Mülltrennung
Papier, Kassenzettel, Briefumschläge – was gehört wirklich ins Altpapier?
Die Deutschen sind Meister der Mülltrennung. Aber beim Altpapier kommen schnell Fragen auf: Gehören auch schmutzige Pappen in die Blaue Tonne? Und was ist mit Taschentüchern?
Rund 40 Millionen Tonnen Hausmüll fallen laut Nabu jedes Jahr in Deutschland an. Ein großer Teil davon kann nach der Verwendung recycelt, also weiter verwertet werden. Das schont wertvolle Ressourcen wie Holz sowie Wasser und spart Energie. Neben Altglas und Plastikmüll gehört natürlich auch Altpapier zu den recycelbaren Materialien. Jedes Papier kann statistisch gesehen bis zu fünfmal wiederverwertet werden, wie der Recyclingblog Resorti.de informiert. Doch was gehört überhaupt ins Altpapier und wo kann ich es entsorgen?
Was gehört ins Altpapier?
Damit Altpapier sowie anderer Müll optimal recycelt werden kann, ist es wichtig, dass nur Materialien in der jeweiligen Tonne landen, die dort auch hineingehören. Zwar können Anlagen mit einzelnen Fehlwürfen gut umgehen. Doch je weniger Fremdstoffe im Altpapier landen, desto einfacher kann es sortiert und am Ende weitergenutzt werden. Ins Altpapier dürfen laut Umweltbundesamt nur folgende Stoffe:
- Papier
- Kartons und Pappen
- Zeitungen
- Zeitschriften
- Broschüren
- Bücher
- Geschenkpapier und -karton
- Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton (keine Verbundpackungen)
- Eierkartons
Dürfen Briefumschläge mit Sichtfenster und Brottüten ins Altpapier?
Briefumschläge oder Brottüten mit Sichtfenster sorgen bei Verbrauchern immer wieder für Verwirrung – dürfen sie auch ins Altpapier? Ja, sagt Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, gegenüber dem RND . Und das sogar ohne das Plastikfenster zu entfernen: Da das Altpapier zuerst gewaschen wird, löst sich dabei das Plastik und wird gesondert entfernt. Die Sichtfolie schadet also auch nicht, wenn man sie am Papier lässt.
Das darf nicht ins Altpapier
Besonders wichtig: Papier und Kartonagen müssen für das Recycling immer trocken und sauber bleiben. Das hat zum einen hygienische Gründe, zum anderen kann der Recyclingprozess dadurch erschwert werden. Verschmutzte Pizzakartons etwa gehören deshalb nicht ins Altpapier, sondern in den Restmüll. Genauso verhält es sich mit benutzten Taschentüchern sowie Küchenrolle, die Sie über die Biotonne oder notfalls über den Restmüll entsorgen dürfen.
Nichts im Altpapier zu suchen haben außerdem beschichtetet Papiere wie Backpapier, Muffinförmchen oder Trinkhalme, Hamburger-Pappschachteln sowie Pappschachteln für Ofengerichte oder Fisch. Kassenzettel und Fahrkarten bestehen meist aus Thermopapier und dürfen deshalb ebenfalls nicht ins Altpapier, sondern in den Restmüll.
Auch Verbundpackungen wie Getränkekartons oder Coffee-to-Go-Becher landen immer wieder in der Blauen Tonne, gehören aber stattdessen in den Gelben Sack bzw. die Gelbe Tonne.
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Wo Altpapier entsorgen?
Altpapier wird in der sogenannten „Blauen Tonne“ entsorgt, die in der Regel vom Vermieter gestellt wird. Eigentümer bestellen die Papiertonne bei der jeweiligen Abfallwirtschaft ihrer Kommune. Ansonsten gibt es die Möglichkeit, Altpapier über öffentliche Papiercontainer zu entsorgen – etwa an Sammelstellen oder auf dem Wertstoffhof. Letzteres empfiehlt sich auch bei größeren Mengen an Papier oder besonders sperrigen Kartons.
Transparenzhinweis: Dieser Artikel wurde am 9. Oktober 2023 inhaltlich aktualisiert, weil an einer Stelle fälschlicherweise Restmüll anstatt Altpapier stand. Wir bitten, dies zu entschuldigen.
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