/100 km, beim Tesla bei 15,57 kWh/100 km und beim Dacia bei 9,65 kWh/100 km. Hier hatte der Spring am Ende also die Nase vorn.
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Rekuperation im Flachland: Datenvergleich von 19 E-Autos
Die Rekuperation von Elektroautos im Flachland hat der ADAC auf Basis von Messungen von Green NCAP ausgewertet. Bei den 19 Fahrzeugen, die in die Untersuchung einflossen, ergab sich eine durchschnittliche Rekuperation von 22 Prozent für aktuelle Elektroautos. Bei der Betrachtung der Daten zeigt sich, dass die meiste Energie im Stadtverkehr zurückgewonnen wird – da es hier häufig zu Bremsvorgängen kommt. Auf Landstraßen und Autobahnen gibt es dagegen wesentlich weniger Situationen, in denen das Auto Energie zurückgewinnen kann. Mit zunehmender Geschwindigkeit gewinnt außerdem der Luftwiderstand und dessen Bremswirkung an Bedeutung.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
In den nächsten Jahren soll aber auch die Strom-Abgabe von E-Autos beim Parken immer mehr an Bedeutung gewinnen – in Form des sogenannten bidirektionalen Ladens, das ab 2028 Fahrt aufnehmen soll. Stromnetzbetreibern und E-Auto-Besitzern soll die Technik ein neues Geschäftsfeld eröffnen.
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