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Allergie-Alarm

Warum Ambrosia in deutschen Gärten zur Bedrohung wird

Ambrosia breitet sich in deutschen Gärten aus und kann gesundheitliche Schäden verursachen. Erfahren Sie, wie Sie die giftige Pflanze erkennen und bekämpfen.

Ursprünglich stammt Ambrosia, auch als Traubenkraut bekannt, aus Nordamerika. Dennoch breiten sich einige Arten dieser Pflanze invasiv in deutschen Gärten aus. Das Problem dabei ist, dass Ambrosia nicht nur ein harmloses Unkraut ist, sondern auch giftig sein kann und beim Menschen allergische Reaktionen und gesundheitliche Schäden verursachen kann. Hier sind einige Tipps, wie man diese unangenehme Pflanze erkennt und bekämpft.

Warum Ambrosia für Allergiker so gefährlich ist

Obwohl Ambrosia ursprünglich aus Nordamerika stammt, wurde sie im Laufe der Jahre auch in Europa eingeführt und breitet sich laut Ambrosiainfo.de seit den 90er Jahren verstärkt aus. Derzeit ist die Pflanze hauptsächlich im Süden Deutschlands zu finden, aber es wurden auch schon Vorkommen weiter nördlich, wie zum Beispiel in Berlin, gemeldet.

Ambrosia kommt eigentlich aus Nordamerika und ist für Europäer gefährlich - besonders bei Allergikern.

Die Gefahr von Ambrosia für Europäer liegt in der Stärke des Allergens ihrer Pollen. Laut der Bayrischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau ist dieses Allergen wesentlich stärker als das der europäischen Pflanzen. Daher reagieren Allergiker stärker auf Ambrosia als auf die Pflanzen, an die sie gewöhnt sind. Aber auch Nicht-Allergiker können auf Ambrosia-Pollen reagieren. Diese sind nicht nur aggressiv, sondern haben auch den Nachteil einer sehr späten Blütezeit (Juli bis September), die die reguläre Pollenzeit um Wochen bis Monate verlängert. Doch Heuschnupfen-Allergiker leiden nicht nur unter Ambrosia-Pollen.

Zu den Symptomen einer allergischen Reaktion auf Ambrosia gehören geschwollene und tränende Augen sowie Heuschnupfen. In schweren Fällen kann es auch zu Atemnot, Asthmaanfällen oder Bindehautentzündungen kommen. Bei Hautkontakt mit den Pflanzen können auch Reizungen, rote Flecken oder sogar entzündete Ekzeme auftreten, die mit Kortison-Salben behandelt werden müssen.

So erkennt man Ambrosia im eigenen Garten

Ambrosia ist in deutschen Gärten nicht so leicht zu erkennen, da es einige Pflanzen gibt, die dem gesundheitsschädlichen Unkraut ähnlich sehen. Ambrosia wächst oder wuchert meist an hellen Orten mit hohem Lichteinfall. Die Pflanze hat einen haarigen Stängel, der zunächst grün und während der Blüte später rötlich wird. Die Blätter sind fiederteilig und auf beiden Seiten grün. Wenn es bereits Blütenstände gibt, befinden sich diese an der Triebspitze und sind traubenförmig, was laut der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft auch den Beinamen Traubenkraut erklärt. Ende Mai, kurz vor der Blüte, erreicht Ambrosia eine Höhe von bis zu 15 Zentimetern.

Vorsicht! Diese Kräuter haben einen giftigen Doppelgänger

Ein paar Blätter Bärlauch
Beim Bärlauch wächst ein einzelnes Blatt an einem Stiel aus dem Boden. De Blattunterseite ist matt und die Blätter generell sehr zart und empfindlich, informiert die das ARD-Magazin Brisant. Das wohl markanteste Merkmal des Krautes ist jedoch sein Geruch nach Knoblauch.  © Zoonar/Imago
Blätter des Maiglöckchens
Maiglöckchen und Bärlauch blühen beide bis Juni. Im Gegensatz zu dem Küchenkraut haben Maiglöckchen jedoch keinen Geruch. Zudem wachsen beim Maiglöckchen zwei Blätter an einem Stiel. © imagebrocker/Imago
Ein Blatt der Herbszeitlosen
Wie der Name bereits vermuten lässt, blühen die Herbstzeitlosen im Herbst. Bei Pflanze wachsen mehrere Blätter direkt aus einer Rosette, ohne eigenen Stiel. © Manfred Ruckszio/Imago
Wiesenkerbel blühen am Wegrand in den Niederlanden
Auch bei Wiesenkerbel ist der Geruch ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal: Das Kraut duftet würzig nach Sellerie. Der Stängel der Pflanze ist außerdem behaart, erklärt die Techniker Krankenkasse.  © blickwinkel/Imago
Gefleckter Schierling
Der Schierling hat im Gegensatz zum Wiesenkerbel einen runden, glatten Stängel, der mit rotbraun oder violetten Flecken gemustert ist. Im Gegensatz zu dem aromatischen Küchenkraut duftet der Schierling, wenn man ihn zwischen den Händen zerreibt, laut der Techniker Krankenkasse nach Mäuseurin. © Wirestock/Imago
Blätter der Sauerampfer
Getreu ihres Namens schmeckt der Sauerampfer säuerlich-frisch. Abgesehen von der Küche, wird das Kraut auch als Heilpflanze eingesetzt. Der Sauerampfer bildet kleine, rote Blüten aus und hat schmale, länglich zugespitzte Blätter, informiert das ARD-Magazin Brisant. © Shotshop/Imago
Ein Aaronstab im Wald
Im Gegensatz zum Sauerampfer bildet der Aaronstab keine Blüten, sondern Kolben aus. Die Blätter sind groß und herzförmig und von einem weniger intensiven Grünton. Wer die Pflanzen dennoch verwechselt, wird den Fehler sofort bemerken. Schon bei der ersten Berührung mit der Zunge verursacht der Aaronstab einen stechenden Schmerz, warnt die Techniker Krankenkasse. © Pond5 Images/Imago
Heidelbeeren wachsen an einem Strauch
Lecker und harmlos: Die Heidelbeere gilt als heimisches Superfood. Die Beere ist blauschwarz und nicht glänzend, betont das Gartenjournal. Auch die Größe der Pflanze ist entscheidend: Ein Heidelbeerstrauch wächst maximal auf eine Höhe von 60 Zentimeter.  © blickwinkel/Imago
Eine schwarze Tollkirsche
Die schwarze Tollkirsche kann bis zu zwei Meter in die Höhe wachsen und ist damit deutlich größer als die Heidelbeere. Das eindeutigere Unterscheidungsmerkmal ist laut dem Gartenjournal jedoch die Frucht: Die Tollkirsche ist schwarz und hat eine glänzende Oberfläche.  © imagebroker/Imago
Echter Beinwell
Der Beinwell, eine alte Heilpflanze, zeichnet sich laut dem ARD-Magazin Brisant durch abstehende, rauhaarige und spitz zulaufende Blätter aus. Die violetten Blüten des Beinwells hängen zudem in sogenannten Doppelwickeln nach unten. Beides können entscheidende Anhaltspunkte zur Bestimmung der Pflanze sein.  © Imagebroker/Imago
Nahaufnahme von rotem Fingerhut im Sonnenschein
Der rote Fingerhut blüht ebenfalls violett, die Blüten wachsen jedoch eng zusammen und hängen auf einer Seite glockenähnlich nach unten. Die Blätter weisen kleine, unregelmäßige Zacken auf.  © Jan Eifert/Imago

Ambrosia wird oft mit Kamille-Arten verwechselt, wenn noch keine Blüten zu sehen sind. Befindet sich die Pflanze in der Blütezeit, kann sie auch für den gewöhnlichen Beifuß gehalten werden, der allerdings viel größer wird (bis zu 50 Zentimeter) und dessen Blätter auf der Unterseite silbrig sind. Außerdem sind die Stängel des Beifußes braun und glatt und die Blätter etwas gröber.

Ambrosia in Garten oder im Park entdeckt? Wie Sie die giftige Pflanze bekämpfen

Am besten entdeckt man Ambrosia noch vor der Blüte. Dann kann man die Pflanze samt Wurzel aus dem Boden reißen. Laut Umweltbundesamt.de sollte man dabei am besten Handschuhe tragen. Wenn die Pflanze bereits blüht, wird auch das Tragen einer Maske empfohlen. Menschen, die bereits mit Allergien und Reaktionen auf Pollen zu kämpfen haben, sollten den Kontakt mit Ambrosia-Pflanzen ganz vermeiden und jemanden zur Hilfe holen.

Wenn man eine blühende Ambrosia-Pflanze aus dem Garten entfernt, darf diese wegen der Verbreitungsgefahr der Pollen nicht in der Biotonne oder auf dem Kompost entsorgt werden. Am besten verpackt man sie luftdicht in einem Plastikbeutel und wirft sie in den Restmüll. Sind die Pflanzen zu groß oder zu viele, kann man sich auch bei der Stadtreinigung erkundigen, ob diese die Pflanzen entsorgen und verbrennen kann.

Wenn man Ambrosia-Pflanzen nicht im eigenen Garten, sondern in öffentlichen Bereichen, wie etwa in Parks, Wiesen, auf Äckern oder am Straßenrand, entdeckt, sollten die Bestände sofort dem örtlichen Grünflächen- oder Pflanzenschutzamt oder dem Julius Kühn-Institut gemeldet werden. Übrigens, auch der in Deutschland beliebte Kirschlorbeer gehört zu den invasiven Pflanzenarten und ist bei Naturschützern umstritten.

Rubriklistenbild: © Montage

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