GS-Version
Opel Corsa Electric im Alltagstest: So fährt sich der kleine Stromer
Auch Kleinwagen können elektrisch. Wie der Corsa von Opel – er wird bereits in der zweiten Generation angeboten. Wir haben die GS-Version getestet.
Mit dem Corsa hat Opel einen echten Dauerbrenner im Programm. 2023 war er Deutschlands meistverkaufter Kleinwagen. Natürlich gibt es den Opel auch elektrisch angetrieben, inzwischen wird er auch mit einem zweiten, stärkeren Antrieb angeboten. Wir waren mit diesem Electric in der GS-Version unterwegs.
Der Kleine ist inzwischen auf 4,06 Meter Länge gewachsen
Richtig klein ist der Corsa eigentlich nicht mehr. Er misst nun 4,06 Meter in der Länge und 1,77 Meter in der Breite. Sind sie nicht allzu hochgewachsen, passen vier Erwachsene in den Opel – und die sitzen zumindest auf kürzeren Strecken auch halbwegs kommod, der Einstieg hinten ist jedoch wegen der knapp geschnittenen Türen etwas eng. Längere Distanzen absolviert man aber dann doch besser zu zweit, dann kann man auch den mit 267 Litern Gepäckvolumen eher überschaubaren Kofferraum durch Umklappen der hinteren Sitze, das im Verhältnis 40:60 möglich ist, auf stattliche 1.042 Liter erweitern. Eine Stufe in der Ladefläche muss man dabei allerdings in Kauf nehmen. Die Tasche mit dem Ladekabel nimmt jedoch ziemlich viel Platz im Kofferraum ein, einen zusätzlichen Frunk unter der vorderen Haube als Stauraum fürs Zubehör gibt es nicht. Der Corsa bringt gut 1.500 Kilogramm auf die Waage und darf bis zu 428 Kilogramm zuladen.
Mit 156 PS Leistung ist der Elektro-Corsa bis zu 150 km/h schnell
Das von uns gefahrene Long-Range-Modell hat eine Leistung von 156 PS und soll mit voll geladener 51-kWh-Batterie 405 Kilometer weit kommen. Die Fahrleistungen sind insbesondere im Fahrprogramm Sport (es gibt noch Eco und Normal) recht spritzig. Bei 150 km/h wird unerbittlich abgeregelt, was aber für den Fahrkomfort kein Nachteil ist. Wir waren bevorzugt und entspannt selten schneller als mit 110 km/h unterwegs. Das reichte, um von A nach B zu kommen.
Pluspunkte sammelt der Corsa Electric vor allem in Bezug auf die Ausstattung und den Alltagsbetrieb. Etwa ein Dutzend Assistenzsysteme, von denen wir keines als übermäßig nervend empfanden, kümmert sich ums Wohl und um die Sicherheit der Insassen. Zur hochwertigen Serienausstattung gehören unter anderem LED-Scheinwerfer, Fernlichtassistent, Umgebungsausleuchtung, geschwindigkeitsabhängige Servolenkung und eine gute Rückfahrkamera. Ebenfalls praktisch: das sehr große Handschuhfach.
In seinem bevorzugten Umfeld, also auf Kurzstrecken und im Berufsverkehr überzeugte der Stromer-Corsa nicht zuletzt wegen seiner übersichtlichen Außenmaße. Und mit einem Wendekreis von 10,7 Metern lässt sich der kleine Opel problemlos manövrieren und einparken.
Probleme bei der Routenplanung: Bordcomputer zeigt die Reichweite unzuverlässig an
War die Batterie mit 51 kWh voll geladen, zeigte der Bordcomputer stets eine Reichweite von 400 Kilometern an. Verlässlich ist dieser Wert nach unserer Erfahrung jedoch nicht, denn beispielsweise waren es nach gefahrenen 70 Kilometern plötzlich nur noch 312 Kilometer theoretische Reichweite. Realistisch kalkulieren dürfte man also mit Distanzen von maximal 350 Kilometern pro Batterieladung. Wer unterwegs laden muss, aber keine passende Ladekarte dabei hat, kann übrigens auch auf anderem Weg zu frischer Energie kommen.
Als Grundpreis stehen 38.045 Euro in der Preisliste. Mit diversen Extras lässt er sich aber noch ordentlich nach oben erweitern. Immerhin ist ein Ladekabel für 22 kW mit sechs Meter Länge aufpreisfrei. Beim Verbrauch notierten wir einen Mittelwert von 16,0 kWh auf 100 Kilometer.
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Der Corsa Electric weckt keine großen Emotionen, ist aber umso mehr ein Vernunftauto
Fazit: Der Opel Corsa Electric weckt keine großen Emotionen, dafür ist er ein zu vernünftiges Auto. Abgesehen vom stattlichen Preis ist er dennoch ein sehr interessantes Fahrzeug, insbesondere wenn man vorwiegend auf kürzeren Strecken unterwegs ist. Insgesamt wird Elektromobilität aber nach und nach bezahlbarer, was die Aufstellung von neun Modellen zeigt, die alle für weniger als 25.000 Euro zu haben sind. Bei der Kaufentscheidung kann auch der Preis-Leistungs-Check des ADAC helfen.
Rubriklistenbild: © Opel/Stellantis


