Vor der Suche: Wie flexibel bin ich?

Muss es die Altbauwohnung im Szeneviertel sein, oder darf es auch Neubau etwas mehr außerhalb sein? Braucht man einen Balkon? Muss es das Tageslichtbad sein? Bevor man sich an die Wohnungssuche macht, sollte man sich überlegen, welche Kriterien unverhandelbar sind, und wo man bereit ist, Kompromisse einzugehen. Grundsätzlich gilt: je flexibler man ist, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass man fündig wird. Das gilt vor allem dann, wenn man nur ein begrenztes Budget zur Verfügung hat.

Bei der Lage ist zum Beispiel nicht unbedingt entscheidend, wie zentral die Wohnung liegt – oftmals reicht eine gute Anbindung in die Stadtmitte oder zum Arbeitsplatz vollkommen aus. Und während ein Altbau vielleicht schicker aussieht als die Neubauwohnung, muss man dort in der Regel mit dauerhaft höheren Heizkosten rechnen.

Vorbereitung ist alles

Habt Ihr ein klares Bild davon, welche Wohnung Ihr sucht, solltet Ihr alle notwendigen Unterlagen für die Wohnungssuche zusammensuchen. Dazu zählen:

Außerdem macht es Sinn, ein kurzes und persönliches Anschreiben vorzuformulieren, das Ihr für die Anfragen verwenden könnt. Darin solltet Ihr kurz und bündig auf Euren Beruf, Euer Gehalt und die gewünschte Mietdauer eingehen, sowie Eure vollständigen Kontaktdaten hinterlassen. Für jede Anzeige solltet Ihr dann am besten individuell eine persönliche Anrede hinzufügen: wenn ihr den Namen des Anzeigenschalters herausfinden könnt, ist das besser als „Sehr geehrte Damen und Herren“. Zudem solltet Ihr immer die konkrete Immobilie nennen, auf die sich Eure Anfrage bezieht.

Kreative Suche – an diese Möglichkeiten solltet Ihr denken

Dann geht es an die Suche. Klassische Immobilienportale sind dafür natürlich eine Möglichkeit, dort ist der Andrang aber riesig und die besten Wohnungen finden ihren Weg meist noch nicht einmal ins Netz. Besser ist es, kreativ zu werden und andere Wege zu wählen. Schritt Nummer Eins: Mundpropaganda. Je mehr mehr Menschen davon wissen, dass Ihr eine Wohnung sucht, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass an Euch gedacht wird, wenn im Bekanntenkreis eine Wohnung frei wird. Schaltet also Freunde, Familie und Kollegen ein. Dafür könnt Ihr auch Social Media nutzen.

Gesuche könnt Ihr auch ganz analog schalten, zum Beispiel mit einer Zeitungsannonce: Besonders ältere Menschen, die eine Wohnung vermieten, suchen oftmals in der Zeitung nach geeigneten Mietern. Ein anderer Weg ist es, Aushänge anzubringen. Hängt kreativ gestaltete Zettel mit Eurem Wohnungsgesuch an stark frequentierten Orten auf, zum Beispiel beim Bäcker, im Supermarkt oder an Ampeln. Vergesst nicht, kleine Abrisse mit Euren Kontaktdaten hinzuzufügen.

Augen und Ohren offenhalten

Die Welt weiß nun, dass Ihr auf Wohnungssuche seid – jetzt gilt es, Augen und Ohren offenzuhalten. Ihr hört bei Friseur oder an der Ladentheke ein Gespräch über einen bevorstehenden Auszug? Schaltet Euch höflich dazu. Spaziert durch die Viertel, die für Euch in Frage kämen, und haltet die Augen offen nach Umzugswägen oder Bauschildern: Zieht gerade jemand aus, könnt Ihr die Gelegenheit beim Schopf packen und Euch erkundigen, ob es bereits einen Nachmieter gibt, oder die Wohnung noch zu haben ist.

Bei Hausverwaltungen nachfragen

Ein guter Anlaufpunkt sind zudem Hausverwaltungen. Sie sind meist für mehrere Mietshäuser zuständig und haben einen Überblick darüber, wo eine Wohnung frei wird. Telefoniert die Anbieter in Eurer Stadt durch, und erkundigt Euch nach Möglichkeiten. Oftmals kann man sich bei Hausverwaltungen auch auf Wartelisten setzen lassen, sowohl für freiwerdende Mietwohnungen als auch für Neubauprojekte. Wer schon auf der Warteliste steht, hat gegenüber neuen Bewerbern oft einen Vorteil.

Wohnungssuche im Netz – das sind die Geheimtipps

Die großen Immobilienportale im Netz sind weniger erfolgsversprechend bei der Wohnungssuche. Besser: Auf Gruppen in den Sozialen Medien setzen, zum Beispiel auf Facebook. Für viele Städte gibt es entsprechende Gruppen, wo meist Privatpersonen Wohnungen einstellen. Es wird auch immer beliebter, freiwerdende Wohnungen auf Instagram oder WhatsApp in den Stories zu teilen. Bittet Eure Freunde und Bekannten, Euch solche Wohnungsanzeigen weiterzuleiten. Für große Städte, wie zum Beispiel München, gibt es zudem diverse Email-Newsletter, für die man sich anmelden kann, worüber Wohnungsanzeigen verschickt werden.

Wer die klassischen Immobilienportale nutzt, der sollte einen Suchauftrag anlegen und sich per Email benachrichtigen lassen, sobald neue, passende Wohnungsanzeigen online gehen. Wer es ernst meint, sollte sich am besten stündlich, spätestens aber alle drei Stunden benachrichtigen lassen – Schnelligkeit ist bei der Online-Wohnungssuche alles.

So hinterlasst Ihr einen guten Eindruck bei der Wohnungsbesichtigung

Ihr habt es geschafft und endlich einen Termin für eine Wohnungsbesichtigung ergattert? Jetzt gilt es, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Legt eine schöne Mappe mit Euren ausgedruckten Bewerbungsunterlagen an und achtet darauf, dass die Papiere keine Eselsohren oder Kaffeeflecken haben. Wählt ein gepflegtes Outfit. Besonders wichtig: Seid pünktlich zum vereinbarten Termin an der Wohnung. Kommt dann bei der Besichtigung ins Gespräch mit dem Makler und stellt Fragen – diese sollten aber relevant sein, die Antwort sollte also nicht in der Wohnungsanzeige stehen.

Sollte es dennoch nicht mit der Wohnung geklappt haben, könnt Ihr Euch trotzdem beim Makler für die Rückmeldung bedanken und dabei betonen, dass Ihr nach wie vor auf der Suche seid, und er sich gerne bei geeigneten Wohnungsangeboten bei Euch melden kann.

fso