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Extreme Unterschiede

„Einfach nur dreist“: Sprit an Autobahntankstellen laut ADAC teils massiv überteuert

Wer an Autobahntankstellen tankt, zahlt teilweise massive Aufschläge von bis zu knapp 70 Cent je Liter Sprit. Laut ADAC sei das „einfach nur dreist.“

Ein Urlaub reißt zumeist ein ordentliches Loch in die Kasse. Doch nicht nur die Kosten für Hotel und Verpflegung gehen ins Geld – auch die Fahrt mit dem Auto ist zumeist nicht ganz billig. Wer auf dem Weg zum Ziel mehrere Länder durchquert, sollte auf jeden Fall auch die Mautkosten im europäischen Ausland mit einkalkulieren. Auf der Fahrt München bis nach Split kann man durchaus mit mindestens 132 Euro an Gebühren rechnen. Dazu kommen noch die Kosten für den Sprit: Nach Möglichkeit vermeiden sollte man das Tanken an Autobahntankstellen – die Preisaufschläge auf die „normalen“ Spritpreise sind gewaltig.

Tanken bei der Autobahntankstelle: Diesel teils bis zu 55 Cent teuer als etwas abseits

Der ADAC hat die Preise für Benzin und Diesel von 40 Autobahntankstellen mit denen der jeweils nächstgelegenen Tankstelle abseits der Autobahn verglichen. Die Preisunterschiede? Teils extrem: Tatsächlich mussten die Kunden an einer Autobahntankstelle 69,9 Cent für den Liter Super E10 mehr bezahlen als an der nächstgelegenen Tankstelle abseits der Autobahn. Bei einer 50-Liter-Tankfüllung bedeutet das Mehrkosten in Höhe von rund 35 Euro. Auch der Diesel lag bei jener Autobahntankstelle noch satte 55,8 Cent je Liter über dem Preis der etwas abseits gelegenen Tankstelle.

An Autobahntankstellen müssen Autofahrer für den Sprit laut ADAC teils gewaltige Aufpreise bezahlen. (Symbolbild)

Abseits der Autobahntankstelle tanken: 50-Liter-Tankfüllung Benzin im Schnitt 20 Euro günstiger

Den Berechnungen des Automobilklubs zufolge lässt sich jede Menge Geld sparen, wenn man zum Tanken von der Autobahn abfährt. Im Durchschnitt betrug der Aufpreis direkt an der Autobahn 41,7 Cent je Liter Super E10 – somit wurden für einen 50-Liter-Tank im Schnitt 20,86 Euro weniger fällig, wenn man sich für eine Abfahrt entschied. Die Ersparnis bei Diesel betrug im Schnitt immer noch 17,96 Euro für einen 50-Liter-Tank, der durchschnittliche Autobahn-Aufschlag lag bei 35,9 Cent je Liter.

Spritschleudern der Autogeschichte: 43,5 Liter auf 100 Kilometer

Ein Chevrolet Camaro.
Mit dem Camaro reagierte Chevrolet Ende 1966 auf den beleibten Ford Mustang. Das Muscle Car aus Detroit erwies sich mit dem V8-Motor und 7 Litern Hubraum jedoch als sehr durstig: Bis zu 43,5 Liter auf 100 Kilometern waren keine Seltenheit. © Chevrolet
Ein roter Lamborghini Countach.
Im Heck des ersten Lamborghini Countach verrichtete ein V12-Motor mit 5 Litern Hubraum seinen Dienst. Mit bis zu 33,5 Litern auf 100 Kilometern war der Sportwagen jedoch alles andere als sparsam. Die Neuauflage dürfte dank Hybrid-Antrieb deutlich weniger verbrauchen. © Thomas Zimmermann/Imago
Rolls Royce Corniche Cabrio Baujahr 1984
Der Rolls-Royce Corniche ist mit rund drei Tonnen wahrlich kein Leichtgewicht. Kein Wunder also, dass sich auch der V8-Motor mit 7 Litern Hubraum als Schluckspecht erwies. Bis zu 29 Liter gönnte sich der edle Brite auf 100 Kilometer. © Sebastian Geisler/Imago
Ein Dodge Charger.
Auch der Dodge Charger ist ein Klassiker der amerikanischen Automobil-Geschichte. Getreu dem Motto „Höher, schneller, weiter“ fällt auch sein Spritverbrauch üppig aus. Bei frühen Modellen waren bis zu 27 Liter auf 100 Kilometer möglich. © Panthermedia/Imago
Aston Martin Lagonda
Optisch kann man vom Aston Martin Lagonda halten, was man möchte. In Sachen Spritverbrauch zählt der Brite, mit bis zu 26,1 Liter auf 100 Kilometern, aber zu den durstigsten Autos, die jemals gebaut wurden.  © Tim Graham/Imago
Hummer H1
Der Hummer H1 wurde ursprünglich vom US-amerikanischen Militär-Herstellers AM General gebaut. Dieser verkaufte die Markenrechte schließlich an General Motors. So wuchtig wie der Geländewagen aussieht, war auch sein Verbrauch, der bei bis zu 24,5 Liter auf 100 Kilometer lag. Die Neuauflage des Klassikers ist im übrigen rein elektrisch unterwegs. © Sebastian Geisler/Imago
Bentley Arnage
Bis 2010 baute Bentley den 2,6 Tonnen schweren Arnage, auf dem auch die State Limousine der verstorbenen Königin Elisabeth II basierte. Mit dem größten Motor war ein Verbrauch von 24,2 Liter auf 100 Kilometer möglich.  © Sebastian Geisler/Imago
Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport L Edition Type 35
Der Bugatti Veyron war eines der ersten Autos mit Straßenzulassung, das mehr als 1000 PS unter der Haube hatte. Der Motor des „Super Sport“ leistete sogar 1.200 PS. Die Folge: ein Verbrauch von durchschnittlich 24,1 Litern auf 100 Kilometer. Innerorts sind sogar bis zu 37,2 Liter möglich. © Sebastian Geisler/Imago
Dodge Challenger RT
Neben dem Charger eroberte Dodge auch mit dem Challenger den US-Muscle-Car-Markt. Letztere zeigte sich mit einem Verbrauch von 23,5 Litern auf 100 Kilometer etwas „sparsamer“. © Andre Poling/Imago
Dodge Viper RT10
Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Das gilt auch für Dodge, denn auch die Viper erweist sich als besonders durstig: bis zu 21,1 Liter auf 100 Kilometer waren möglich. Gebaut wurde der Sportwagen von 1992 bis 2017. © Eibner/Imago

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ADAC zeigt kein Verständnis für extreme Preisaufschläge: „Das ist einfach nur dreist!“

Beim Automobilklub gibt es für diese Preispolitik kein Verständnis. Ein paar Cent Aufschlag entlang der Autobahnen sei nachvollziehbar – aber „für das Ausmaß der in unserer Stichprobe festgestellten Preisaufschläge fehlt mir jedoch jedes Verständnis“, erklärte ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand. „Das ist einfach nur dreist!“

Die Experten empfehlen deshalb, bereits vor der Fahrt zu tanken – nach Möglichkeit Abends, denn dann ist der Sprit in der Regel am günstigsten, speziell zwischen 21 und 22 Uhr. Um auf der Fahrt günstig zu tanken, lohnt es sich eine Spritpreis-App zu nutzen, so kann man rechtzeitig eine günstige Tankstelle ansteuern.

Rubriklistenbild: © Nordphoto/Imago

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