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Bis zu 800 km Reichweite

Elektroauto vom Smartphone-Hersteller: Xiaomi präsentiert Tesla-Konkurrenten

Xiaomi ist bislang vor allem für seine Smartphones bekannt. Nun hat der chinesische Hersteller auch ein eigenes Elektroauto vorgestellt.

Lange Jahr war China für die deutschen Autobauer vor allem eines: ein extrem lukrativer Absatzmarkt. Premiummarken wie Porsche, Audi, Mercedes oder BMW waren im Reich der Mitte besonders begehrt. Und das bescherte den Deutschen glanzvolle Zahlen. Doch seit dem Boom der Elektroautos zeichnet sich eine Trendwende ab: Die Chinesen bauen inzwischen selbst konkurrenzfähige Autos. Marken wie Nio, BYD und Zeekr drängen auch nach Europa. Nun kommt ein weiterer Hersteller hinzu: Auch der vor allem durch seine Smartphones und Tablets bekannte Konzern Xiaomi hat nun ein Elektroauto vorgestellt. Der Stromer soll Tesla, Polestar und anderen Marken die Stirn bieten.

Xiaomi hat als Autohersteller große Pläne

Die Pläne von Xiaomi sind ambitioniert: In 15 bis 20 Jahren will die Marke nach eigener Aussage zu einem der fünf größten Automobilhersteller der Welt aufsteigen. Das erste selbst entwickelte Fahrzeug der Chinesen nennt sich SU7. Die Front des Stromers erinnert ein wenig an Sportwagen von McLaren, das Heck an den Kia Stinger und die seitliche Silhouette an den Porsche Taycan.

Elektroauto vom Smartphone-Hersteller Xiaomi: Der SU7 soll in China noch 2024 auf den Markt kommen.

Xiaomi SU7: Heckgetriebene Version soll bis zu 668 Kilometer mit einer Akkuladung kommen

Zunächst startet der SU7 als rein heckgetriebene Version: Mit einer Leistung von 299 PS soll der Stromer in 5,3 Sekunden auf 100 km/h spurten und eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h erreichen. Die Reichweite der verbauten 74-kWh-Batterie gibt Xiaomi nach chinesischem CLTC-Standard mit 668 Kilometern an, das maximale Drehmoment mit 400 Newtonmetern.

Allradversion SU7 Max kommt mit größerer Batterie und schnellerer Ladetechnik

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Später soll eine allradgetriebene Variante („SU7 Max“) folgen: Diese leistet laut Xiaomi 673 PS und beschleunigt in 2,8 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit gibt der Konzern mit 265 km/h an, das maximale Drehmoment mit 838 Newtonmetern. Im SU7 Max ist eine größere Batterie mit 101 kWh verbaut, die dem Fahrzeug eine maximale Reichweite von 800 Kilometern ermöglichen soll. Dank 800-Volt-Technik soll der SU7 Max extrem schnell laden: Laut Hersteller tankt das Fahrzeug in nur fünf Minuten Strom für bis zu 220 Kilometer Reichweite – bis zu 510 Kilometer sollen in 15 Minuten am Schnelllader drin sein. Allerdings sind das Idealwerte und es braucht dazu auch entsprechend leistungsfähige Ladestationen. Gerade bei eisigen Temperaturen brechen die Werte von Elektroautos an Schnellladesäulen teils drastisch ein.

Elektroauto-Markt in China boomt: Zehn Marken, die Sie kennen sollten

Elektrotransporter von Maxus.
Platz 10 – Maxus: Ford, VW und Mercedes aufgepasst. Mit Maxus greifen die chinesischen Hersteller auch bei den Nutzfahrzeugen an. Die Modelle der 2011 gegründete Tochter von SAIC Motors sind unter anderem bei der österreichischen Post und Ikea im Einsatz. Verkauft werden die Transporter über eigene Händler. © GlobalImagens/Imago
Der Aiways U5.
Platz 9 – Aiways: 2017 ging der Hersteller in China an den Start. Schon zwei Jahre später folgte die erste Niederlassung in Europa. Im selben Jahr kam mit dem U5 das erste Auto in China auf den Markt. 2020 folgte Deutschland.  © Aiways
Der Wey Coffee 01
Platz 8 – Wey: Ihr Debüt feierte die Marke 2016 im Rahmen der Guangzhou Auto Show. Ab 2017 wurden die ersten Autos verkauft. In Europa ist Wey seit 2022 vertreten. Mit dem Coffee 01 will die Tochter von Great Wall in Deutschland durchstarten. Mit dem Plug-in-Hybrid Cooffee 02 legen die Chinesen im Herbst nach. Vertrieben werden die Fahrzeuge vom Importeur Emil Frey. © Wey
Lynk & Co 01
Platz 7 – Lynk & Co: Auch hinter diesem Hersteller, der 2016 gegründet wurde, verbirgt sich wieder Geely. Der Plug-in-Hybrid 01 wird dabei vor allem im Abo vertrieben. Das Modell kann aber auch gekauft oder geliehen werden. Entwickelt und entworfen wurde der Lynk & Co in Schweden bei der Konzernschwester Volvo.  © Lynk & Co
Der MG 4 EV.
Platz 6 – MG: Tot gesagte Leben länger. Das gilt auch für die britische Traditionsmarke MG. Allerdings nicht mehr unter der Flagge ihrer Majestät. Nach der Insolvenz erwarb zunächst die Nanjing Automobile Group im Juni 2005 die Markenrechte für 53 Millionen Pfund Sterling (ca. 61 Millionen Euro). Inzwischen gehört der Hersteller zu SAIC Motor. Dort wurde MG mit Roewe in der Abteilung Passenger Vehicle zusammengefasst. Seit Januar 2021 ist MG auch wieder auf dem deutschen Markt vertreten – unter anderem mit dem 4 EV. © MG
Der Xpeng P7.
Platz 5 – Xpeng: Wie viele chinesische Hersteller ist auch Xpeng noch relativ jung. Erst 2014 wurde das Unternehmen gegründet, konnte in den vergangenen Jahren seine Stückzahlen aber immer weiter steigern. In Europa ist Xpeng bisher lediglich in Schweden, Norwegen, Dänemark und den Niederlanden vertreten. Wann der Hersteller nach Deutschland kommt, ist unklar. © Zuma Wire/Imago
Der Zeekr 001.
Platz 4 – Zeekr: Auch wenn der Name so gar nicht chinesisch klingt, stammt der Hersteller dennoch aus dem Reich der Mitte. Der Markenname setzt sich aus Generation Z und dem Begriff Geek zusammen. Hinter dem erst 2021 gegründeten Autobauer steckt Geely. Mit der neuen Tochter möchte man im Premiumsegment Fuß fassen. Zeekr arbeitet zudem mit Waymo an einem vollelektrischen, autonom fahrenden Ride-Hailing-Fahrzeug für die USA. Zusammen mit Mobileeye will man bis 2024 autonomes Fahren in Serie bringen. 2023 soll die Marke in Schweden und den Niederlanden mit den Modellen 001 und X ihren Europa-Start feiern. © Zeekr
Der Ora Funky Cat.
Platz 3 – Ora: Wie Wey gehört auch Ora zu Great Wall Motor. Gegründet wurde die Elektro-Tochter erst im Jahr 2018. Trotz ihrer noch recht jungen Geschichte hat die Marke schon für einen Aufreger gesorgt und eine dreiste Kopie des VW Käfer auf den Markt gebracht. In Europa gibt es das Modell jedoch nicht, dafür aber den Funky Cat. © Ora/GWM
Der NIO ES6 steht auf einer Messe.
Platz 2 – NIO: Der Name des 2014 gergründeten Herstellers ist eine Anspielung auf den Smog über den Großstädten Chinas. Nio,in chinesischen Schriftzeichen „Weilai“, bedeutet übersetzt „Der Himmel wird blau“. Eine Besonderheit der Marke ist die Battery-Swap-Technologie. In fünf Minuten wird der Akku gegen einen neuen ausgetauscht. Sein Europa-Debüt gab Nio 2021 in Norwegen. Seit 2022 sind die Elektroautos auch in Deutschland erhältlich. © VCG/Imago
Der BYD Seal.
Platz 1 – BYD: Unter den chinesischen Autobauern ist Built Your Dreams (BYD) fast schon so was wie der Opa. Seit 1995 gibt es das Unternehmen bereits. Autos spielten am Anfang jedoch noch keine Rolle, stattdessen baute man wiederaufladbare Batterien. Erst 2003 stieg man durch den Kauf der angeschlagenen Xian Qinhuan Automobile in das Automobilgeschäft ein. Inzwischen ist BYD einer größten Automobilproduzenten Chinas und der Welt. In Deutschland sind die Chinesen derzeit mit den Modellen Atto3, Han und Tang vertreten. © VCG/Imago

Kurioser Name für die von Xiaomi selbst entwickelten Elektromotoren

Etwas verwirrend ist die Bezeichnung der eigens entwickelten Elektromotoren – die nennen sich nämlich beispielsweise HyperEngine V6 und HyperEngine V8. Mit Verbrennungsmotoren haben die Chinesen aber dennoch nichts am Hut, vielmehr will Xiaomi damit wohl unterstreichen, dass die eigenen Antriebe kräftigen Benzinern und Dieseln in nichts nachstehen. Mit einer Länge von 4,99 Metern, einer Breite von 1,93 Metern und einer Höhe von 1,45 Metern spielt der Xiaomi SU7 größenmäßig etwa in einer Liga mit dem Audi etron GT, dem Schwestermodell Porsche Taycan oder auch dem Tesla Model S. 

Zunächst startet der SU7 als Hecktriebler – später soll eine Allradversion mit größerer Batterie folgen.

Der Name SU7 gibt möglicherweise auch schon einen Ausblick, was noch folgen könnte: Denn normalerweise wählen Autobauer Bezeichnungen, die darunter und darüber noch Raum lassen. Sollte der SU7 also erfolgreich sein, wären zumindest namenstechnisch auch kleinere Modelle namens SU3 oder SU5 möglich. In China soll der SU7 im Laufe des Jahres 2024 auf den Markt kommen – ob er irgendwann auch in Deutschland angeboten wird, ist bislang genauso wenig begannt wie der Preis.

Rubriklistenbild: © Xiaomi

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