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Von BYD bis Zeekr

Die Chinesen kommen: Fünf Automarken aus dem Reich der Mitte, die man kennen sollte

Jahrzehntelang haben die Autohersteller aus Europa und den USA China als günstige Werkbank für den Verbrennerbau genutzt. Nun scheinen sich die Kräfteverhältnisse zu verschieben.

Der Shanghai-Schock kam heftig. Spätestens seit der Frühjahrsmesse in der chinesischen Metropole ist dem Westen klar, welche automobile Konkurrenz ihm im Reich der Mitte erwachsen ist. Fünf Unternehmen, die man kennen sollte.

Build your Dreams: Chinesischer Autobauer sucht Standort für erstes Werk in Europa

BYD: Fast zwei Millionen E-Autos hat „Build your Dreams“ im vergangenen Jahr verkauft. Nur eine Handvoll davon in Europa – unter anderem geht BYD hierzulande mit dem Atto 3 auf Kundenfang. Doch das dürfte sich ändern: Der privat geführte Konzern aus Shenzen legt seit vielen Quartalen hohe zwei- und dreistellige Wachstumsraten hin – und es ist nur eine Frage der Zeit, bevor ihm China zu klein wird. Aktuell sucht das Unternehmen einen Standort für sein erstes europäisches Werk. Hilfreich ist bei der Expansion sicher auch, dass BYD zu den weltgrößten und innovativsten Batterie-Produzenten zählt.

Mit dem Atto 3 geht BYD inzwischen auch in Deutschland auf Kundenfang.

Ungewöhnlich: Bei den Autos von Nio lassen sich an Wechselstationen leere Akkus gegen neue tauschen

Nio: Das Start-up aus Shanghai baut durchaus überzeugende Premium-Elektroautos, die auch im Vergleich mit der etablierten Konkurrenz aus Japan, USA und China bestehen. Gleichzeitig legen sie bei Entwicklung und Neuheitenzyklus ein irres Tempo vor, haben seit dem Produktionsstart 2016 acht Modelle auf den Markt gebracht. Das Besondere an Nio ist aber etwas anderes: die Batterie-Wechselstationen. Statt lange am Ladekabel zu hängen, können bei den Limousinen und SUV der Marke die Akkus vollautomatisch innerhalb weniger Minuten getauscht werden. In China funktioniert das bereits in großem Stil, in Deutschland ist erst eine Handvoll Stationen am Netz, unter anderem bei Augsburg. Es sollen schnell mehr werden.

Der chinesische Hersteller Nio hat die deutschen Premiummarken im Visier.

Stolzes Auftreten: Der chinesische Autobauer Xpeng zeigt sich wenig demütig

Xpeng: Billige Autos aus Fernost überrollen Europa? Wer gedacht hat, die Chinesen würden bei ihrer Expansion den gleichen Weg der Demut beschreiten wie zuvor Japaner und Südkoreaner, hat sich geirrt. Vielmehr treten die Herausforderer dezidiert selbstbewusst auf, müssen nicht wie ihre Vorgänger Rückstände bei Motoren-Feinmechanik und Fahrwerks-Trigonometrie aufholen, sondern könnten direkt zum Start mit guten Batterien, frischem Design und cleveren Gadgets punkten. Auch Xpeng tritt durchaus stolz auf, zoffte sich bereits mit Weltkonzernen wie Tesla oder Apple um geistiges Eigentum und hatte in den USA auch schon einen mittleren Datenschutz-Skandal an den Hacken.

Der chinesische Hersteller Xpeng tritt durchaus stolz auf – und stritt bereits mit Weltkonzernen wie Tesla oder Apple um geistiges Eigentum.

Zeekr: In Europa hält man gemeinhin Stellantis mit seinen 16 Fahrzeugmarken für den „Brand-Champion“ im Autogeschäft. Der Geely-Konzern bringt jedoch noch zwei Marken mehr auf die Waage: neben beispielsweise Volvo, Polestar und Lotus seit kurzem auch die elektrische Premiumarke Zeekr. Das Kunstwort soll sich aus den Begriffen „Generation Z“ und „Geek“ zusammensetzen – einer positiven Bezeichnung für technikaffine Sonderlinge. Begeistern will man die junge und solvente Zielgruppe, die in Asien deutlich vielköpfiger ist als hierzulande, nicht zuletzt mit autonomem Fahren. Das soll durch Kooperationen mit Waymo und Mobileye möglichst schnell serienreif werden. Erstes Modell der Marke in Europa dürfte der Zeekr X werden, ein Ableger von Smart #1 und Volvo EX30 – autonom fahren wird der aber noch nicht.

Der Zeekr X dürfte das erste Modell des chinesischen Herstellers in Europa werden.

Konzeptautos der Extreme: Zehn spektakuläre Einzelstücke, die nie in Serie gingen

Das Renault Trezor Renault concept
Platz 10 – Renault Trezor Concept (2016): Auf dem Pariser Autosalon im Jahr 2016 präsentierte Renault einen echten Hingucker: Die futuristische Flunder Trezor Concept gab einen Ausblick, wie ein rein elektrischer Gran Turismo der Franzosen aussehen könnte. Highlight des Konzeptfahrzeugs waren fehlenden Türen – stattdessen öffnete sich zum Einstieg das Dach samt Motorhaube. Schon bei der Vorstellung war allerdings klar: Dieses Gefährt ist einfach zu außergewöhnlich, um jemals in Serie zu gehen. Schön anzuschauen ist es trotzdem. © CTK Photo/Imago
Ein Peugeot e-legend 2019
Platz 9 – Peugeot e-Legend (2018): Es muss nicht immer alles neu sein: Auf dem Pariser Autosalon 2018 zeigte Peugeot die Retro-Studie e-Legend. Beim Design ließen sich die Franzosen dabei vom 504 inspirieren – einem Modell, das Ende der 1960er-Jahre Premiere feierte. Während man bei der Gestaltung in die Vergangenheit schaute, warf man technisch einen Blick in die Zukunft: Das Fahrzeug war mit einem reinen Elektroantrieb ausgestattet und sollte zeigen, wie man sich autonome Fahrmodi vorstellt. So ließ sich beispielsweise das Lenkrad unter der Soundbar versenken. Dennoch: In Serie ging der e-Legend nicht. © Xinhua/Imago
VW Futura
Platz 8 – VW Futura (1989): Wenn es um ein Messe-Showcar geht, dann greifen Autodesigner gerne zu Flügeltüren – so wirkt auch ein verhältnismäßig unspektakuläres Fahrzeug zumindest einigermaßen aufregend. Auch der VW Futura wurde im Jahr 1989 für seinen Auftritt auf der IAA in Frankfurt damit ausstaffiert – wohl wissend, dass es diese aufwendige Technik höchstwahrscheinlich nicht in ein Serienmodell schafft. Sowohl die Flügeltüren als auch die gläserne Heckklappe ließen sich zudem abnehmen, wodurch der Wolfsburger zu einer Art T-Top-Cabrio wurde. Der Futura blieb ein Einzelstück, allerdings gab er schon mal einen kleinen Ausblick auf das Design des späteren VW Sharan. © VW
Der Audi urban concept
Platz 7 – Audi Urban Concept (2011): Bei Showcars hat jeder Hersteller seine eigene Philosophie – im Falle von Audi sind die Fahrzeuge zumeist schon ein relativ konkreter Ausblick auf ein Serienauto. Nicht so beim Audi Urban Concept: Auf der IAA 2011 in Frankfurt zeigten die Ingolstädter das Schmalspurfahrzeug, in dem zwei Personen hintereinander Platz nehmen. Der dynamische Rennwagen-Look täuschte etwas über die bescheidene Motorisierung hinweg: Zwei Elektromotoren sollten 20 PS leisten. Dafür wog das Gefährt nur 480 Kilogramm – die Höchstgeschwindigkeit lag bei 100 km/h, die Reichweite gab Audi mit rund 60 Kilometern an. Später wurde die Studie, die als reines Stadtmobil konzipiert war, auch noch als Spyder-Version gezeigt – in Serie gingen beide nicht. © Audi
Der BMW M1 Hommage
Platz 6 – BMW M1 Hommage (2008): Im Herbst 1978 begann BMW mit der Produktion des legendären Supersportwagens M1 – bis Ende 1981 wurden 460 Exemplare gebaut. Die 277 PS aus einem Reihensechszylinder klingen heute allerdings nicht mehr wirklich gewaltig. Umso mehr erinnert man sich noch immer an des keilförmige Design des Mittelmotorsportlers. BMW ließ die Legende im Jahr 2008 wieder aufleben: Auf dem Concorso d‘Eleganza am Comer See zeigten die Münchner den BMW M1 Hommage. Die extrem designte Studie in oranger Metallic-Lackierung ist ein echter Hingucker. In Serie ging die Retro-Flunder nicht – allerdings nahm das Design schon etwas von einem anderen Fahrzeug voraus: dem BMW i8, der ab dem Jahr 2013 gebaut wurde. © BMW
Das Opel Monza Concept
Platz 5 – Opel Monza Concept (2013): In Serienfahrzeug sind Flügeltüren eine echte Rarität – zumeist sieht man sie nur in Supersportwagen, denn die Technik ist aufwändig und anfällig. Ein Hingucker sind sie aber immer, weshalb sie sich perfekt für Messestudien eignen. Auch Opel entschied sich beim Monza Concept auf der IAA in Frankfurt 2013 dafür. Die Serien-Chancen für ein schickes Luxus-Coupé dieser Art aus dem Hause Opel waren aber von vorneherein gering. Es blieb bei dem einen Showcar. Wer heute einen Monza fahren will, muss sich deshalb auf die Suche nach einem Original machen, das ab Ende der 1970er-Jahre gebaut wurde. © YAY Images/Imago
Das Bugatti 16C Galibier Concept
Platz 4 – Bugatti 16C Galibier Concept (2009): Die Marke Bugatti kennt man heutzutage vor allem durch zwei Modelle: die Supersportwagen Veyron und Chiron – beide mit einem 16-Zylindermotor und einer Leistung von weit mehr als 1.000 PS ausgestattet. 2009 zeigte die Marke mit dem Bugatti 16C Galibier Concept jedoch ausgewählten Gästen, wie man sich eine Luxuslimousine der Franzosen vorstellen könnte. Die Öffentlichkeit bekam das Showcar dann auf dem Genfer Autosalon 2010 zu sehen. Wie der Zusatz „16C“ verrät, wäre auch die sportliche Limousine mit einem gewaltigen 16-Zylindermotor ausgestattet gewesen. Den Weg in die Serienfertigung – wenn man bei den geringen Stückzahlen der Marke überhaupt davon sprechen kann – fand der Galibier nicht. Umso exklusiver bleibt damit die Besonderheit des Konzeptautos: Auf dem Armaturenbrett des Wagens ist eine Tourbillon-Uhr von Parmigiani Fleurier verbaut – diese lässt sich aus der Halterung herausnehmen und als Armbanduhr tragen. © Uli Deck/dpa
Der Citroën Tubik
Platz 3 – Citroën Tubik (2011): Vans sind optisch eher unspannende Fahrzeuge, was mit ihrer naturgemäß meist kastenartigen Form zu tun hat. Dass man ein solches Fahrzeug aber auch durchaus außergewöhnlich gestalten kann, zeigte Citroën im Jahr 2011 auf der IAA in Frankfurt mit dem Tubik. Ob einem das Design – speziell der Front – gefällt, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt. Eine riesige Flügeltüre öffnet den Zugang zum loungeartigen Innenraum des Turik. Die Sitzgelegenheiten bieten maximale Variabilät – und lassen sich beispielsweise auch zu einem Bett umbauen. Ein Fahrzeug der Extreme, das ebenfalls ein Einzelstück blieb. © Sebastian Geisler/Imago
Ein BMW E1
Platz 2 – BMW E1 (1991): Es gibt immer wieder Konzeptfahrzeuge, die ihrer Zeit einfach zu weit voraus sind. Zu diesen gehört wohl auch der BMW E1, den die Münchner im Jahr 1991 auf der IAA in Frankfurt vorstellten. Ein kompaktes Elektrofahrzeug mit einer Länge von knapp 3,50 Metern, in dem vier Personen Platz finden sollen. Die Natrium-Schwefel-Batterie bot eine Kapazität von 20 kW und hätte unter günstigen Umständen für eine Reichweite von rund 200 Kilometern reichen sollen. Der 32 kW starke Elektromotor trieb BMW-typisch nur die Hinterräder an, die Höchstgeschwindigkeit lag bei 120 km/h. 1993 stellte BMW eine zweite Version des E1 vor – diesmal mit einem Verbrennungsmotor. Doch weder die eine noch die andere Variante schafften es in die Serie – dennoch gilt der E1 so manchem als früher Vorläufer des i3, der ab 2013 produziert wurde. © BMW
Mercedes NAFA
Platz 1 – Mercedes Nafa (1982): Beim Anblick dieses Gefährts mag man an viele Hersteller denken – aber sicher nicht an Mercedes. Allerdings präsentierten die Schwaben im Jahr 1982 tatsächlich die Studie Nafa – eine Abkürzung für „Nahverkehrsfahrzeug“. Die kantige Kiste war gerade einmal 2,5 Meter lang und 1,5 Meter breit und hoch. Sie bot Platz für zwei Personen und war als minimalistisches Stadt-Mobil konzipiert. Das kuriose Gefährt blieb ein Einzelstück – und gilt dennoch als Ur-Vater von späteren City-Flitzern wie dem Smart oder der A-Klasse.  © Mercedes-Benz

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CATL: Von null auf 100 in zwölf Jahren. Der Konzern aus Ningde hat sich innerhalb kürzester Zeit mit Rückhalt des chinesischen Staates zum Weltmarktführer bei Lithium-Ionen-Akkus aufgeschwungen. Zur Kundschaft zählen unter anderem VW, BMW und Tesla. Und nicht nur das Produktionsvolumen ist spitze, sondern auch die Technologie: „Contemporary Amperex Technology Co. Limited“ ist kein einfacher Auftrags- oder Lizenzfertiger mehr, sondern setzt die weltweiten Batterie-Trends beim Elektroauto. Etwa in Form der neuen M3P-Batterie, die auf kritische Rohstoffe wie Kobalt verzichten soll, aber mehr Energie speichert als bisherige Akkus ohne Kobalt und Nickel. (Holger Holzer/SP-X)

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